Letztes Jahr hatten wir uns schon überlegt, ob wir wirklich noch mal nach Wacken kommen sollen.. Denn schon 2006 war es sehr sehr voll gewesen, voller als eigentlich gut war… Aber die Bandauswahl und auch die Stimmung, die immer dort herrscht und die Leute, die auch hinfahren wollten, haben uns dann doch überzeugt, uns wieder nach Wacken aufzumachen. Wobei dieses Jahr mehr unter dem Motto lief „wie bekomme ich meine ganzen Klamotten vom Auto zum Zelt?“ oder „wieviele Stunden, bevor die Band anfängt, die ich sehen will, muss ich zum Gelände gehen, damit ich vorne stehen kann?“, denn wahrlich nicht alles lief so, wie man sich das eigentlich vorstellt… Klaro, Wacken ist ein Festival und kein Kindergeburtstag (und auch kein Ponyhof), aber…
Doch lest einfach selbst, hier gehts weiter zu meinem Wacken-Festival-Bericht:
Dienstag
So früh wie dieses Jahr bin ich noch nie zum Wacken aufgebrochen: bereits Dienstag morgen gegen 11h ging es los mit der Bahn Richtung Norden.
Aber anders war es organisatorisch nicht machbar, denn ich wollte am Mittwoch um 8h auf der für das WOA-Forumcamp reservierten Fläche sein, um schon mal Zelte aufzubauen und so Platz frei zu halten, dass wir mit E´Lell aus dem Forum zusammen campen konnten.
Ausserdem gab es ein Platzproblem: entweder passte das selbstkühlende Fässchen mit ins Auto oder ich. Also bin ich mit dem Zug gefahren, kann doch nicht zulassen, das die Männer kein kaltes Bier haben *g*.
Die Zugfahrt hat super geklappt und ich hatte auch noch mächtiges Glück: von Itzehoe nach Wacken muss man eigentlich mit dem Bus fahren, aber ich wurde von einem netten Pärchen aus einem Nachbardorf mitgenommen und bis zum Gelände gebracht. Das nenne ich Service ;) Vielen lieben Dank noch mal dafür!!!
Gegen 18h dann am Gelände angekommen -jaaaaa Wacköööööönnn!!! zu Hause!!- erstmal durch den Einlass, Bändchen und Infos holen. Denn bisher war nicht klar, wie es nun mit dem Zelten und Parken wirklich sein würde. Da es die Wochen vor Festivalbeginn sehr viel und stark geregnet hatte, waren einige Campingground nicht befahrbar und vor allem die Wege würden sich in Schlammlöcher verwandeln, wenn da hunderte Autos entlang fahren würden. Doch wie genau der Zustand des Bodens wo sein würde, wusste keiner und auf der Homepage vom Festival standen andauernd neue Informationen. Da wusste man gar nicht mehr, was nun stimmte.
Geplant war, dass ich bei Kollegen, die schon seit Sonntag da waren, auf Platz C im Auto pennen sollte, um dann Mittwoch morgens um 8h auf der reservierten Fläche des Forumcamps die Zelte aufzubauen, da diese Camps erst dann freigegeben werden sollten (wie bisher jedes Jahr).
Laut meinem Reservierungszettel für die Autos sollte das Forumcamp auf R1 sein, Nummer 7/21. Bin dann erstmal schauen gegangen, wie es um diese Fläche steht. Resultat: Sumpflandschaft. Hier war kein Campen möglich.
Also auf zu F+H. Dort da es schon viel besser aus, aber zelten durfte man noch nicht. Mmmmhhh.. und nun? Denn am Eingang erhielt ich die Info, dass man dort schon zelten dürfe.. auch auf R1 (wenn man denn gekonnt hätte, ein Floß hatte ich nicht dabei). Erstmal einen Ordner gesucht. Und die Info bekommen „Alle Reservierungen sind aufgehoben, kannst da drüben campen!“ Wie? Auf R? Jetzt? Die Flächen, die erst am Mi freigegeben werden sollten? Nix wie hin! Zelte aufbauen, Platz für den Rest freihalten. Und wie sich hinterher herausstelle, genau im eigentlichen Forumcamp, R1 wäre sowieso falsch gewesen.
Nachdem ich unsere 3 Zelte aufgebaut und für die anderen mit Flatterband noch was frei gehalten hatte (erstmal vorsichtshalber noch so viel, dass auch die Autos mit ans Zelt passen würden), war mir langweilig.. Nix mehr zu tun. Und auch ein Problem: zu wenig zu Essen und zu Trinken, es war ja alles anders geplant..
Aber dafür ist man ja aufm Wacken, denn nur kurze Zeit später kamen 2 vom Zelt gegenüber mit nem Methorn zu mir und fragten „willste auch was? Du stehst hier so alleine“ Und dank dieser beiden (Andy+Marco) musste ich keinen Hunger oder Durst leiden, denn sie haben mich netterweise begrillt und mit Met versorgt bis 5h früh. Vielen lieben Dank dafür!
Danach waren dann auch immer noch oder schon wieder Leute wach, so dass ich die ganze Nacht Beschäftigung hatte. Schlafen war ja nicht drin, schließlich musst ich das Stück Campingplatz für die anderen verteidigen. Inzwischen waren auch überall auf R Zelte aufgebaut und im Laufe des Tages füllte sich das zusehens. Das Befahren mit dem Auto war jedoch nach wie vor nicht erlaubt und das sollte sich auch im Laufe des Tages nicht ändern. Wie es einige trotzdem geschafft haben, mit dem Auto zum Zelt zu kommen, ist mir ein Rätsel.
