Das Modern-Rock Quartett (wie die Band von der namhaften Plattenfirma „vermarktet“ wird) wurde 1998 von Sänger und Gitarrist Colin MacDonald, seinem Bruder Gitarrist John-Angus MacDonald und dem Bassist Jack Syperek in Antigonish, Nova Scotia Canada gegründet. Sie waren bekannt als „One Eyed Trouser“ und später einfach nur noch „Trouser“. Unter diesem Namen brachten sie eine EP heraus. Ein Schlagzeuger nach dem anderen kam und ging bevor Sean Dalton an Bord kam. Sie zogen nach Ontario um und nannten sich ab sofort „The Trews“. 2003 veröffentlichte die Band das Debütalbum „House of Ill Fame“.
Line-Up:
- Colin MacDonald – Lead Vocals, Guitars, Keyboards
- John-Angus MacDonald – Guitars, Vocals
- Jack Syperek – Bass, Vocals
- Sean Dalton – Drums, Vocals
Tracklist:
- No Time For Later
- Dark Highway
- Be Love
- Feel The Pain
- Paranoid Freak
- I Can’t Stop Laughing
- Man Of Two Minds
- Hold Me In Your Arms
- Gun Control
- Will You Wash Away
- End Of The Line
- Burning Wheels
- Ocean’s End
Und zu Beginn möchte ich mal wieder auf die Bezeichnung „Modern Rock“ zurückkommen. Wie kommt man auf so eine Bezeichnung? Verkauft sich eine Musik bzw. eine Band besser wenn man mal das Wort „Modern“ davorhängt? Alleine schon der Einsatz von Instrumenten wie die gute alte Hammond B3 Orgel verrät, dass es sich hier um ältere Einflüsse handelt. 60er und 70er Jahre zum Beispiel. Und da sind wir der Sache schon wesentlich näher gekommen. Die Beatles und die Stones dürften wohl zu ihren größten musikalischen Einflüssen gehören, aber auch neuere Elemente sind im Musikstil der „Trews“ zu finden. Kommt das „Modern“ vielleicht daher, weil retro-Elemente momentan wieder modern geworden sind? In welchem Jahr befinden wir uns? 2008 – kommt ja alles irgendwie wieder. Schon beim Opener „No Time For Later“ schallt dem Hörer die Hammond Orgel entgegen und der Sound klingt sehr nach den 90er Jahren. R.E.M. lassen grüßen. „It’s Time To Hit The Road“ singen die Jungs und genau da könnte ich mir den Song vorstellen: Im Auto, bei offenem Fenster und schönem Wetter auf der Autobahn. Macht Laune! Und während der fröhlichen Autofahrt geht es nun auf den „Dark Highway“. Der erscheint mir aber überhaupt nicht „dark“. Die Gitarrenriffs sind härter und schwerer als beim Titelsong, der Sound rockt aber gleichermaßen fröhlich weiter. „Be Love“ kommt schon wesentlich Rock’n’Rolliger rüber und erinnert beim Intro schon ein wenig an AC/DC. Dementsprechend wird auch plötzlich die Stimme von Sänger Colin höher. Im Refrain ist das aber wieder vergessen. Der Rausschmeisser „Ocean’s End“ schlägt übrigens in die gleiche Kerbe. „Highway To Hell“ lässt grüßen – zumindest beim Intro des Songs. „Can’t Stop Laughing“ beginnt hingegen mit energischem Trommeln und Dudelsackmusik. Ob es nun am Dudelsack liegt, dass mir die Stimme von Colin nun leicht schottisch erscheint? Fest steht jedenfalls, dass er seine Stimme passend zu jedem Song modulieren kann. Diese Abwechslung findet man auch im Rhythmus. So ist „Man Of Two Minds“ ein Song im langsamen 6/8 Takt. Nach dieser wirklich schönen Ballade geht es wieder weiter mit einem sehr rockigen Stück – meiner Meinung nach das Rockigste auf der CD: „Hold Me In Your Arms“. Jeder, der bei diesem Titel dachte, dass eine schmusige Schnulzennummer aus den Boxen dröhnen wird, der wird sich sehr wundern. Deutlich von den 70er Jahren inspiriert kommt „Gun Control“ daher. Das Intro des Songs entführt den Hörer in eine Westernstadt zu High Noon. Und wo wir eben bei der Anpassungsfähigkeit des Sängers waren. Bei „Will You Wash Away“ musste ich erst an „Losing My Religion“ von R.E.M. denken. Als dann noch Colins Gesang sehr auf Ähnlichkeiten mit R.E.M. Frontmann Michael Stipe abzielt, wurde mein Verdacht bestätigt: Es soll wohl eine Anlehnung an die Musik von R.E.M. sein, aber hier wird mir zu sehr angelehnt muss ich zugeben. Zum Glück gibt es da noch den Song „Burning Wheels“, der uns wieder auf den Highway entführt. Sehr rockig und fast schon hektisch – da heisst es „Gas geben und durchstarten“.
Fazit:
Auf „No Time For Later“ sind 13 wunderschöne Songs zu finden, die gute Laune ausstrahlen. Der Titelsong „No Time For Later“ dürfte wohl die Charts in Rekordgeschwindigkeit entern. Eine CD, die absolut Spaß macht und gute Laune verbreitet. Da kann man auch den kleinen Ausrutscher „Will You Wash Away“ verzeihen. „The Trews“ machen keine Mainstream-Musik, aber ich denke die Jungs werden es schaffen, sehr vielen Leuten zu gefallen. 9/10 Punkte.