Wolfmother kennt wohl so ziemlich jeder seit ihrem Hit „Woman“. Eine Nummer, die Ozzy Osbourne wahrhaft nicht lieblicher hätte krakeelen können. Nun legen die Australier mit Cosmic Egg ihr zweites Album vor und bedienen sich erneut bei den Altmeistern des etwas zäher aus den Boxen fließenden Rock’n’Rolls. Schon der basslinienfreudige Opener „California Queen“ wartet mit einem doomigen Part auf, als hätte Tony Iommi von Black Sabbath nochmal mit der linken Hand des Teufels in die Saiten gegriffen. Ebenso gehuldigt wird den Göttern Led Zeppelin, die vor allem bei dem Track „10.000 Feet“ so durchscheinen, dass man reflexartig Wikipedia nach der Flughöhe von bleiernen Luftschiffen durchforsten möchte. „White Feather“ strömt das Flair einer tanzbaren Nummer aus, in „Far Away“ finden sogar Balladenfreunde ein Zuhause, ohne dass der Song ins Kitschige abdriftet.
Sänger, Gitarrist und Wuschelkopf Andrew Stockdale nölt sich gekonnt hochtönig durch die zwölf Songs und gönnt seinem Instrument wie bei „Sundial“ und dem Titeltrack gerne auch mal die Einstellung „White Stripes Lo-Fi“. Das ganze Album versprüht eine unwiderstehliche 70er-Jahre-Heavy Rock-Coolness, das man sich wünschte, die Zeit zurückdrehen zu können. Damals, als Musik noch nicht über kantenfreie Gesichter, geglättete Stimmen und Tanzchoreografien definiert wurde.
Tracklist:
- California Queen
- New Moon Rising
- White Feather
- Sundial
- In The Morning
- 10,000 Feet
- Cosmic Egg
- Far Away
- Pilgrim
- In The Castle
- Phoenix
- Violence Of The Sun