Mittwoch
Bzgl. Autos, Parken, Camping und Anreise herrschte sowieso ein ziemliches Informationschaos. Auf der WOA Homepage stand andauernd etwas neues (wurde per SMS auf dem Laufenden gehalten) und jeder Ordner hat mir diesbezüglich etwas anderes erzählt. So wusste man gar nicht mehr, woran man war.
Am Nachmittag trudelten dann E´Lell und Küken ein, wir konnten also das nächste Zelt aufbauen. Da sie aber die Sachen -wie alle anderen auch- von P aus schleppen mussten, war deren Stimmung dementsprechend im Keller. Doch ein geliehener Bollerwagen half beim Transport und das erste Glas Gin Tonic hob die Laune dann doch beträchtlich, so dass wir noch in den Genuss von handgemachter Dudelsackmusik von E´Lell kamen.
Das Wetter war inzwischen aber traumhaft, nix mehr zu merken von dem ekeligen Regenwetter der letzten Wochen. Ob der Wettergott wohl doch noch ein Einsehen mit uns hatte?? Der tolle Sonnenuntergang jedenfalls ließ das Beste hoffen.
Gegen 22h trudelten dann die nächsten ein: Wiese und Andre hatten es endlich geschafft. Nach 12!!!! Stunden Fahrt, normal wären 6 gewesen. Aber bei Itzehoe war ein heftiger Stau, da ging gar nix mehr. Und das so kurz vor dem Ziel. Dass die beiden absolut bedient waren, kann man denke ich verstehen. Haben dann auch nur noch das Nötigste aus dem Auto geholt (hurra, endlich war mein Essen da!). Zum Glück standen wenigstens ihre Zelte, die hatte ich ja schon mitgenommen.
Sebastian und seine Kollegen hatten da mehr Glück: sie hatte ich wegen dem Stau gewarnt und konnten den daher rechtzeitig umfahren. Und da die Autos immer noch nicht mit zum Zelt durften und es auch das ganze Wochenende so bleiben sollte, konnten alle 5 bequem bei uns zelten (eigentlich war ja nur noch ein Zelt eingeplant). Die letzten Nachzügler unserer „Truppe“ haben es dann aber doch vorgezogen, am Auto zu zelten, auf den ganz weit entfernten -extra noch schnell abgemähten- Flächen war dies nämlich möglich. Naja, verdenken kann ich es ihnen nicht, die Schlepperei war schon ätzend. Dafür hatten wir es aber nicht weit zum Festivalgelände.
Endlich waren alle da und E´Lell, Küken und ich sind mit zwei Mädels noch mal losgezogen. Auf dem Metalmarkt war aber leider nicht mehr viel los, um ca 1.30 auch nicht verwunderlich, so dass wir es uns noch bis früh morgens am Zelt bequem gemacht haben.. Endlich entspannen!
Donnerstag
Der Donnerstag wurde erstmal standesgemäß mit einer Grillsession begonnen. (Und wieder wurde ich begrillt, schon das dritte Mal: gestern noch von E´Lell und diesmal von Sebastian, so lass ich mir das gefallen *g*) Bis die ersten Bands anfangen würden, war ja noch Zeit. Also alles gemütlich und in Ruhe, so auch die restlichen Sachen vom Auto holen.
Um 14h war dann im Biergarten noch ein kleines Forumstreffen, wenn das mit dem Forumcamp schon nicht funktioniert hat. Es gab dann aber wohl doch noch ein etwas kleineres als geplant auf „Ü“ oder so, jedenfalls ziemlich weit weg. Aber dafür idyllisch *g* Und bei der Gelegenheit habe ich mich dann noch ein wenig auf dem Gelände umgesehen.
Dann war es endlich soweit: Musik!! Um 17h startete die erste Band: Blitzkrieg, der wir dann auch -dank der Nähe zu den Bühnen- von ferne lauschen durften. Doch auch Rose Tattoo konnten uns nicht zum Gelände locken, erst zu Sodom haben wir uns auf den Weg gemacht. Zum Glück hat es sich dann doch nicht eingeregnet (wonach es zuerst aussah) und die Sonne kam wieder raus.
Auf dem Gelände angekommen, war es eines: voll. Zu voll. Bis ganz nach vorne zu kommen, war daher unmöglich, aber für einen halbwegs guten Platz hat es dann doch noch gereicht.
Sodom waren „+Special Guests“ angekündigt. Und die hatten sie dann auch: bis auf Witchhunter waren so ziemlich alle ehemaligen Musiker von Sodom dabei. Und das waren in den letzten 25 Jahren doch so einige! Alleine dadurch war der Auftritt echt gelungen, bei jedem neuen Song fragte man sich, wer wohl nun mitspielen würde. Der Sound war meiner Meinung nach aber mal wieder nicht so optimal: auf jeden Fall zu basslastig und der Gesang zu leise. Die Songauswahl war passend zu den Gastmusikern ausgewählt (jeder spielte bei den Songs, die damals rauskamen, als er in der Band war) und auch wenn es ruhig noch ein deutsches Stück mehr hätte sein können, waren dafür dann mal wieder Lieder dabei, die Sodom schon länger nicht mehr live zum Besten gegeben haben.
Leider habe ich den Fehler gemacht, noch einmal zum Zelt zu gehen, um meine andere Kamera zu holen. Dadurch war ich einfach zu spät -nur etwa 10min vor Auftrittsbeginn- an der W.E.T. Stage, die zu diesem Zeitpunkt schon gerammelt voll war. Ein Durchkommen war unmöglich: gerade mal bis zum Rand des Zeltes habe ich es geschafft, dann war Feierabend.
