Heute präsentieren Euch Slick’s Kitchen ihr Debüt-Rock’n’Roll-Mahl. Slick’s Kitchen sind Slick Prolidol und Haan Hartmann. Slick Prolidol, der mit der teuflischen Stimme und den Hörnchen, kennen viele noch als Sänger und Gitarrist der Erlanger Band BULLIG oder als Bassist der Traceelords. Haan Hartmann dürfte vielen als Schlagzeuger der Traceelords bekannt sein. Seit 1999 arbeitet er als Produzent in seinem eigenen Tonstudio und arbeitete unter anderem mit The Traceelords, Powergod, Sodom, Onkel Tom, Doro uva. zusammen. Sein Markenzeichen ist die Muppet Show Figur „The Animal“ und so ähnlich muss man sich ihn auch hinter seiner Schießbude vorstellen.
Am musikalischen Herd geben sie alles und immer genau die richtige Menge – nicht zu viel und nicht zu wenig. Live werden sie noch von einem Gitarristen unterstützt und Peter Fischer steuerte ein paar Akustikgitarren-Parts dazu. Ein paarmal durchgerührt und fertig ist das Menü.
Line-Up:
- Slick Prolidol: Gesang und Gegröhle, Bass
- Haan Hartmann: Schlagzeug
Tracklist:
- Cum In My Kitchen
- Today’s The Day
- Here I Am
- No Man’s Man
- Good You’re Gone
- Just In Case
Was Slick beim Songwriting und Gesangstechnisch so alles auf dem Kasten hat, konnte man schon damals bei den Traceelords hören. Songs wie „Silver Lining“ oder „Change My Name“ sind typische Slick Prolidol Songs, die vor Kraft und Ausdrucksstärke nur so strotzen. Davon wollte ich schon immer mehr hören (und nicht nur ich). Und genau das erwartet den Hörer hier auf dieser CD. Hier durfte sich Slick so richtig entfalten und zusammen mit Haan schufen die beiden Songs, die ins Ohr gehen, abrocken und so richtig Arsch treten – wenn ich das mal so sagen darf.
*Cum In My Kitchen*
Mein absoluter Lieblingssong, allein schon wegen dem markanten Basslauf im Intro. Dort wo so manch anderer sich schon die Zunge verknotet hätte, singt Slick souverän seinen Text.
*Today’s The Day*
Was zur Hölle? Wer singt denn am Anfang des Songs? Ich wurde schon oft gefragt, welcher von beiden denn in welchem Song wo singt. Nachdem dann geklärt wurde, dass nur eine Person für den Leadgesang zuständig ist war es erstmal ruhig im Chatfenster. Bei dem Song kommt es besonders deutlich heraus. Und hier merkt man auch, dass Slick Prolidol die Lautstärke seine Stimme nicht nur zwischen 57 und 138db variieren kann, sondern dass er auch mit der Tonlage jonglieren kann wie es nicht viele können.
*Here I Am*
Ein bisschen Geschnipse am Anfang und ein eher harmonischer Gesang in den Textzeilen, bevor es gröhlend im Refrain weitergeht. Dabei brummt der Bass und krachen die Gitarren. Wie schafft Slick es eigentlich laut zu gröhlen und dabei den Ton exakt halten zu können ohne dass ihm die Puste ausgeht?
*No Man’s Man*
Das Intro des Songs lässt einen Country Song vermuten und man stellt sich schon 2 Cowboys zu High Noon vor, die langsam die Waffen zücken. „THINK!“ – und schon geht es los: schön rotziger Rock’n’Roll mit einem gekonnt kraftvollen Shouting. Ja auch hier singt Slick Prolidol alle Gesangspassagen – auch wenn man es nur schwer glauben kann.
*Good You’re Gone*
Schön sarkastisch plätschert „Good You’re Gone“ so vor sich hin. Dies wäre dann mal die Ballade, die auf keinem richtigen Album fehlen darf. Aber es wäre nicht Slick’s Kitchen, wenn der Text nicht noch einen Hauch Gemeinheiten enthalten würde. Aber nur ganz wenig – wir sind ja schließlich „Half Evil“.
*Just In Case*
Dieser Song besitzt einen Opener, der nur schwer wieder aus dem Ohr gehen wird. Der Refrain ist eingängig und geht auch schnell ins Ohr. Ein absolut Mitsing tauglicher Song, der Live zu einem Erlebnis wird – davon bin ich überzeugt.
Fazit:
Lange Rede, kurzer Sinn: So ein rundes Debütalbum findet man nur noch selten. Hier ist nichts überproduziert; der CD-Player fängt auch bei etwas größeren Lautstärken wegen dem Bass nicht zu klirren an. Slicks einzigartiger Gesang kommt genauso gut zur Geltung wie Gitarren, Bass oder Drums, steht aber dennoch im Vordergrund. Die Songs sind Rock’n’Roll pur mit einer kleinen Portion Punk. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist die Länge des Albums und dafür gibt’s von mir 2 Punkte Abzug. Nein, Scherz! Hier gibt’s die volle Punktzahl von mir. 10/10 Punkte für ein Album, was innerhalb kürzester Zeit in die Top-Liste meine „Hör-Statistik“ kommen wird.