Ich gebe es ehrlich zu: Ska war bisher nie wirklich mein Ding. Das war aber in erster Linie wohl nur so, weil ich die falschen Bands kannte. Und nun fällt mir da „Rocksteady Telegraph“ von Santeria & The Porn Horns in die Hände. Santeria? Hieß nicht ein Song von Sublime so? Tut eigentlich auch nichts zur Sache…
Was dem Hörer hier geboten wird ist absolute Oberliga in Sachen Ska, Punk und Reggae. Ab und zu werden auch ein paar Dub & Ragga Einflüsse eingebaut. Viele Bands behaupten von sich, dass sie einen einzigartigen Sound entwickelt haben – viele schaffen das nicht wirklich. Santeria haben das verwirklicht und überzeugten schon in ganz Deutschland und Österreich ihr Publikum. Vor gut 5 Jahren wurde die Band von Don Beppone und Kongo Joe ins Leben gerufen, wobei Ska und Punk noch im Mittelpunkt standen. Später kamen dann Sebi Schreiner, Fabe Joppig und Andi „Paradizer“ Walther dazu. Mitte 2006 wurden noch die beiden Bläser Stefan Heller und Hannes Herrmann in die band integriert. Die beiden sammelten schon Erfahrung in der Liveband von Hans Söllner und bei Headcornerstone. „Rocksteady Telegraph“ ist das Debütalbum der siebenköpfigen Band.
Line-Up:
- Andi – Vocals
- Sebi – Keyboards
- Don Bepone – Guitar
- Roberto – Guitar
- Fabe – Drums
- Kongo Joe – Bass
The Porn Horns Brass Section:
- Hannes – Saxophone
- Stefan – Trumpet
Tracklist:
- Police recruiting song
- No good
- Red alert
- Coconut woman
- Höher schneller weiter
- Fire and a roof
- Funny
- 38 Grade
- After midnight
- On a trip
- Can’t wake up
- Looking for freedom
- Waste your life
Anspieltipps:
*Police recruiting song*
Bei dem Opener bekommt man so den Eindruck, als wollten die Jungs uns darauf vorbereiten was das Album an verschiedenen Musikstilen herausrückt. Zu Beginn bekommt man fröhlichen Ska um die Ohren gehauen. Dieser geht langsam in Ska-Punk über, um im Refrain in einem Reggae der Extraklasse zu enden. Witziger Song und jagt mir schon zu Beginn wahre Begeisterungsschauer über den Rücken.
*No Good*
Der Song über den „böses Buben“ ist anfangs eine astreine Rumba und wechselt recht zügig in einen schnellen Ska um mit Reggaebetontem Gesang.
*Coconut Woman*
Viele erraten es vielleicht: Coconut Woman ist die Coverversion des gleichnamigen Songs von Harry Belafonte. Selten findet man eine so gut gemachte Coverversion wie den Song. Harry Belafonte dürfte sich über den Song im neuen Reggae-Ska Gewand sehr freuen.
*Looking for freedom*
Und noch eine Coverversion. Diesmal ist David Hasselhoff an und noch nie war der Song so angenehm wie hier. Man verpasse „Looking fpr freedom“ ein fetziges Ska-Gewand und schon ist er hörbar. Spitzenmäßig!
Fazit:
Santeria & The Porn Horns sind die erfrischendste Band, deren CD mir 2007 in die Hände gefallen ist. Ich bin eigentlich nicht wirklich ein Fan der Ska-Musik, aber hier wird der Ska so super mit Punk und Reggae verpackt und verschnürt, dass es einen aus den Socken haut. Ob der leichte französische Akzent des Sängers gewollt oder Zufall ist weiss ich nicht – er verleiht dem Album jedenfalls eine interessante Note. „Rocksteady Telegraph“ verbreitet ein Sommerfeeling wie ich es sehr lange nicht mehr erlebt habe. Fans von Ska-Musik und Reggae mit Witz und Power müssen sich das Album unbedingt kaufen. Wer dem Ska nicht abgeneigt ist, aber bis jetzt noch nicht wirklich viel damit anfangen kann wird hier süchtig gemacht. Von mir gibt’s volle Punktzahl und wenn ich könnte würde ich noch ein paar Sterne drauflegen! Ganz großes Kino Jungs!