Somit konnte ich den Auftritt und vor allem das Fotografieren natürlich vergessen. Mist. Wäre ich doch bloß sofort nach Sodom rüber gegangen. Nach 2 oder 3 Liedern, von denen ich nicht sonderlich viel gehört und noch weniger gesehen habe, bin ich dann wieder gegangen. Und selbst das erwies sich aufgrund der Menschenmassen als schwierig. Einige haben sogar versucht, sich irgendwie auf die Querstreben des Zeltdaches zu hangeln, um besser sehen zu können. Aber das war es mir dann doch nicht wert alleine von der kurzen Zeit war ich total durchgeschwitzt, obwohl ich ja noch nicht einmal IN der W.E.T. Stage war (und jetzt ist auch eindeutig klar, woher diese Bühne ihren Namen hat!).
Sorry, aber da muss definitiv etwas passieren: entweder die Bühne bzw. der Platz dahinter muss vergrößert werden, oder es dürfen dort nur noch unbekanntere Bands spielen. So geht es jedenfalls nicht! Moonsorrow, die am Samstag im Zelt auftreten sollen, habe ich dann direkt von meiner Bandliste gestrichen. Da gehe ich dann doch lieber zu einem Clubkonzert.
Leider hatte ich total vergessen, dass Blind Guardian parallel Autogrammstunde hatten. Schade, das wäre noch eine gute Gelegenheit zum Fotografieren gewesen.
Da ich nun schon nicht den Klängen von Letzte Instanz lauschen konnte, bin ich als Ersatz zu den WOA Firefighters gegangen, die im Biergarten ihre Musik zum besten gegeben haben. Das war wenigsten lustig und nicht so voll. Die Songs wie „Die Vögelein vom Titicacasee“ oder „Pillemann, Fotze“ wurden von den Metallern gefeiert und vor allem der Front-Mann (oder wer das auch war) der Kapelle hatte seinen Spaß: am Ende ließ er sich noch durch die Menge tragen. Wobei sich aber anscheinend nicht alle Musiker so ganz von dieser Laune anstecken ließen, denn einigen war schon anzusehen, dass sie froh waren, als der Auftritt dann endlich zu Ende war. Tja, so etwas ist nun mal nicht jedermanns Sache, aber es haben alle bis zu Ende tapfer durchgehalten und wurden von der Menge bejubelt.
Für einen gelungenen Ausklang des Tages sorgte natürlich wieder eine gemütliche Runde bei Bier+Gegrilltem bis in die frühen Morgenstunden. Das ist immer das schöne, wenn man mit mehreren zusammen zeltet: irgendwer ist immer wach und man hat gute Unterhaltung.
Freitag
Wer hat eigentlich vorher gesagt, wir hätten schlechtes Wetter? Am Freitag wurden wir jedenfalls von strahlendem Sonnenschein geweckt. Mehr oder weniger ausgeschlafen, aber in freudiger Erwartung auf die Bands wurde sich dann auch schon beim Zähneputzen warmgebangt. Endlich ging Wacken so richtig los!
Die erste Band, die ich mir ansehen wollte, waren Suidakra um 11h auf der Black Stage. Und da kann ich nur sagen: gute Entscheidung! (kannte vorher nur ein paar Songs von denen). Bis auf den mal wieder schwächelnden Sound -viel zu viel Bass und zu wenig Gesang- haben Arkadius Antonik, Marcel Schönen, Lars Wehner und Marcus Riewaldt richtig gut abgerockt und machten Lust auf mehr.
Vor der Autogrammstunde von Sodom hatte ich noch ein wenig Zeit, das Gelände unsicher zu machen. Aber anstatt dabei den Klängen von Amorphis lauschen zu können, stiegen auf einmal Rauchwolken vor der True Metal Stage auf. Anscheinend war das über all ausgelegte, inzwischen an vielen Stellen ziemlich trockene Stroh in Brand geraten.
Um nun die Running Order nicht komplett durcheinander zu werfen, haben Napalm Death auf der Black Stage dann kurzerhand 40min eher angefangen. Einerseits ja eine super Idee, doch andererseits waren die meisten, die Napalm Death sehen wollten, noch gar nicht auf dem Gelände, sondern warteten vorm Eingang. Das ist natürlich sehr ärgerlich: da geht man schon 45min vorher los, hängt dann am Eingang fest (wegen dem Brand wurde wohl zwischendurch niemand mehr auf das Gelände gelassen) der total voll ist und kann nicht nach vorne.
Durch die Verschiebung sind sicher auch ziemlich wenig Fotos gemacht worden, denn einige Fotografen haben natürlich auch den Zeitpunkt verpasst, während dem sie in den Fotograben dürfen.
Wäre ich nach Suidakra in der ersten Reihe stehen geblieben, dann hätte ich jetzt Exklusivbilder *g* Na, aber sowas kann man ja nicht wissen. Und dafür ist mir dann noch Schmier von Destruction mit weiblicher Begleitung vor die Linse gelaufen. Immerhin etwas :)
Um ca.13.15, sogar 15min zu früh, fing dann die Autogrammstunde von Sodom an. Da saßen sie alle: denn so wie am Vortag auf der Bühne, waren hier ebenfalls die ehemaligen Musiker dabei.. Und als besonderes „Leckerchen“ gab es richtig coole Autogrammkarten. Und hier muss ich mal sagen, haben die Leute von Wacken eine gute Entscheidung getroffen, indem sie den hohen Aufbau der Autogrammbühne wieder rückgängig machten. Denn 2006 lohnte es sich kaum, zu einer Autogrammstunde zu gehen, die Musiker saßen weit über einem in einem Wagen, davor noch ein Gitter. Fotos von geschweige denn mit den Musikern waren nicht möglich. Aber dieses Jahr war man wieder auf einer Ebene und so war die Autogrammstunde ein voller Erfolg.
Danach hieß es erstmal zurück zum Zeltplatz und ausruhen, denn der Rest des Tages würde noch anstrengend genug werden. Allerdings sollte man sich nicht allzu sehr mit Flüssignahrung stärken, wenn man später noch fit sein will..
