Cover: Wig Wam - Wall Street

Wig Wam – Wall Street

Cover: Wig Wam - Wall StreetSeit 2000 treibt die norwegische Rockband Wig Wam nun schon ihr Unwesen und seit der Gründung erarbeiteten sich die Jungs in Spandexhosen und schillernden Outfits mühsam den Weg an die Spitze der norwegischen Charts. Alles fing mit zahlreichen Live-Auftritten im ganzen Land an und der Auftritt beim Eurovision Song Contest 2004 verschaffte ihnen Kultstatus. Im selben Jahr erschien auch das Album “667 … The Neighbour of the Beast”. Die Single “In My Dreams“ aus dem Album “Hard To Be A Rock’n’Roller“ schlug ein wie eine Bombe. Beim Eurovision Song Contest erreichten Wig Wam mit dem Song den grandiosen 9. Platz was dem Genre neue Fans und Aufmerksamkeit brachte. Die Band spielte danach über 187 Shows in Europa, veröffentlichte die live DVD “Rock’n’Roll Revolution” und 2006 auch ein neues Studioalbum mit Titel “Wig Wamania“. 2007 folgte eine erste Japan Tournee und 2009 kam dann das nächste Studioalbum “Non Stop Rock and Roll“ auf den Markt. 2012 steht nun das neue Album “Wall Street” in den Startlöchern, bei dem die Jungs sich in einem für die Band ungewohnten, aber zum Albumtitel passenden Businesslook zeigen. Eyecatcher: Sie tragen dabei Cowboyhut, schwarzen Lippenstift, Stirnband und Pornobrillen.

Line-Up:

  • Glam – Vocals
  • Teeny – Guitars
  • Sporty – Drums
  • Flash – Bass

Tracklist:

  1. Wall Street
  2. OMG! (Wish I Had A Gun)
  3. Victory Is Sweet
  4. The Bigger The Better
  5. Bleeding Daylight
  6. Tides Will Turn
  7. Wrong Can Feel So Right
  8. One Million Enemies
  9. Try My Body On
  10. Natural High
  11. Things Money Can’t Buy

Mit Streichern wird der Titelsong „Wall Street“ eingeleitet und der rockt so los, wie man es von Wig Wam gewohnt ist: Mit einem Hard Rock Brett und einem catchy Refrain, der sich schnell im Gehörgang festfrisst – dominiert von Glams unwahrscheinlich toller und unverwechselbarer Stimme. Der Song ist zumindest schon mal keine böse Überraschung und so kann man erstmal beruhigt zum zweiten Track übergehen. Der wartet mit einer fetten Basslinie auf, bevor es wieder mit krachenden Gitarrenriffs weitergeht. Glam singt teilweise aggressiver als sonst, was kurzzeitig ein wenig irritiert, aber auch hier rockt sich der Refrain wieder schnell ins Ohr. „Victory Is Sweet“ besitzt einen echt opulenten Refrain und wird zur absoluten Siegerhymne. Umrahmt wird der Refrain von ruhiger gesungenen Strophen, in denen Glam wieder zeigt, dass seine Stimme absolut wandlungsfähig ist. Und um dem Ganzen noch ein Krönchen aufzusetzen, gibt es noch ein Gitarrensolo und fast schon kitschige Chöre. Bei „The Bigger The Better“ haben die Herren von Wig Wam den Songtitel sehr ernst genommen, denn schon gleich zu Anfang wird die Bassdrum anständig in den Vordergrund geschoben und der Bass zieht gleich mal nach. Etwas zu viel des Guten – sollte man annehmen – aber der Song hat dermaßen viel Wumms und Mitmach-Qualitäten, dass man am liebsten mitklatschen würde. Live sicher ein echter Knaller. Fast schon leidend singt Glam in „Bleeding Daylight“, aber der Refrain reisst natürlich die Stimmung wieder etwas hoch – obwohl der Song im Vergleich zu den anderen schon eher leicht melancholisch rüberkommt. Hier stehen die Gitarren eindeutig im Vordergrund und bilden im Refrain eine fette Riff-Wand. Und genau in der Mitte des Albums gibt’s dann mit „Tides Will Turn“ die obligatorische Ballade, die mich aber nicht so recht vom Hocker reissen will, da sie das Album ein wenig ausbremst. Schönes Songwriting, aber irgendwie fehlt etwas – die Mädels werden aber ganz sicher drauf stehen, vor allem auf das herzerweichende Gitarrensolo ;) Poppig und mit Akustikgitarre geht es mit „Wrong Can Feel So Right“ weiter, bevor es bei „One Million Enemies“ anständig was auf die Mütze gibt. Von einem elektronischen Intro geht der Song in einen sehr fordernden Sprechgesang über, der mit stampfenden Gitarren untermalt und unterstützt wird. Immer wieder begegnen einem elektronische Elemente, die man so von Wig Wam bisher nicht gewohnt war. Für meinen Geschmack bekommt der Song so ein bisschen zu viel Industrial-Charakter. „Try My Body On“ rockt wieder wie gewohnt los und bei „Natural High“ wird erneut zur Akustikgitarre gegriffen. Ein absoluter Leckerbissen ist der Rausschmeisser „Things Money Can’t Buy“, bei dem Teeny mal wieder zeigen kann, dass er sein Instrument – die E-Gitarre – wie im Schlaf beherrscht. Ein reines Instrumentalstück, das natürlich auf einer Wig Wam Scheibe nicht fehlen darf.

Und somit hat der Wig Wam Fan mal wieder das bekommen, was er sich von seiner Lieblingsband gewünscht hat: Songs, wie man sie kennt und vor allem, die ohne große Überraschungen auskommen. Einzig und allein der fehlende Glam-Faktor irritiert mich ein wenig. Passend zum Albumtitel „Wall Street“ sind die Jungs natürlich wie Geschäftsmänner angezogen – gefällt mir persönlich nicht so wirklich gut (ich hätte das Foto anders umgesetzt ;)), aber es kommt ja auf den Inhalt an und der kann mich bis auf die Tatsache, dass ein echter Ohrwurm á la „Hard To Be A Rock’n’Roller“ fehlt, absolut überzeugen.

Wig Wam: 
Wall Street
Unsere Wertung: 90%
Wall Street 
wurde am 18. Mai 2012 
über Frontiers Records S.R.l. (Soulfood) 
veröffentlicht.
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