Drei Geschichten – ein Ziel
Im Zweiten Teil des Fantasy-Epos sind die Wege der Gefährten zerschlagen: Frodo und Sam sind auf dem Weg nach Mordor, Merry und Pippin von Orks gefangen genommen – Aragorn, Legolas und Gimli versuchen sie zu retten. Der Film vereint die Geschichten, die Musik eint den Film.
Bekannte Themen aus dem ersten Teil treffen auf tiefe Chöre, verzweifelte Melodien und einsame Klänge.
- Tracklist:
1 – Foundation Of Stone
2 – The Taming Of Sméagol
3 – The Riders Of Rohan
4 – The Passage Of The Marshes
5 – The Uruk-Hai
6 – The King Of The Golden Hall
7 – The Black Gate Is Closed
8 – Evenstar featuring Isabel Bayrakdarian
9 – The White Rider
10 – Treebeard
11 – The Leave Taking
12 – Helm’s Deep
13 – The Forbidden Pool
14 – Breath Of Life featuring Sheila Chandra
15 – The Hornburg
16 – Forth Eorlingas featuring Ben Del Maestro
17 – Isengard Unleashed featuring Elizabeth Fraser & Ben Del Maestro
18 – Samwise The Brave
19 – Gollum’s Song performed by Emiliana Torrini
Musik Composed, Orchestrated and Conducted by Howard Shore
Einiges, dass beim Sountrack von „Die Gefährten“ gefehlt hat, ist jetzt da – tiefe Männerchöre und Trommeln unterstreichen die beklemmende Situation der Völker, die sich vereinen müssen, um nicht unterzugehen.
Gekonnt kombiniert man altbekannte Themen mit den neuen Gefühlsbildern und Geschichten – wenn auch abgewandelt, in neuen Tempis, Tonarten oder Ausdrucksformen findet man im Urthema etwas gewohntes, sicheres, an das man sich klammern kann – wie die Gefährten an den Funken Hoffnung, der ihnen noch bleibt. Außerdem ist sie gereift, wie die nüchterne Erkenntnis, die mit dem Ernst einkehrt und sich auf die letzte und entscheidende Schlacht vorbereitet.
Überzeugend ist der einzige wirklich gesungene Track aus dem Album, das morbide und traurige „Gollum’s Song“ gesungen von Emiliana Torrini. Auf Sméagol zugeschneidert und beschreibend ist er sicher – undruhig, abwartend – aber einen Titelsong wie zuletzt mit „May It Be“ von Enya – dieser Song hat sich gekonnt an das Filmmaterial angelegt und verkörperte die freigelassenen Gefühle der Geschichte, sowie die der Zuschauer – haben die Soundtrackproduzenten damit nicht abegliefert.
Die Musik wirkt phasenweise, zitternd, abwartet ins ungewisse blickend, und unterstreicht damit gekonnt den Fortlauf der Geschichte – man muß sie nicht einmal kennen, um aus den Lieder zu erahnen, worum es jeweils geht – ob es ein Kampf ist, Verzweiflung, Hoffnung, Spannung.
Howard Shore präsentiert sich als Meister seines Faches, und wird nach teilweise geteilten Meinungen über das erste Album nun noch mehr Lorbeeren ernten dürfen – die Frage ist – was kann er für den letzten Teil noch bieten?
Fazit: Ist man noch sensibel genug, um einen Sountrack wirklich beurteilen zu können, wenn man zuvor in kurzer Zeit mit soviel gutem Material eingedeckt wurde?
– ich weiß es nicht.
Aber ich bin der Meinung, dass der Soundtrack zu „Der Herr der Ringe – die zwei Türme“ sich verbessert hat, und zu den besten der Filmwelt gehört – deshalb auch hier wieder alle Sterne, die ich zu vergeben habe – der Titelsong jedoch, mit dem man zuletzt verwöhnt wurde, fehlt leider. Alles in allem, eine Investition, die sich für Fans und Musikkenner lohnen wird.