Aber genug der Pause, auf auf: Musik schauen. Grave Digger interessierten mich jetzt zwar nicht so sehr, aber um bei J.B.O. in der ersten Reihe stehen zu können, habe ich mir diesen Auftritt auch angesehen. Aber Langeweile kam nicht auf, denn es war schon ziemlich voll (bis zur 2.Reihe bin ich gekommen) und der „Flugverkehr“ doch beträchtlich. Außerdem war ich angenehm überrascht, der Gig hat mir ganz gut gefallen, besser als auf dem Rock Hard Festival. Sogar der Sound war ziemlich gut. Da machen dann Songs wie Rebellion richtig Spaß.
Kaum waren Grave Digger mit ihrem Set durch, stand ich auch schon in der ersten Reihe. Tja, gewusst wie. Auf der Black Stage spielten nun Turbonegro und hier sollte 90min Pause sein. Pause, Leute, Pause!! Das hatten viele anscheinend missverstanden, denn man musste in der ersten Reihe um seinen Platz kämpfen wie während eines Konzertes. Dabei stand gar keiner auf der Bühne! Mal eben hinsetzen und ausruhen was nicht drin und daher die „Pause“ eher anstrengend.
Doch dann um 18:45 war es soweit: J.B.O. rockten die Bühne (und das Gedrängel von hinten wurde noch schlimmer.. Crowdsurfer können ganz schön nerven. Autsch… )
Leider ist so ein Festivalauftritt immer viel viel zu kurz, um aber einige Klassiker nicht unberücksichtigt zu lassen, wurde kurzerhand ein Medley daraus. Auch wenn dadurch die Lieder ein wenig zu kurz kamen, z.B. was die Show betrifft. „Danke“ dürfen J.B.O. ja nicht aufnehmen, aber live spielen sie es dafür umso lieber, wie auch diesmal. Ich habe ja „Fahrende Musikanten“ oder „Im Verkehr“ vermisst, aber es gibt nun mal soo viele schöne Songs, da kann man ja nicht immer seine Lieblingslieder hören. Natürlich durfte der gute alte ich-spiel-ein-Lied-an-und-bekomm-mehr-Applaus-als-Du Contest zwischen Hannes und Vito nicht fehlen, der wie immer gut beim Publikum ankam. Alles in allem wie immer ein super Auftritt, wobei ich mich aber schon auf die Clubtour freue, denn da ist ja viel mehr Zeit für einen richtigen Auftritt, schließlich gehört das Gequatsche von Hannes+Vito zwischen den Songs einfach dazu, J.B.O. Konzerte bedeuten eben Entertainment.
Was mich aber erstaunt hat: der Sound war prima. Ob das an der Stage liegt?
Nach J.B.O. habe ich mich dann von den Ordnern aus der ersten Reihe holen lassen. 4 Stunden Gedrücke und Gedränge reichten, ich hatte einfach keinen Bock mehr. Ursprünglich wollte ich mir zwar Blind Guardian auch noch von ganz vorne anzuschauen, doch noch mal 90min eben ja keine Pause und dann während Blind Guardian noch mehr Gedränge? Nein danke! Da habe ich lieber auf die Möglichkeit, gute Fotos zu machen, verzichtet und mich an die Seite gestellt. Das allerdings auch in der ersten Reihe. Immerhin etwas.
Lacuna Coil konnte ich mir natürlich nicht anschauen, die waren ja gerade auf der Black Stage dran. Schade, aber die Musik kam auch auf der True Metal Stage aus den Boxen.
Blind Guardian warne mal wieder super, vor allem, dass sie „Script for my Requiem“ gespielt haben, hat mich sehr gefreut. Hansi Kürsch ist zwar kein geborener Entertainer, aber die Musik spricht für sich und ein Blind Guardian Konzert kommt eben ohne viele Ansagen aus.
Auf der Gelände war es inzwischen so voll, dass kaum noch ein Fleckchen grün bzw. braun zu sehen war, und selbst so weit außen kamen immer noch Crowdsurfer an. Tja, aber die hatten Pech, denn dort hatte kaum einer damit gerechnet und somit waren die Ordner alle weiter in der Mitte. Daher plumpsten die Crowdsurfer einfach zu Boden.
Leider musste ich ca. 3 Songs vor Ende gehen, wenn ich noch halbwegs schnell zur Partystage kommen wollte: der Eingang dazu ist ja sehr klein und bei den Menschenmassen kann das dann schnell verstopfen. So habe ich „Lord of the Rings“ -was ich gerne hören wollte- verpasst. Na egal, man kann nicht alles haben. Aber es war eine gute Entscheidung, denn ich stand mal wieder ganz vorne, wenn aus außen, und hatte einen prima Blick auf die Bühne.
Um 23h ging es dann los mit Schandmaul. Bin jetzt zwar kein eingefleischter Fan, aber der Auftritt hat mir gut gefallen und zu „Herren der Winde“ habe ich auch ordentlich mitgebangt. Fotos waren bei Nacht aus der Position eigentlich etwas problematisch, aber ich hatte Glück: einer der Sanis war begeisterter Schandmaul-Fan, hatte aber leider keine Kamera dabei. Also hat er gefragt, ob er mit Cam Fotos machen darf/soll. Aber sicher! Sind natürlich nicht alle was geworden (das Licht war teilweise echt schwierig), aber er war mit Begeisterung dabei und hat am Ende noch Ärger mit den Ordnern bekommen, weil es denen zu viel wurde. Doch so kamen er und auch ich zu ein paar schönen Bildern. Vielen Dank noch mal dafür Robert!
