Der berühmte Don Quijote kämpfte im 17. Jahrhundert erfolglos gegen Windmühlen und im 21. Jahrhundert blasen fünf Musiker aus München unter dem Namen „The Donkeyshots“ die Dinger einfach weg. Und das mit ihrem Energiegeladenen „Gipsy-Brass-Rock“, der mitten in die zwölf zielt.
Line-Up:
- Bogdan – vocals, gitarre
- Sebastian – saxophon
- Winni – posaune
- Mathias – bass
- Sascha- drums
Tracklist:
- Fruitflies
- Jane
- Son Of The Sun
- Draw
- Chasing Mira
- Lightning
- Misanthrope
- Moonshine Blues
- Finding Mira
- River
- Castles [Bonustrack]
Eine ganz schön windige Sache ist das aktuelle Album der Donkeyshots geworden. Die Jungs verstehen Musik als Kunst und tragen Farbe und Technik nach Gefühl auf eine Leinwand auf und lassen so ein ausdrucksstarkes Bild entstehen. Dass hier eine Menge Ideen eingebracht und verschiedene Stile verarbeitet wurden merkt man schnell daran, dass die Songs nur so vor Abwechslung strotzen. Dies mag den ein oder anderen Hörer erstmal mächtig überfordern – nicht weil die Musik zu kompliziert gestrickt ist, sondern weil man so etwas heutzutage einfach sehr selten findet. Der Gipsyrock haut dem Hörer erstmal voll auf die zwölf und wer dieses Ska-typische pseudo Fun-Gelaber erwartet, der wird enttäuscht. Ska kann auch mal druckvoll und kritisch rüberkommen und die Mischung aus harten Gitarrenriffs, melodischen Bläserparts und einem kraftvollen Shouting, welches auch vor fast schon lustig klingenden Melodien nicht zurückschreckt, macht die Songs so einzigartig. So kann es auch mal vorkommen, dass mitten in einem Song ein plötzlicher Wechsel von einem 4/4 Takt zu einem schnellen 6/8 Takt stattfindet. Im Gegensatz zum sehr durchdachten und sauberen Songwriting klingen die Bläsersätze teilweise etwas schräg und der Sound ist stellenweise etwas holprig – so wie man sich Ska-Punk eben vorstellt.
Ein schönes Album zum Abtanzen und Staunen – aber vorsicht: Keine leichte Kost! 7/10 Punkte.