Mit dem Namen „tillmann“ bringen viele den typischen Streber aus der Schule in Verbindung, den keiner so richtig leiden konnte. Ich persönliche kenne einen Tillmann, aber der war ganz ok – tut aber eigentlich nichts zur Sache, denn die Band „tillmann“ aus München und Augsburg ist alles andere als langweilig und uncool. Nach „Vorsicht, Fahrstuhl!“ erschien am 02.07.2010 nun ihr aktuelles Album „Geld, Gold & Glücklichsein“ mit 13 deutschsprachigen Deutschrock-Nummern, die beweisen, dass Rock in der eigenen Muttersprache bestens funktioniert.Produziert hat die Scheibe wieder mal Nils Hermanski, der kurzerhand als Bassist rekrutiert wurde und somit bleibt alles irgendwie in der Familie.
Line-Up:
- Thomas Kiemle – Gesang, Gitarre
- Nils Hermanski – Bass
- Dieter Kandler – Schlagzeug
Tracklist:
- Der Plan
- Keinen Augenblick
- Tänzer (NICHTS)
- Wo immer du gehst
- Monotonie in der Vorstadt
- Wie man verliert
- Bitte, bitte kauf mich
- Ich bin dabei
- Geld, Gold & Glücklichsein
- Wo bist du? (SPIDER MURPHY GANG)
- Automaten
- Gib mir ein Boot
- Ein schöner Tag
Die Band „tillmann“ ist ein Power-Trio wie es im Buche steht. Sänger, Gitarrist und Frontmann Thomas Kiemle besingt in den Songs die kleinen und großen Dinge des Lebens. Nicht wirklich Welt bewegend – macht ja irgendwie jeder. Die Umsetzung ist die große Kunst und so hat man sich auf guten, krachenden Deutschrock konzentriert, um die Message rüber zu bringen. Musikalisch gibt es auch absolut nichts zu meckern. Man drescht gekonnt nach vorne, wobei der Gesang für meinen Geschmack etwas zu hoch ist und teilweise sehr grell ankommt. Viele dürften davon genervt sein – bei mir ist das aber nicht der Fall. Es ist gerade so im Rahmen und man nimmt Thomas alles ab was er singt. Ehrlich und authentisch. Einziger Kritikpunkt ist die Coverversion des „Spider Murphy Gang“ Hits „Wo bist du?“, der in ein neueres groovigeres Soundgewand gepackt wurde. Man kann es mögen, muss aber nicht – ich bin der Meinung dass hier der Wortwitz des Klassikers zu kurz kommt.
Eine runde Scheibe mit lautem, melodischem Deutschrock und Texten, mit denen sich jeder irgendwie identifizieren kann. Gefällt und tut nicht weh. 8/10 Punkte.