Puh, inzwischen war ich doch ganz schön kaputt nach so viel Musik und stehen im Publikum. Und die kurze Hose war einfach zu kalt. Also schnell auf zum Zelt, wobei schnell der falsche Ausdruck ist, ich musste schließlich durch den Nadelöhr-Ausgang der Partystage.
Aber die Pause sollte nicht lange dauern, denn natürlich wollte ich noch die letzte Band des Abends sehen, und das waren um 2h für mich Samael. Leider haben die Apocalyptischen Reiter parallel dazu gespielt, die hätte ich mir auch gerne angeschaut. Doch da war es mal wieder so voll, dass ich lieber gemütlich zur Party-Stage gegangen bin (und wieder genau da stand, wie vorher auch).
Wenn ich nicht so müde gewesen wäre, hätte ich sicher auch noch mehr mitgemacht, denn auch Samael haben einen guten Gig hingelegt. Allerdings war ich mit dem Sound nicht so zufrieden, mal wieder war der Gesang zu leise. Schade. Auch Samael hatte ich bisher noch nicht live gesehen und zu Hause nur wenige Lieder auf CD, doch die Band um Sänger Vorph war das lange Aufbleiben wert und dass dann auch der Song „Rain“ gespielt wurde, den ich sehr mag, war natürlich super.
Von den Apokalyptischen Reitern habe ich dann noch den Song „Heavy Metal“ (wie praktisch, genau eines, was ich kenne) mitbekommen und dann war der Festivaltag auch schon zu Ende. Wobei die Apos ihre Konzerte wohl immer mit „Dschingis Kahn“ beenden, dies aber dieses Mal nicht konnten, da ihnen der Saft abgestellt wurde. Schade, die 2 Minuten hätte ihnen der Veranstalter ruhig noch geben können, zumal es auf meiner Uhr noch gar nicht 3h früh war. So zogen viele Fans enttäuscht und frustriert von dannen. Ziemlich kleinkariert die Orga, was sowas angeht dieses Jahr.
Dafür haben wir dann den Abend noch gemütlich bei Kerzenlicht ausklingen lassen, denn noch aufgedreht von der Musik konnten viele nicht sofort schlafen.
Samstag
Der Samstag begann wie jeder andere Festivaltag: mit Frühstück in diverser Form: Brot, Gegrilltes oder direkt Flüssignahrung. Und als dann endlich auch der Generator in Gang war (das erwies sich als schwerer als gedacht), konnten wir der Musik vom Nachbarzelt was ordentliches entgegensetzen. Schlager am frühen Morgen ist schließlich nicht jedermanns Sache.
Musikalisch haben wir den Tag um 12.50h auf der True Metal Stage mit Sacred Reich begonnen. Meine Güte, die hätte ich ja nie erkannt, ist schon ein Unterschied zu den Videos von früher. Eine richtige Re-Union sollte wohl auch gar nicht mehr stattfinden, Phil Rind, Wiley Arnett, Jason Rainey und Greg Hall wollten nur einige Gigs spielen und das wars. Schade eigentlich, denn Musik machen haben sie nicht verlernt, da kam so einiges an Energie rüber. Und die obligatorischen Hits die „Whos to blame“ und „Surf Nicaragua“ durften natürlich dabei nicht fehlen. Das fand auch das Publikum, denn direkt hinter uns wurde gepogt was das Zeug hielt und zeitweise gab es einen mächtigen Circle-Pit. Zum Glück stand ich noch weiter vorne. Warum die Jungs nur so ein paar Konzerte spielen bzw. sich dann überhaupt wieder zusammen gefunden haben, weiss ich natürlich nicht genau, aber wenn man sich Wiley Arnett mal beim Lächeln angesehen hat, dann könnte man meinen, er braucht das Geld für ein paar neue Schneidezähne *g*
Die letzten Songs hab ich mir wie immer verkniffen, wenn man mehrere Bands hintereinander sehen will und die Bühne wechseln muss, bleibt einem gar nichts anderes übrig.
Der Wechsel rüber zur Black Stage hat aber doch ganz gut geklappt, so dass ich Moonspell immerhin aus der zweiten Reihe anschauen konnte.
Gefreut hat mich, dass sowohl „Vampiria“ von der „Wolfheart“ wie auch „Opium“ von der Irreligious gespielt wurde. Der Sound war im Gegensatz zu den anderen Bands die ich auf der Stage gesehen habe, besser geworden (oder ich kenne die Songs nicht gut genug), gravierende „Sound-Mängel“ gab es nicht, der Gesang war endlich laut genug.
Die Show war nicht nur musikalisch gut, sondern auch unterhaltsam, da die Musiker immer in Bewegung blieben und Fernando Ribeiro es verstand zu posen und Grimassen zu schneiden.
Trotz der noch recht frühen Stunde war es auch wieder richtig voll geworden. Sie Sonne hatte wohl alle aus ihren Zelten vertrieben.
Danach habe ich mir noch ein wenig Ruhe bis zu Sturm gegönnt und bin bis um ca. 18h am Zelt geblieben. Zur Autogrammstunde von Sacred Reich habe ich Wiese dann auch alleine gehen lassen, daher auch keine Fotos gemacht, denn den Rest des Tages von 18.45-3h früh wollte ich mir Bands anschauen. Das würde eh noch har genug werden.
Inzwischen war das Gelände auch so trocken, dass unsere Fahrer ihre Autos zum Zelt holen konnten. Ob es nun offiziell erlaubt war, wusste keiner, aber gemacht haben es fast alle. Da fiel und schon mal ein ganzes Gebirge vom Herzen, denn alle Sachen nochmal zurück zum Auto schleppen, darauf hatte keiner Bock. Einmal reicht ja auch.
Zu Norther, die um 18.45 auf der Partystage spielem sollten, bin ich recht früh -gegen 18h- losgegangen, hat zwar nicht ganz für einen Platz in der Mitte gereicht, aber es war auch so O.K.
