Eigentlich sollte diese Rezension über das am 27.04.2018 erschienene neue Werk „Dreamworld Collapse“ von SpiteFuel längst auf venue music erschienen sein. Denn ich hatte wirklich genug Zeit, in den Silberling reinzuhören. Also wo liegt das Problem? Ganz einfach: Mir fehlen schlicht und einfach die Worte. Normalerweise höre ich einige Male in die Alben rein, bevor ich mir eine Meinung bilde – so auch hier. Fest stand schon nach dem ersten Hördurchgang: Wow! Das Ding ist anders, als der Vorgänger „Second To None“ und zwar komplett anders. Vom teilweise leicht rotzigen Heavy Metal hin zu einem echten Konzeptalbum im Geiste der großen Meisterwerke der Rock- und Metal-Musik. Und es geht in der epischen Science-Fiction- Story, die übrigens aus der Feder des Sängers Stefan Zörner stammt, um Freiheit, Mut und Rebellion vor dem Hintergrund einer dystopischen Zukunftsvision.
Klingt kompliziert, ist es aber nicht, denn die Songs auf de Album führen den Hörer durch die Geschichte, wie ein roter Faden. Hier muss man sich einfach zurücklehnen und von der Band entführen lassen. Sci-Fi, Endzeitstimmung und eine Welt, die unserer gar nicht mehr so unähnlich ist. Irgendwie faszinierend und beängstigend zugleich.
Nach dem sphärischen und mystischen Opener kommt gleich „Brick by Brick“, ein Song, zu dem es auch bereits ein Video zu sehen gibt und der allein schon dadurch bei mir hängengeblieben ist.
Und die Spannung steigt weiter an, bis zum „Dreamworld Collapse“, der gleich mal in zwei Teile gesplittet wurde. Sonst wäre das Ganze auch zu opulent geworden, den allein schon die Länge der Stücke hat es in sich.
Stimmlich dreht Stefan bei „Dreamworld Collapse Pt. II“ so richtig auf – der Höhepunkt des Ganzen quasi. Von clean, fast schon heiser, sanft bis kräftig – alles ist dabei. Satte 7 Minuten Vocalpower mit fetten Bassläufen, raffinierten Gitarrenparts und einem Schlagzeug, das zwar anständig den Rhythmus angibt, aber nicht zu sehr im Vordergrund steht. Mit dabei: Kerstin Fenchel am Mikro. Neben der weiblichen Gastsängerin gibt es auch instrumentell einiges auf die Ohren. Von Flöte und Piano bis hin zu Synthies ist alles vertreten, was man für ein Album mit anständig orchestralem Bumms so braucht. Die Jungs von SpiteFuel haben echt an alles gedacht, damit der Dreamworld Collapse zu einem echten musikalischen Erlebnis wird und auch die alten Hasen in der Abteilung „Konzeptalben“ blass um die Nase werden. Denn mit dem Silberling können SpiteFuel mit den ganz Großen mithalten – ich sage nicht, dass sie es nötig hätten, aber das Ding ist ganz großes Kino und legt die Messlatte wirklich hoch. Also schwing schonmal die Feder Stefan, wir sind gespannt auf Deine nächste Geschichte. ;-)
Line-Up:
- Stefan Zörner – Vocals
- Tobias Eurich – Guitars
- Timo Pflüger – Guitars
- Matthias Lüönd – Bass
- Björn-Philipp Hessenmüller – Drums
Tracklist:
- Prologue 8389 A. D.
- Brick By Brick
- The Secret
- Overture: Inside The Sphere
- Dreamworld Collapse Pt. I
- Interlude: The Funeral Of Youth
- Dreamworld Collapse Pt. II
- Iconic Failure
- Under Fire
- Brilliant White Lies
- – Pt. I: What We’ve Chosen
- – Pt. II: The Raging Quiet
- – Pt. III: Deconstructing A Falling Star
- Grave New World
- – Pt. I: They Shall Have Stars
- – Pt. II: Dreamworld Revisited
- Epilogue: 8427 A.D.
Gastmusiker/innen:
- Kerstin Fenchel – Female Vocals
- Carolin Engelhardt – Flute
- Michael Fiedler – Piano, Analog Synthesizer, Backing Vocals