Im Turock beginnen die Konzerte meist pünktlich, also waren wir -trotz zweitem Weihnachtsfeiertag- gegen 19.20 Uhr dort. Allerdings war die Schlange vorm Einlaß noch ziemlich lang, 19.30 Uhr Beginn klappte da nicht. Am Ende war der Abend sogar ausverkauft, zum Glück habe ich aber noch eine Karte bekommen, und noch dazu ein Originalticket. Sachen an der Garderobe abgegeben und ab nach vorne. Direkt rechts vor der Bühne war noch Platz. Eigentlich ganz praktisch, da die Crowdsurfer eher nach links und in die Mitte gehen, jedoch mit einem ganz entschiedenen Nachteil: Man steht direkt vor der Lüftung und es ist schweinekalt. Ein umgebundenes Longsleeve hat mich dann zwar ein wenig von dem Luftzug abgeschirmt, meine Füße waren aber nach dem Konzert eingefroren. Das nächste Mal also lieber Moonboots ;) Oder einfach woanders hinstellen, zumal man zum Fotografieren viel zu dicht dran steht. Da es aber eh eine vernebelte Dunkelkammer war, war an vernünftige Bilder ohne Blitz eh nicht zu denken. Ich glaube, ich brauche doch mal einen guten Blitz für meine Cam.
Die Vorband Abandoned aus Hessen, welche schon öfter mit Tankard aufgetreten sind, hat mich zwar nicht 100%ig vom Hocker reißen können, aber ich bin ja auch nicht so der Thrash-Fan. Doch sie kamen bei den Fans gut an, der Laden hatte sich bereits gut gefüllt. Auftritte von Tankard machen aber immer Spaß und ich finde es immer noch erstaunlich, wie flink Gerre auf der Bühne ist. Traut man ihm eigentlich gar nicht zu. Diesmal gab es zwar nicht so viel Platz, aber den hat er gut ausgenutzt.
Die Songauswahl war ziemlich gut, aber viele wirklich schlechte Songs von Tankard fallen mir auch nicht ein. Auch die neue Scheibe “Thirst” ist wieder gut gelungen, obwohl der Vorgänger “The Beauty and the Beer” von 2006 noch einen Tick besser war. Doch nicht nur neue Titel waren dabei, die “alten” Hits durften natürlich nicht fehlen. So gab es eine bunte Mischung aus alt und neu mit Songs wie “The morning after”, “Zombie attack”, “The beauty and the beast” oder “Empty Tankard”, die das Publikum begeisterte. Schade, dass “Ice-Olation” und “Frankfurt, we need more beer” fehlten, aber alles geht nun mal nicht.
Auf jeden Fall hat die Band alles gegeben und der Spaß war sämtlichen Anwesenden eindeutig anzumerken, der Laden kochte. Gerre, Andreas, Olaf und Frank heizten so richtig ein, mit ihrem “Alkohol”-Metal, und Sauflieder sind nunmal meist Stimmungslieder.. und wer könnte den Kater am nächsten Tag nicht nachvollziehen? Auch darüber muss es schließlich Songs geben, immer nur ernste Themen sind schließlich langweilig.
Für Stagediver war kaum Platz auf der Bühne und die Monitorboxen wanderten ziemlich hin und her durch das Gedränge, so wurden die Stagediver immer ziemlich schnell wieder vertrieben. Offensichtlich hatten die meisten im Publikum auch keinen Bock darauf, die Leute zu tragen, denn meist kamen die Stagediver nicht weit und landeten wieder auf der Bühne. Ich weiss schon, warum ich nicht genau in der Mitte stehen wollte. Der Sound war eigentlich ganz OK, etwas mehr Fokus auf den Gesang wäre wie so oft aber besser gewesen.
Nach dem Konzert waren die Musiker dann noch im Turock zu finden -praktisch für Autogramme- und hatten ziemlich schnell so einige Biere intus. Naja, ein Auftritt macht eben durstig!
Die bzw. der einzige, der gefehlt hat war Bobby, die “Verlobte” (gerne zu sehen auf den Rock Hard DVDs) von Gerre, doch der musste noch Weihnachten feiern und konnte nicht. Schade, denn die beiden sind DAS “Dream-Team” und es wäre sicher lustig geworden. Aber auch so ein absolut gelungener Abend..
Bericht von Huepfmaus.