Pünktlich betraten die Jungs die Bühne und fingen an loszurocken. Aber wie! Die Musik -vom Stil her so ein bisschen in die Richtung von In Flames- war echt super und forderte einfach zum mitbangen auf: zügig, eingängig, kraftvoll.
Nur wo war das Keyboard? Gesehen habe ich es, aber gehört? Leider war die Musik schlecht abgemischt und nur in leisen Passagen hatte Keyboarder Tuomas Planman eine Chance, sein Können zu beweisen, sonst haben Gitarre & Co alles geschluckt.
Man hat auch richtig gesehen, dass die Jungs aus Finnland (warum kommen eigentlich so viele gute Bands aus dem hohen Norden?) noch absolut mit Spaß bei der Sache sind: alle mit Energie auf der Bühne, dabei am Lachen und Herumalbern. Wirklich super! Mein „Geheimtipp“ vom diesjährigen Wacken. Schade nur, dass sie meinen Lieblingssong „Victorious One“ nicht gespielt haben, das wäre der krönende Abschluss gewesen. Auch Wiese wurde von den fünf Finnen überzeugt, musste jedoch früher gehen, um wenigstens noch ein klein wenig von Destruction zu sehen, die parallel auf der Black Stage spielten. Na, aber so eine Chance zum Crowdsurfen ist ja auch immer gut.
Bei Type O Negative habe ich gar nicht versucht, irgendwie nach vorne zu kommen. Sooo ein Fan bin ich von denen nicht, wollte aber wenigstens wissen, wie die live sind. Und das geht auch vom Rand aus…
Und ich muss ehrlich sagen: es hätte sich auch gar nicht gelohnt. Es kam einfach keine Stimmung auf. Die Musik war zwar gut, aber irgendwie war es langweilig. Ob Type O einen schlechten Tag hatten? Ob die Songauswahl nicht so gut war? oder ob sie immer so sind? Das kann ich nicht beurteilen. Der Auftritt war jedenfalls nix. Die Abstände zwischen den Songs zogen sich am Anfang in die Länge, vielleicht wegen Soundproblemen. Wobei man im Publikum davon nichts merken konnte.
Bei In Flames wollte ich dann aber doch wieder mitten im Geschehen sein uns so haben wir uns dann Richtung Mitte/Vorne vorgetastet. Dort wurde es dann aber ziemlich voll, schon in der Pause, so dass Sebastian mich dann davon überzeugt hat, meine Kamera lieber einzupacken, zumal ich es geschafft hatte auf dem Weg von Norther zu Type O den Objektivdeckel zu verlieren. Dieser Rat sollte sich später noch als goldrichtig herausstellen!
Von der Black Stage kamen die Klänge von Immortal, deren Auftritt wohl auch ein Erfolg war, zumindest was man über die Monitore und am Publikum erkennen konnte. Doch bei einem so großen Festival muss man sich eben entscheiden, welche Bands man sehen möchte, es sei denn man steht irgendwo weit hinten. Tja, aber wenn wir gewusst hätten, wie es bei In Flames zugehen würde, dann wären wir sicher am Rand ganz vorne stehen geblieben.
Denn kaum betraten In Flames die Bühne, brach die Hölle los. Sowas habe ich noch nie erlebt. Das war kein Drücken und Pogen mehr, das war auch nicht eng, das war der absolute Horror. Jeder versuchte nach vorne zu kommen, ohne Rücksicht auf Verluste. Dazu noch Unmengen an Crowdsurfern. Man wurde einfach mit der Menge hin- und hergeschoben und war vollkommen machtlos. Ich habe die ganze Zeit gekämpft, nicht hinzufallen, Luft zu bekommen und keinen Crowdsurfer ins Gesicht. Nach ca. 2 Songs (glaube ich, von der Musik habe ich ja nichts mitbekommen), habe ich mich dann rausziehen lassen. Oder wollte es, denn das erwies sich auch als nicht so einfach, da sich die Menge ja bewegte, ständig jemand „vorbeigereicht“ wurde und kaum Platz da war, mich hochzuheben. Und ganz so leicht bin ich nun auch nicht *g*
War ich froh, da raus zu sein! Nee, also sowas habe ich echt noch nie erlebt. Und ich bin eigentlich immer vorne mit dabei. Auch Sebastian erging es nicht anders, denn nur kurze Zeit später haben wir uns ganz am Rand wiedergetroffen. Hier konnte man zwar nicht so viel sehen und Fotografieren erst recht nicht, aber dafür die Musik genießen. Was ich dann auch ausgiebig getan habe. In Flames rockten wie Sau. Stillstehen kann ich da einfach nicht. Und als dann noch „Cloud Connected“ und „Only for the Weak“ hintereinander gespielt wurden, hielt mich gar nichts mehr (zumal ich gerade vorher gesagt hatte, dass diese beiden Songs zum nahezu perfekten Konzert noch fehlen).
Allerdings mussten wir auch wieder feststellen, dass es schon komische Leute gibt: da ging ein Typ schnurstracks auf ein Mädel zu, packt ihr an den Busen mit den Worten „schöne Titten“ und geht weiter. Wir waren so baff, hatten im ersten Moment aber auch gedacht, dass das ihr Freund wäre. Nein, weit gefehlt! Sie hatte den noch nie gesehen. War aber auch so überrumpelt, dass sie nicht reagiert hat. Der Typ ist dann noch schnurstracks ins Damenklo maschiert und kam demonstrativ mit offener Hose wieder heraus. Also nee, nee. Leute gibts.. Wobei ich das nun absolut nicht komisch finde. Und dass der offensichtlich ziemlich betrunken war, ist auch keine Entschuldigung.
