Mit Emo wurde in den letzten Jahren eine neue Musikrichtung betitelt, die Punk auf die Popschiene setzt und ihn für jeden zugänglich gemacht hat – sogar das eine oder andere Gastspiel in den Musikcharts konnte damit verzeichnen werden. Seither hat sich die eine oder andere Band – die einen mehr, die anderen weniger erfolgreich – daran versucht, aber auch bei Emo machen sich Nebenwirkungen über kurz oder lang bemerkbar, und so ist aus dem Trend mittlerweile ein ziemlich vorhersehbares Genre geworden, in dem nur noch selten innovative Akzente gesetzt werden – und daran konnte auch die saarländische Band Stupid nichts ändern.
Tracklist:
- Vancouver
- Mush Puppy
- Barely able
- End credit intro
- Baccarac
- Scary Braveheart
- Plastic Stars
- Sweetheart gone sour
- Roop
- Curtain Call
Zwei Jahre noch Ihrer Gründung haben Stupid zum ersten Mal mit einer selbstbetitelten MCD auf sicher aufmerksam gemacht und danach mehrere gelungene Auftritte bei regionalen Bandbewerbung und Konzerten absolviert. Dazwischen wechselte die Bandbesetzung einige Male und auch vor der Produktion von ‚That Faded Smile Of Yours‘ musste man noch einen neuen Mann am Schlagzeug suchen.
Das Album überrascht schon auf den ersten Blick in einem interessant aufgemachten Digi-Pack aber wenn man den Inhalt etwas näher betrachtet finden sich schnell Punkte an denen man besser auch so aufwendig gearbeitet hätte – vor allem mit einem besseren Mastering hätte das Album noch mehr punkten können.
Schade außerdem, dass die einzigen positiven Momente gleichzeitig auch die kürzesten sind – denn das ‚End Credit Intro‘ und ‚That Faded Smile Of Yours‘ hören sich eigentlich ganz vielversprechend an. Ersteres ist ein ruhiger Intrumental-Abriss und bei ‚Sweetheart Gone Sour‘ handelt es sich um ein langsames balladeskes Stück, bei dem teilweise mehrere Vocal-Stimmen übereinander gelegt wurden.
Für den punkigeren Teil von ‚That Faded Smile Of Yours‘ sorgen zum einen ‚Barely Able‘, bei dem auch wieder die zwei übereinander liegenden Vocal-lines einen ganz interessantes Eindruck hinterlassen – und zum anderen ‚Baccarac‘ – dass aber fällt dann wieder in die Rubrik passable Leistung, aber auch nicht der Geniestreich, den man auf dem ganzen Album verzweifelt sucht.
Dass teilweise auch wirklich wenig neue Ideen in die Albumproduktion eingeflossen sind – wird besonders bei ‚Roop‘ und ‚Mush Puppy‘ deutlich, die sich schwer nach Allerweltsmischung aus Rock/Pop anhören, zumal beiden auch eine wirklich eingängige Melodie fehlt. Bei ‚Roop‘ kommt man dabei allerdings noch ein wenig besser weg, obwohl auch hier nicht wirklich mit positiven Überraschungen aufgewartet wird, liefert die etwas lustlose Melodie bei einem etwas höherem Tempo doch noch eine halbwegs passable Performance ab.
Das nervöse ‚Curtain Call‘ belegt die negativen Seiten der hohen Stimme des Sängers. Es wirkt generell Unruhig, kommt nicht wirklich zum Laufen und lässt auch deutlich den Faktor, des etwas unzureichendem Mastering deutlich einfließen. Bei Stücken in denen große Unterschiede im Tempi auftreten wird das noch ein wenig in den Hintergrund gedrängt.
Gerade auch bei ‚Scary Braveheart‘ beginnt die Stimme immer wieder unangenehm zu vibrieren – nicht mit Absicht, so hört es sich auf jeden Fall an. Häufige Tempiwechsel, die einige Songs scheinbar auch wirklich auseinander reißen.
Fazit: Wer von diesem Album neue Impulse für das Genre erwartet hat, wird leider herb enttäuscht werden – ‚That Faded Smile Of Yours‘ ist im Großen und Ganzen ein gut gemachtes Album dem es allerdings am Einfallsreichtum fehlt – ‚Wer nichts wagt, wird nichts gewinnen‘ drängt sich dabei förmlich auf.
Wer sich nicht vom allgemeinen Strom eines Genres mitreißen lassen möchte, sondern versuchen will, seine eigenen Wege zu gehen, sollte jetzt schleunigst beginnen, eine Abzweigung zu suchen.