Cover: Superdrama - The Promise

Superdrama – The Promise

Cover: Superdrama - The Promise
Ich gebe zu, ich habe mir mit dem Schreiben dieser Rezension wirklich viel Zeit gelassen, aber die habe ich wirklich gebraucht. Denn auch wenn diese Scheibe der Prog-Rock-Band „Superdrama“ bereits am 23.02.2014 veröffentlicht wurde, so hat es mir bisher immer die Zeit und vor allem die Ruhe gefehlt, mich in das Album mit dem vielversprechenden Namen „The Promise“ einzuhören. Auf der anderen Seite hat sich die 2004 gegründete Band auch mit der Veröffentlichung ihres ersten Longplayers verdammt viel Zeit gelassen. Aber es hat sich gelohnt, denn herausgekommen ist ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk, wenn ich es mal so nennen darf. Als erstes fällt auf, dass – wie im Progressive Rock öfter gesehen – einige Songs eine satte Überlänge besitzen. Drei Songs bieten ein Hörvergnügen, das stolze 10 Minuten anhält. Dann springt einem natürlich sofort das 60 seitige Booklet mit Hardcover ins Auge und ich denke mir: Endlich mal wieder eine CD zum Anfassen – eine CD, die man mit allen Sinnen erleben kann und kein „herzloser“ Download.

Line-up:

Robert Gozon – vocals, keyboards
Robert Stein-Holzheim – drums
Michael Hahn – guitars
Thomas Klarmann – bass, flute
Thilo Brauß – organs

Tracklist:

  1. Chance of a Lifetime (05:19)
  2. Evening the Odds (06:45)
  3. Turn the Stone (10:51)
  4. In Love for a Day (06:41)
  5. Beyond the Edge (09:15)
  6. Healing Earth (05:58)
  7. The Promise (11:44)

Ich bin jetzt nicht wirklich der Prog-Rock-Experte, aber ich weiss, dass zu einem anständigen 70er Jahre Prog-Rock kräftige Orgelpassagen, wummernde Bässe, emotionale Percussions und manchmal leicht kratzige Gitarren gehören. Im Großen und Ganzen mag das vielleicht zutreffen, aber Superdrama würden nicht Superdrama heissen, wenn sie alles nicht noch ein wenig dramatischer klingen ließen. Neben ruhigeren Parts gibt es immer wieder dramatische Passagen, wenn die Lyrics dies auch zulassen. Hinzu kommen Melodien, die mit einer gewissen Leichtigkeit ins Ohr gehen und im Kopf bleiben. Aber vor allem sollte man sich Zeit für das Album nehmen, denn ich habe eben schon von diesem 60 seitigen Hochglanzbooklet geredet. In diesem Booklet tauchen inmitten einer Geschichte, die sich wie ein roter Faden durch das Booklet zieht, immer wieder die Textpassagen der einzelnen Songs auf. Beim Blättern bleibt man also immer mal wieder an einigen Textpassagen hängen, schaut sich die Bilder dazu an und hört geduldig der Musik zu. Sicher kann man die Musik auch ohne Booklet genießen, es würde aber etwas fehlen.

Die ersten beiden Songs „Chance Of A Lifetime“ und Evening the Odds“ sind sehr rockig mit einer dominanten Orgel und einem kräftigen Bass. „Turn the Stone“ kommt weitestgehend ohne die Orgelpassagen aus, dafür darf man einen sehr filigran und zugleich durchdringenden Bass bestaunen. Und sogar ein Glockenspiel kommt zum Einsatz. Der Gesang von Robert Gozon ist einerseits dramatisch, kann aber auch sehr weich rüberkommen. In höheren Oktaven wird es stellenweise ein wenig wackelig, aber da diese höher gesungenen Passagen meist im dramatischeren Teil eines Songs in Szene gesetzt werden, könnte es nicht besser zu den ganzen Emotionen passen, aus denen der Song besteht. Ein „Auf und Ab“ von Dramatik und Ruhe, wobei ich die Gitarrensoli besonders mag und gegen Ende wacht auch wieder die Orgel auf und unterstützt Gitarre und Bass. Ihr merkt schon: Es ist nicht wirklich einfach, die einzelnen Songs zu beschreiben und ich denke das muss ich auch nicht wirklich tun. Ich kann Euch auch keine Anspieltipps geben. Das Album muss einfach komplett gehört werden.

Eins steht jedenfalls fest:

Diese Jungs brauchen sich nicht hinter den ganz Großen des Genres zu verstecken. Mit „The Promise“ haben Superdrama ein Gesamtkunstwerk abgeliefert, was es in sich hat und das getrost neben die ganzen Größen ins CD-Regal gestellt werden kann. Eine komplette Story, liebevoll in einem dicken Booklet niedergeschrieben und in ein Soundgewand gepackt, welches mit Herzblut und viel Feingefühl geschrieben und eingespielt wurde. Wer genau hinhört wird immer wieder kleine Details entdecken, die er vielleicht beim ersten Hördurchgang nicht bemerkt hat. So ging es mir zum Beispiel bei einigen Platten der Band „Yes“, die die Band auch gerne mal als Vorbild nennt.

Ich kann nur hoffen, dass die Prog-Rock-Kenner hier zugreifen und es zu schätzen wissen, was sie da in der Hand halten. So eine Platte findet man heutzutage wirklich selten.

Superdrama: 
The Promise
Unsere Wertung: 90%
The Promise 
wurde am 21. Februar 2014 
über Progressive Promotion Records 
veröffentlicht.
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