Eine kleine Ruhepause sollte der Auftritt von Haggart auf der Partystage sein. Dort war es aber mal wieder rappelvoll, weiter als bis zum Mischturm ging nicht. Daher hab ich auch nicht sooo viel mitbekommen, obwohl die Soundüberschneidungen mit Cannibal Corpse auf der Black Stage meiner Meinung nach nicht so schlimm war. Inzwischen taten mir aber auch so die Füße weh, dass ich kaum noch an was anderes denken und nur noch sitzen wollte. Aber wo? Tja, also zurück zur Hauptbühne in der Hoffnung, irgendein halbwegs trockenes Plätzchen zu finden. Haggart werde ich mir irgendwann in aller Ruhe ansehen, auf diesem Wacken kamen sie bei mir jedenfalls eindeutig zu kurz.
Lange währte die Freude des Sitzen-könnens allerdings nicht, denn das Gelände vor der Bühne füllte sich bereits für Subway to Sally, die letzte Band des Festivals. Die Muße, ganz nach vorne ins Gedrängel zu gehen, hatten wir zwar nicht, aber wenigstens halbwegs gut sehen wäre ja schon schön.
Um 2h ging es dann auch pünktlich los, wie immer ein souveräner Auftritt. Live machen Subway einfach was her, auch wenn mir die Stimme von Eric Fish einfach nicht so gut gefällt. Doch bei Klassikern wie Henkersbraut muss man einfach mitmachen. So dachte auch der Rest der Publikums und trotz so später Stunde war es gerammelt voll. Der Auftritt machte so viel Spaß, dass selbst die schmerzenden Füße für kurze Zeit vergessen waren.
Doch leider war um 3h dann Schluss. Wacken 2007 war vorbei, aber Subway haben einen super Abschluss hingelegt. Und nach so viel guter Musik kann man natürlich nicht schlafen, so dass wir wie immer noch eine ganze Weile alle zusammen am Zelt gesessen haben.
Sonntag
Sonntag morgen dann das bittere Erwachen: Aufstehen, Sachen packen, nach Hause fahren. Seufts. Die 4 bzw. 5 Tage sind wie immer schnell rumgegangen. Nun hieß es Zelte abbauen und im Auto verstauen. Unser Camp war wieder mal sauber und ordentlich, was man von einigen unserer Nachbarn nicht behaupten konnte. Wie kann man nur in so einem Müllhaufen zelten und so viel Dreck hinterlassen? Unvorstellbar. Ich finde das jedes Jahr aufs neue wieder erschreckend.
Der Abbau ging zügig von statten und alles passte wieder in die Autos. Es wurde dann aber für mich noch etwas hektisch, da Dirk unbedingt schnell nach Hause wollte und mich netterweise mit bis Neumünster genommen hat. So brauchte ich nicht mit dem Bus zu fahren. Meine Reiseroute war nämlich ein klein wenig anders als die der anderen: ich wollte noch an die Ostsee. Und während Wiese und Andre noch bei Bremen im Stau standen, lag ich schon am Strand und hatte mich im Meer abgekühlt. Das war herrlich! So kann ein Festival immer zu Ende gehen!
Fazit
Tja, Wacken 2007, was lässt sich dazu sagen: insgesamt, dass es einfach zu voll war. und ich glaube auch nicht an die offiziellen Zahlen von 60.000 Besuchern. Außerdem herrschte -wahrscheinlich, weil es eben so voll war- eine teilweise aggressive Stimmung im Publikum, das gab es noch nie. Hat mir absolut nicht gefallen.
Aber hier mal positive und negative Punkte im einzelnen:
Campingplatz/Anfahrt:
Also, dass Campen und Zelten teilweise getrennt werden musste, OK. Wer die Wege gesehen hat, der weiß warum. Aber eben nicht überall. Und vor allem ist doch schon lange bekannt, wo die Schwachstellen sind. Es gibt Kreuzungen, wo selbst bei guten Wetter Schlammlöcher sind. Diese Stellen sollte man vorher schon befestigen. Und da Wacken nun mal so groß ist und es immer wieder so sein wird, sollte das dauerhaft geschehen.
Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann ist, dass die Reservierungen so kurzfristig über den Haufen geworfen wurden. Das war absolut nicht notwendig. Denn es gab schließlich noch genug andere gut begehbare Areas, wo die am Dienstag Anreisenden zuerst hätten hingeschickt werden können. Tja, und eigentlich ist der Platz eh erst ab Mittwoch zum Zelten freigegeben. Aber sollte das wirklich realisiert werden, dann gibt es ein noch größeres Anfahrtschaos als so schon. Denn es kann mir keiner erzählen, dass bei 6 Stunden im Stau stehen, die Anfahrt gut organisiert wurde!
Hier gibt es eindeutig viel Verbesserungsmöglichkeiten!
Sanitäre Anlagen:
Ich muss sagen, ich kann mich nicht beschweren. An den Dixis musste ich kaum anstehen, die waren immer sauber. Auf einem Bezahlklo war ich daher gar nicht. Die Klos auf dem Gelände waren auch OK, nur in der Nähe der Bühnen hätten es ruhig mehr sein können. Das Duschcamp auf C war vollkommen OK, musste nie anstehen, das Wasser war immer (lau) warm, ein bissel mehr Druck auf der Leitung hätte nicht schaden können, aber alles in allem gab es nix zu meckern.
Trinkwasser:
Da diesmal auf R eine Dixireihe weniger stand, war auch der Wasserkanister doppelt so schnell leer. Wer da was abbekommen wollte, musste schnell sein. Vielleicht können nächstes Mal wieder mehr Behälter aufgestellt werden? Aber verbessert wurde der Abfüllhahn, diesmal war es wesentlich leichter, das Wasser ohne eine Riesensauerei abzufüllen. Aber irgendein Idiot hat es natürlich geschafft, den noch abzubrechen.
