Am 22.03.2012 kam ich mir wirklich alt vor: Saltatio Mortis spielten in Duisburg im Pulp und ich war – da es wohl kaum einen Fotograben geben würde – wie immer sehr früh da. Das Wetter war super und lud auch dazu ein, vor dem Pulp in der Sonne zu sitzen. So einige waren auch bereits da. Und ich muss sagen: ich habe den Altersdurchschnitt ganz schön angehoben. Die zumeist weiblichen Fans waren doch fast alle deutlich jünger als ich. An sich ja völlig egal, aber das eine oder andere Mal musste ich doch schmunzeln. Aber sie hatten ihren Spaß, hörten Musik und sagen sich schon mal warm (einige mehr, andere weniger schön… während des Konzerts würde man das aber nicht mehr merken..)
Dann durften wir schon mal ins Innere des Eventschlosses, alle Hungrigen konnten sich noch mit den leckeren Sachen vom Grill stärken, die Konzerthalle war noch zu. Drinnen die Ansage: 3 Songs ohne Blitz, dann Kamera freiwillig wegpacken, einen Graben würde es nicht geben. OK, alles klar. Mal wieder eine anspruchsvolle Aufgabe für alle Fotografen, denn das Pulp war ausverkauft und wer weiß, ob es möglich sein würde, sie viel im Publikum zu bewegen während dieser kurzen Zeit.
Das Niveau sagte mir so gar nichts, aber der Auftritt war echt klasse. Die beiden Barden aus Berlin haben echt Laune gemacht und kamen beim Publikum super an, auch wenn sich die Musik völlig von der Saltatio Mortis unterscheidet. Ich habe viel gelacht. Mit Songs wie „Niveau, wo nie Niveau war“ oder „Ficken“ überzeugten sie das Publikum. Ein Song wurde dann komplett improvisiert: zufällig wurde jemand ausgewählt, der eine Tonart ansagen musste und ein zweiter sollte sich spontan einen Titel ausdenken. So entstand der Song „Niveaulos“. Das muss man auch erst einmal können. Martin Spieß und Sören Vogelsang sind zusammen einfach super, seit 2008 bringen sie schon ein bisschen mehr Niveau in die Musikwelt. Weiter so!
Saltatio Mortis wurden mit viel Applaus begrüßt. Auch ich habe mich sehr auf das Konzert gefreut, wobei ich vor allem nur einen Song hören wollte: „Prometheus“. Ich gebe zu, dass ich gar nicht so viele Songs der Band kenne, sie hatten mich aber auf dem Blackfield Festival überzeugt und auch auf dem Castle Rock wurde dieser Eindruck noch bestätigt. Da wollte ich sie einfach noch einmal live hören.
Die Show hat mal wieder richtig Spaß gemacht, auch wenn mir einige der nachdenklicheren Lieder zu ruhig waren. Auf Konzerten habe ich lieber mehr Action und Songs mit schön viel Wumms. Im Set waren z.B. „Salome“ und als letzter Song des regulären Teils mein Lieblingstitel „Prometheus“. Mal wieder musste ich aber feststellen, dass ich relativ allein war was das Mitbangen angeht. Mussten die Mädels alle auf ihre Frisur achten? Hey, Alea ist doch eh verheiratet, da werdet Ihr wohl kein Glück haben ;) (Siehe „Wilde Hochzeit“, wo sogar erzählt wurde, dass er seine Frau –ohne sich zu trennen- vier mal geheiratet hatte.) Egal, soll jeder seinen Spaß haben wie er will, ich habe mich jedenfalls wieder ausgetobt. Nach den ersten 3 Songs durfte ich ja eh keine Bilder mehr machen.
Bruder Frank war in seiner Bewegungsfreiheit heute etwas eingeschränkt: auf Krücken kam er auf die Bühne und musste während des Konzertes sitzen. Was ihm nun genau widerfahren ist, werden wir wohl nie herausfinden, aber Schlagzeuger Lasterbalk hatte da einige mehr oder weniger glaubhafte Erklärungen für. Alea hingegen gab wieder mal alles und wir konnten seine Sprünge und Drehungen wie jedes Mal bewundern. Der Mann muss Flummis in den Beinen haben ;)
Zu „Wir Söen den Wind“ hat Alea – Tradition bleibt Tradition – die Menge wieder gespalten und ist mit seiner Fahne durch die Menge gelaufen. Hinter ihm schloss sich die Schneise wieder. Bei der Zugabe gab es die zweite Tradition: zu „Falsche Frunde“ wagte sich Alea ins Publikum und ließ sich über die Menge tragen. Auf dem Rückweg zur Bühne führte sein weg dann direkt über meinen Kopf. Mist: und ich habe mir tatsächlich danach die Hände gewaschen. Tsss, das hätte ich doch nieee wieder tun dürfen, wo ich ihn ja sogar anfassen musste *fg* OK, über dieses Alter bin ich dann schon wirklich hinaus (war ich da jemals?), aber ich denke, einige der Mädels hätten vielleicht so gedacht.
Mit „Spielmannsschwur“ ging das Konzert dann leider zu Ende, dafür kamen dann aber Martin und Sören von das Niveau mit auf die Bühne und unterstützen die Band. Die Stimmung war den ganzen Abend gut, das Pulp war ausverkauft, aber nicht zu voll. Das war super. OK, das Fotografieren war nicht so einfach, aber das ist ja nicht die Hauptsache. Das Publikum wusste genau, wann es wie mitmachen musste und die Sprechgesänge wollten teils gar nicht mehr enden.
Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Am liebsten wäre ich noch geblieben, denn im Anschluss war Disco und die Musik in der vorderen Halle echt super. Aber der Zugfahrplan hinderte mich mal wieder daran (und gut, dass ich nicht den letzten Zug gewählt habe, denn er fiel aus und ich musste die Straßenbahn nehmen.. eine Stunde später wäre das nicht mehr geganen.).Schade. So habe ich auch die Autogrammstunde verpasst, zu der ich gerne noch geblieben wäre.
Ein schöner Abend mit guter Musik und viel Spaß – nicht zuletzt durch Das Niveau.
Mehr Fotos vom Konzert in Duisburg gibt es hier.
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Saltatio Mortis – 22.03.2012, Duisburg Pulp: Am 22.03.2012 kam ich mir wirklich alt vor: Saltatio Mortis spielte… http://t.co/87JdjCYu