Für Primordial war es eigentlich noch viel zu früh am Tag, hätte die Musik stimmungsmäßig doch eher in die Abendstunden gepasst. Doch davon ließen sich die Iren nicht abschrecken und glänzten mit ihrer Mischung aus Black, Doom, Folk und einer Portion Düsternis. Warm gesungen hatte sich Alan „Naihmass Nemtheanga“ Averill ja bereits am Vortag mit seiner Band Dread Sovereign. Eine Stunde wussten sie gekonnt das Publikum mit Songs wie „As Rome Burns“, „Empire Falls“ oder „To Hell Or The Hangman“ (und das auch noch sehr symbolisch) zu überzeugen.
Als nächstes war dann eine der Bands dran, auf die wir uns sehr gefreut hatten: Forbidden. Grade erst wieder aktiv und mit zwei frischen Kräften an Drums und Vocals gaben sie auf der Bühne so richtig Gas. Thrash Metal aus der Bay Area vom Feinsten! Gelten doch auch ihre ersten beiden Alben „Forbidden Evil“ und „Twisted into Form“ aus den Jahren 1988 bzw. 1990 als Genre-Klassiker. Spätestens jetzt gab es im Publikum kein Halten mehr, das Amphitheater wurde zum Hexenkessel und die Graben-Security hatte ihre Mühe mit den Crowdsurfern. Denn leider muss man sagen, waren das auch alles keine Graben-Spezialisten um es mal gelinde auszudrücken. Glücklicherweise gab es bei den meisten Bands kaum Crowdsurfer. Doch hier mussten sie richtig ran.
War ich froh, meinen Kamerakram wieder bei Freunden auf den Rängen lassen zu können, um noch vorne mit dabei zu sein. Im Amphitheater sieht man natürlich überall super und der Sound auf den Treppen ist toll und alles, aber so ein richtiges Konzert ist es für mich eben erst, wenn ich vorne (möglichst in der ersten Reihe) mit dabei bin. Und nicht nur zum Auspowern und mitfeiern hat es sich gelohnt, sondern ich bekam auch persönlich einen Drumstick von Chris Kontos zugeworfen und als sich den wer anderes (ich hatte meine Hand dran und der auch) schnappen wollte sagte er „it´s for her!!!“. Geil! Bekommt daheim einen Ehrenplatz!