Essen und Trinken:
Wie immer kann ich kaum was dazu sagen, denn ich habe meist am Zelt gegessen. Die Pizza, die ich mir geholt hatte, war zwar nicht so berauschend, aber an sich waren die Preise wohl ganz OK. Natürlich etwas teuerer als normal, aber so ist das eben auf einem Festival.
Metalmarkt:
Kann ich ebenfalls wenig zu sagen, da kaum Zeit war, diesen näher zu begutachten.
Bandausgabe:
Da ich mein Bändchen direkt beim Reingehen bekommen habe, weiß ich nicht, wie lange man anstehen musste für ein Band. Aber ich glaube mal wieder zu lange. Doch eines muss ich sagen: es ist das schönste Wacken-Armband bisher.. gut, eigentlich egal, aber muss auch mal gesagt werden.
Eingangsbereich zu den Bühnen:
Eigentlich ging es immer relativ zügig voran, es waren ja auch genug Eingänge offen. Nur Nachts nach der letzten Band hätten die Eingänge auch ruhig noch als Ausgang aufgemacht werden können, bis man nämlich raus war, dauerte es ewig.
Bühnen:
Die Soundüberschneidungen fand ich diesmal nicht als wirklich störend. Die Anordnung der Bühnen war OK. Das einzige, was definitiv überdacht werden muss, ist der Ein- und Ausgang der Partystage. Der ist zu klein! Wenn man da schnell durch will, muss man mind. 2 Songs eher abhauen. Das kann es ja auch nicht sein. Die W.E.T. Stage ist viel zu klein oder es müssen da unbekanntere Bands nur spielen. So wie dieses Mal bei Letzte Instanz geht es nicht!
Auch hier: noch einiges an Verbesserungsbedarf!
Sound:
Der Sound war schon mal schlechter, aber auch schon mal besser. Zu laut oder zu leise insgesamt war es nicht, aber vor allem auf der Black Stage und auf der Party Stage waren oftmals Bass zu laut und Gesang oder Keyboard zu leise. Das ist schade, so kommt die Musik einfach nicht richtig rüber.
Autogrammstunde:
Hier muss ich ein eindeutiges Lob aussprechen! Die Verschlechterung von letztem Jahr wurden rückgängig gemacht und man war mit den Musikern wieder auf einer Höhe, konnte mit ihnen sprechen, Fotos machen etc. So macht eine Autogrammstunde wieder Spaß!
Geländezustand:
Insgesamt war das Gelände für die Menge an Regen in einem guten Zustand. Das Stroh hat natürlich auch seinen Teil getan, wobei es irgendwie falsch verteilt war: an einigen Stellen lag es dick rum und an anderen Stellen war es immer noch matschig. Warum das so gelaufen ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Die Campingplätze waren allgemein in einem guten Zustand, zumindest, was ich gesehen habe. Bis auf R1, das war Sumpfgebiet.
Stimmung auf dem Campingplatz:
War super. Natürlich jeweils bei den Neuankömmlingen nicht so gut, da sie erstmal die Sachen vom Auto schleppen mussten, aber das war bei den meisten schnell vergessen. Ich habe viele nette neue Leute kennen gelernt und auch die Hilfsbereitschaft war absolut super. Zumindest bei uns auf dem Camp waren eigentlich nur nette Leute.
Stimmung auf dem Gelände:
Hier sah das ganze schon ein wenig anders aus. Die Leute waren genervt, gereizt. Ich gehe mal davon aus, weil es eben so voll war und alle gerne trotzdem nach vorne wollten. Das spiegelte sich in der Stimmung des Publikums wieder. Das war nicht schön. Außerdem habe ich noch nie so viele Crowdsurfer erlebt. An sich habe ich nix dagegen, aber es war wirklich nervig. Von der Musik hat man teilweise gar nichts mitbekommen.
Gesamteindruck:
ZU VOLL!!!! Es war einfach zu voll. Bühnenwechsel waren nur schwer möglich, daher konnte man nicht alle Bands sehen, die man gerne gesehen hätte. Die W.E.T. Stage war absolut unmöglich, viel zu klein. Die Stimmung im Publikum total gereizt und aggressiv, es machte einfach keinen Spaß. Alle wussten, es ist voll und jeder wollte trotzdem nach vorne. Und es war auch gar nicht möglich, lange vorne zu stehen, denn es wurde von hinten so sehr gedrückt, dass es einfach nicht lange auszuhalten war. Dadurch ging viel Konzertfeeling verloren, man kämpfte eigentlich nur noch. Das kann es einfach nicht sein.
Alle wirklich negativen Punkte resultieren einfach aus einem total überfüllten Gelände. Verbesserungsbedarf gibt es ja immer, nie läuft alles perfekt, aber es war so voll, dass man schon gar keinen Bock mehr hatte. Das darf nicht so weiter gehen. Letztes Jahr war es schon schlimm, aber dieses Jahr übertrifft alles.
Und ich muss leider sagen, dass wir wie es aussieht, nächstes Jahr nicht mehr wieder kommen werden. So sehr mir das auch Leid tut, denn von der Stimmung auf dem Campingplatz und im Ort und all das, ist Wacken nicht zu schlagen. Aber eben nur für maximal vielleicht 50.000 Leute. Alles was darüber geht, ist unzumutbar! Der ganze Spaß geht verloren. Und das ist mir die Sache dann doch nicht wert.. Leider… Adieu, Wacken, machs gut… Vielleicht sehen wir uns irgendwann einmal wieder, wenn Deine Planer zur Besinnung gekommen sind, und einiges geändert haben…. Aber Danke, Wacken, für die vielen schönen Momente, die ich dort erleben durfte!!! Machs gut!
Bericht von Huepfmaus.