Bei „Projekt Chaos“ entwickelte sich alles genau so chaotisch, wie der Name vermuten lässt. Eigentlich nur als Projekt zur Untermalung einer Kunstausstellung angegangen, entwickelte sich das „Projekt Chaos Version II“ in kurzer Zeit zur fest etablierten Band, die angefangen bei Hauspartys schnell auch in Clubs und in immer größerem Umfeld spielte. Auch auf Festivals mit mehr als 4.000 Besuchern stand die Truppe schon auf der Bühne. Nach mehreren gewonnenen Bandwettbewerben veröffentlichten sie nun das lang ersehnte erste Album mit dem bescheidenen Titel „Greatest Hits“, was wohl eher mit Humor zu nehmen ist. Das Besondere ist, dass alle sechs Musiker aus unterschiedlichen Genres stammen und jeder seine Einflüsse mit einbringen konnte. Rock, Ska, Funk, Country, Reggae, Soul Ragga-/Dancehall-mäßiger Sprechgesang werden vermischt und bilden einen „Crossover“-Stil.
Chaos gibt es auch bei der Suche nach dem Line-Up, wobei ich mich jetzt einfach mal auf die Angaben auf ihrer MySpace Seite verlassen habe.
Line-Up:
- Mr. M – the bandleader on the micro and on the guitar
- Mr. Roots Ragga – the king of the raggastyles and the Hendrix guitar
- Mr. Light – the dancer,the bass and backvoc
- Mr. Udo – the kicking trombone and backvoc
- Mr. Mart – the assshaking drummer and backvoc
- Mrs. Tamara – the saxbomb
Inaktive Mitglieder:
- Mr. Woody – currently on hammer-nails-and-wood europe solo tour
- Mrs. Lizzz – the saxbomb, also backvoc
- Mr. Burn – the firestarting trumpet, percussionist and backvoc
Tracklist:
- Stand up
- School world
- Pops
- I want u this
- Moccasins
- Jeder von uns
- Family
- Give the morning some love
Ich muss zugeben, dass aus dem Chaos ein wirklich eigenständiges Album zum Tanzen, Abrocken, Schwitzen und Mitsingen geworden ist. Und anfangs klingen die funkigen Gitarren und die Bläser des Openers „Stand Up“ noch sehr ungewohnt – das gilt auch für den Sprechgesang. Aber der Refrain reisst wieder alles raus und sobald die Party mal ins Rollen gekommen ist, rocken alle brav ab. Und genauso abwechslungsreich gehts weiter. Ein melodischer Rocksong, ein reiner Skasong oder auch mal ein sehr Pop-lastiges Stück – alles ist dabei. Der ständige Stilwechsel mag aber für den ein oder anderen etwas befremdlich wirken und man muss dem Album schon ein paar Umdrehungen mehr gönnen, aber wie oft ist es die Spielfreude, die die vorhandenen Patzer und Stolperfallen überdecken kann. In der halben Stunde konnten uns „Projekt Chaos II“ einen Einblick in ihr musikalisches Schaffen geben und ich bin gespannt, was man noch alles von der Band hören wird. Ich denke vor allem Live ist dieser Mix ein absoluter Kracher und Partystimmung kann man schlecht auf CD brennen. Also mal antesten und die Truppe live erleben wenn es sich ergibt. 7/10 Punkte.