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Stoehrfaktor – nicht warten sich hinten anstellen zu können um hinter etwas zu stehen

Cover: Stoehrfaktor - nicht warten sich hinten anstellen zu können um hinter etwas zu stehen
Cover: Stoehrfaktor - nicht warten sich hinten anstellen zu können um hinter etwas zu stehen

Hinter dem Namen Stoehrfaktor steckt eine junge Rapperin namens Lena, die schon seit 6 Jahren Musik macht und aktiv etwas zur Hip-Hop Kultur beitragen möchte. Sie will sich mehr mit der Kultur identifizieren können und da bisher noch kein Track produziert wurde, der sie bewegt, greift sie selbst zum Mikrophon. Durch das Rappen hat man die Möglichkeit, Gedanken, Gefühle und Ansichten mit Musik zum Ausdruck zu bringen – so rappt sie z.B. über die innere Unzufriedenheit und den immer stärker werdenden Weltschmerz. Rausschreien und sich Luft machen ist immerhin besser, als in Depressionen zu verfallen und mit ihren Texten kann sich eine Vielzahl von Menschen identifizieren, weil sie teilweise die gleichen Sorgen quälen. Lena spricht ihnen aus der Seele. Hier geht es um keine musikalischen Experimente und Hochseilakte, deren Name keiner aussprechen kann – man soll unter die Oberfläche schauen können, damit die Musik zugänglich wird und man sie begreift. Ohne ein Label zieht sie mit Conexion Musical ihr Ding durch und gerade das macht sie so besonders.

Tracklist:

  1. nicht warten
  2. komisch
  3. bombensicher feat.cloudito
  4. tadelloser lebenslauf
  5. eine romanze
  6. kein faschingsfest feat.blank
  7. die seitenlehne
  8. andere frage
  9. mancher leute lebensinhalt feat.david rattenpisse
  10. kuhler scheiß

Keine hohlen Phrasen, kein pseudo-Gangsta-Shit und keine unnötig brutalen Texte. Wie schön! Normalerweise bin ich ja immer etwas skeptisch was Hip-Hop angeht, aber wahrscheinlich nur, weil man in der heutigen Zeit größtenteils echten Dreck aufgetischt bekommt. Zu selten findet man mal Texte, mit denen man sich identifizieren kann. Bei Lena Stoehrfaktor ist das anders: es ist diese rebellische Grundhaltung, die wirklich authentisch rüberkommt und Menschen zum Nachdenken anregt. Fehlende Zwischenmenschlichkeit, Politik und Gesellschaftskritik sind unter anderem die Themen, die sie in ihren Texten anspricht. Ein echter Kontrast bildet der Song „Mancher Leute Lebensinhalt“ mit dem Sänger der Punkband „Rattenpisse“, in dem praktisch zwei musikalische Welten zusammengebracht werden. Beeindruckend – denn so etwas habe ich in der teilweise doch sehr einseitigen Hip-Hop Musiklandschaft noch nie gehört.

Es ist toll wie die Künstlerin es schafft, das typische Hip-Hop Weltbild ein wenig zu verdrängen. Ich kann zwar mit der Musik immer noch nicht viel anfangen, aber irgendwie kommts darauf auch nicht wirklich an. Die Texte sprechen an, wissen zu überzeugen und regen zum Nachdenken an. Und da genau das ihr Ziel war würde ich sagen: Mission gelungen! 9/10 Punkte.

Stoehrfaktor: 
nicht warten sich hinten anstellen zu können um hinter etwas zu stehen
Unsere Wertung: 90%
nicht warten sich hinten anstellen zu können um hinter etwas zu stehen 
wurde am 12. Juni 2009 
über - 
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