Der Kölner Thomas Hahn, Jahrgang 85, Musikstudent mit Hauptfach Jazz- und Popgesang, schmeißt nach seiner Solosingle „Auf dem Weg“ sein erstes Album „Thomas Hahn“ auf den Markt. Und schon beim Reinhören wird deutlich: Der Mann kann wunderbar singen, das musikalische Gerüst spielt in der ersten Liga, aber: Die thematische Abwechslung bleibt auf der Strecke.
Tracklist:
- Auf dem Weg
- Ich ohne Dich
- Wie beim ersten Mal
- Wieder hier
- Mondlicht
- Ausgelöscht
- Die Zeit mit Dir
- Wir spiegeln uns im Glas
- Ich sehn mich nach Dir
- Ziellos
- Meine Seele
Bei mir hat Thomas Hahn’s Album einen gespaltenen Eindruck hinterlassen. Während man musikalisch eine abwechslungsreiche und poppige CD vorgesetzt bekommt, bleibt die Platte inhaltlich eher mau. Ein wenig mehr Themenvielfalt hätte dem Album sicher gut getan, denn im Prinzip gibt es leider nur ein Thema. Zwar in den verschiedensten Facetten, aber es bleibt doch immer irgendwie das Gleiche: Mal froh, weil frisch verliebt, mal froh, obwohl lange verliebt, mal traurig und verlassen und so weiter und so fort. Der Titel „Ziellos“ kann zwar ohne weiteres auch auf eine frische Trennung verweisen, bietet aber genug Möglichkeiten anders interpretiert zu werden und hebt sich daher schön ab. Außerdem gehört es textlich zu geistreichsten Exemplaren – Mein Favorit.
Das Cover zeigt das Logo des Sunnyboys und wirkt etwas ausladend, das Booklet aber ist erste Sahne – alle Texte, alle wichtigen Infos, qualitativ hochwertige Bilder des Künstlers und seiner Musiker – und rechtfertigt vielleicht den vergleichsweise hohen Preis von knapp 16 Euro für 11 Songs (38.15 Minuten Laufzeit).
Wer auf leichtverdauliche Liebeslieder und Lieder über die Liebe, kredenzt in einem wunderbaren Musikmantel steht, ist bei Thomas Hahn auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Wer tiefgründigere Mahlzeiten bevorzugt, sollte sich hingegen eine andere Scheibe suchen. Da ich persönlich letzteres bevorzuge, gibt es von mir 7 von 10 Punkten. Trotzdem empfehle ich jedem Freund moderner Popmusik einen Besuch der gut präsentierten Homepage des Künstlers, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen.