Rocket Uppercut machen laut eigener Aussage „Indie-Noise-Rock“: laute Gitarren, treibende Beats und teilweise schreiendem Gesang und ungewöhnlichen Instrumentalitäten wie z.B. eine Orgel. Trotz allem wird die Harmonie und die Melodie nie vernachlässigt und so schaffen Rocket Uppercut was ich noch bei keiner anderen Band mit ähnlichem Stil erlebt habe: Echte Ohrwürmer. Vor allem die Orgel haucht dem Indie-Rock manchmal ein Retro-Feeling ein. Fetter Rock Made in Germany bzw. Augsburg – dort wurde das Album nämlich von Sebastion Keller und Alaska Winter in den Echolot-Studios aufgenommen.
Nach nur einem halben Jahr Live-Erfahrung spielten Rocket Uppercut schon als Support-Act für Diverse Bands. Ihr Song „Why d’you tell me“ von ihrer ersten EP (mittlerweile ausverkauft) schafft es auf den Sampler des „Ox“-Fanzines. Im März 2006 erschien mit „The Spells“ – eine 7″ Split-Single bei einem britischen Label. Beim Beck’s Bandwettbewerb werden Rocket Uppercut unter die letzten zwölf aus über 600 Bewerbungen ausgewählt und belegen beim Finale den zweiten Platz. Endlich wurde durch einen Zeitungsartikel ein Verlag und ein Label auf die Band aufmerksam und am 06.07.2007 erscheint nun das Album „This Beautiful Tragedy“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Line Up:
- Kevin Ippisch – Gitarre, Background Vocals
- Melanie Westermeier – Drums
- Bianca Haslbeck – Lead Vocals, Orgel
- Max Muehlbauer – Bass, Background Vocals
Tracklist:
- The Arrival
- Would I Stop?
- Smashing On Love
- (We’ll Always Love The) Stars
- (Whoo!) 2! 3! 4!
- Rock’n’roll Science
- Why D’you Tell Me
- Cinderella
- Secret Song
- That’s What I Do
- Choices (Part One)
- Choices (Part Two)
Anspieltipps:
*The Arrival*
Ein Opener der mir gleich im Ohr geblieben ist. Ein schneller Britpop-Beat mit gewollt schrägem Gesang und Schreigesang. Die Orgel verleiht dem Song noch den letzten Retro-Kick. Einfach super.
*Smashing On Love*
Gerade die deutlich Britpop-lastigen Songs von Rocket Uppercut gefallen mir am besten. „Smashing On Love“ ist so einer. Toller schreiender Gesang im Refrain, knallende Gitarren und eine Melodie, die schnell ins Hirn geht.
*We’ll Always Love The Stars*
Was ist denn das? Ein hölzernes Xylophon? Hier wird mal nicht geschrien, sondern verträumt gesungen. Das kann Bianca nämlich auch sehr gut – nicht dass einer noch auf die Idee kommt, dass das Schreien ein „nicht Singen können“ überdecken soll. „(We’ll Always Love The) Stars“ ist eher eine Ballade, aber nicht allzu ruhig – hier werden die E-Gitarren genauso eingesetzt wie bei den anderen Songs. Die Melodie wird von der Orgel schön vorgegeben.
*Choices (Part One & Two)*
An irgendetwas erinnert mich der Part One. Genau: An die E-Gitarren Einstellung meines Keyboards, die sich nie wirklich gut angehört hat. Aber so wie Rocket Uppercut die Einstellung verwenden hört sich das ziemlich gut an. Die perfekte Einleitung für einen nachfolgenden echten Gitarrensound der es in sich hat.
Fazit:
Wie schon mehrfach erwähnt machen Rocket Uppercut eine Art Musik, die sehr Britpop-lastig ist. Irgendwie kann ich mir da sehr gut tanzende Mädels mit breiten Haarreifen und engen Kleidchen á la 70s vorstellen. Eine Mischung aus niedlichen Melodien und einem Arschtritt-Sound; Prinzessin trifft Punkerin. Erinnert mich alles ein wenig an Blondie.
Rocket Uppercut treffen mit ihrer Musik genau den Zeitgeist. Die Jugend dürfte genauso auf die Band abfahren wie die etwas ältere Generation. Auf der MySpace-Seite der Band kann man in einige der Songs rein hören. Von mir gibt’s 9/10 Punkten.
In unserem Podcast gibt es ein Interview mit Bianca Haslbeck, der Sängerin von Rocket Uppercut.