Das Substage in Karlsruhe ist in einer früheren Fußgängerunterführung untergebracht – der Name ist also nicht nur irgendein ein Name. Der Sound im Substage zeigt dann auch, warum Strassenmusiker Unterführungen für ihre Darbietungen bevorzugen, denn der war einwandfrei im ganzen Club. Prong dürfte man keinem Metal-Fan vorstellen müssen, mindestens den Klassiker Snap Your Fingers, Snap Your Neck hat wohl jeder schon mal gehört. Als Special Support haben Prong auf der aktuellen Europa-Tour Die So Fluid dabei. Diese Band aus London sollte unseren Lesern bereits bekannt sein – Andrea und ich machen ja kein Geheimnis daraus, dass uns Grog, Drew und Al sofort beim ersten Hören des Albums „Not Everybody Gets A Happy Ending“ überzeugt hatten.
Im Substage waren die Bedingungen für ihren Auftritt nicht wirklich optimal – der Sound war zwar nicht zu beanstanden, aber da für die Drei nur der vordere Teil der Bühne zur Verfügung stand und die Decke im Substage nicht wirklich hoch ist, war die Bewegungsfreiheit für Grog deutlich eingeschränkt – für Al und Drew war das nun nicht so sehr ein Problem. Grog schlängelte sich trotzdem zwischen Schlagzeug und Bühnenrand auf die andere Seite der Bühne, selbst wenn sie dabei auch mal anfing Als Schlagzeug etwas zu früh abzubauen oder sich den Bass abzukabeln. Ganz nach dem Motto: das ist Rock’n’Roll und keine Kaffeefahrt. Ein großer Teil des zuerst eher skeptisch-abwartenden Publikums hat die anfängliche Scheu vor der ihnen unbekannten Vorband Die So Fluid schnell abgelegt und mitgefeiert – auch wenn sie sich kaum jemand bis ganz an den Bühnenrand (es gab keinen abgesperrten Bühnengraben) traute.
Anders sah es dann natürlich bei Prong aus – immerhin waren die Besucher des Substage ja derentwegen gekommen. Das machte das Fotografieren leider fast unmöglich, da wie üblich nur die jeweils ersten drei Songs fotografiert werden durfte – das war aber zwischen den von der ersten Minute an headbangenden Fans direkt am Bühnenrand nicht sinnvoll machbar. Schade zwar, aber schließlich werden Konzerte für die Live-Besucher, nicht für Fotografen gemacht. An dieser Stelle werde ich nun keinen Exkurs führen über das Thema „rotes Licht bei Konzerten“ und die Frage, ob alle Lichtler einfach nur rot toll finden oder Fotografen hassen – Andrea hat ja trotzdem einige feine Fotos abgeliefert. Der Sound war nicht plötzlich schlechter geworden und die Show stand der von Die So Fluid auch in keiner Weise nach, außer vielleicht in dem Punkt, dass Grog zumindest für die meisten männlichen Besucher des Konzertes einfach rein optisch einfach weit vor Tommy Victor liegt. Das letzte Album „Power of the Damn Mixxxer“, eine Sammlung Remixes von Prong-Songs konnte mich persönlich nun nicht wirklich überzeugen, ich kann mich für Remix-Versionen aber grundsätzlich nur sehr selten begeistern – live und pur ist ein Prong-Konzert aber auf jeden Fall einen Besuch wert.
Ein paar enttäuschte Gesichter gab es aber doch an diesem Abend: diejenigen, die unbedingt noch eine CD von Die So Fluid kaufen wollten: