„Unbreakable“ haben Primal Fear ihr neuntes Studioalbum getauft und man kann nur hoffen, dass die Nacken der Hörer genau das sind. Die Kurzversion der Rezension wäre nun: Grandioses Power Metal Album, kaufen! Natürlich mit der Einschränkung, dass diejenigen, die mit Power Metal und/oder Primal Fear nichts anfangen können, die Kaufempfehlung bitte ignorieren und sich anderen Werken zuwenden sollen. Zwölf Tracks umfasst das Album, die glücklicherweise eine recht große Bandbreite abdecken, mit „Born Again“ ist auch etwas für Balladen-Fans dabei und mit „Where Angels Die“ ein gut 8 Minuten langer Song, der gekonnt ruhige Akustik-Teile mit bombastisch-orchestralen Abschnitten kombiniert. Mit „Strike“ folgt dem Intro „Unbreakable (Part 1)“ schon mal einer meiner persönlichen Favoriten auf dem Album, ein typischer Primal Fear Song (sofern es typische Primal Fear Songs überhaupt gibt ;)). Mit „Give ‚Em Hell“ wird noch mal eine Schippe drauf gelegt und ich kann mir lebhaft die in die Luft gereckten Fäuste und Pommesgabeln des Publikums vorstellen, die „Give ‚Em Hell“ brüllen. Zu „Bad Guys Wear Black“ gibt es – wie es sich für eine Vorabsingle gehört – auch ein Video, so dass sich jeder direkt selbst ein Bild von meinem Lieblingssong des Werkes machen kann:
http://www.youtube.com/watch?v=GptMvBrchkw
Jetzt haben wir alle das Video gesehen und wissen, warum der Song zur Single gemacht wurde, beim Hören des Albums bleibt an dieser Stelle aber keine Pause, um den Nacken zu entspannen (wenn man nicht gerade selbst die entsprechende Taste an seinem Musikwiedergabegerät drückt), im Gegenteil. Bei „And There Was Silence“ wird Tempo drauf gelegt und wenn es auf dem ganzen Album nur einen Song gäbe, der zum Bangen einladen würde, dann wäre es dieser. Silence? Für’n Arsch – Aufdrehen bitte! „Metal Nation“ ist dann meiner Meinung nach der schwächste Song auf dem Album, nicht schlecht, sondern wirklich gut gemacht und eine feine Hymne, aber nicht überragend. Und wenn ich vom schwächsten Stück spreche, dann ist das auch Gejammer auf hohem Niveau – wir haben es oft genug mit Werken zu tun, bei denen kein Track auch nur ansatzweise an „Metal Nation“ ran kommt.
Ganz weit vorne ist dann wieder das eingangs erwähnte „Where Angels Die“ und auch „Unbreakable (Part 2)“ kann überzeugen, was vor allem Refrain und dem Gesang von Ralf liegt. „Marching Again“ ist ein weiteres Highlight auf dem Album: abwechslungsreich, Tempo, ein hymnischer Refrain und ein wieder ein orchestral angehauchter Teil in der Mitte. Nach der Ballade „Born Again“ folgt „Blaze Of Glory“, zum Glück kein Cover des gleichnamigen Songs von Bon Jovi, sondern zusammen mit „Conviction“ ein gelungener Abschluss. Beide Songs bieten keine Überraschungen, sondern genau das, was Primal Fear Fans wohl von ihrer Band erwarten.
Bleibt zu hoffen, dass dieses Jahr noch mehr Veröffentlichungen kommen, die auf ihre Art genau so überzeugend sind wie „Unbreakable“, denn dann wird 2012 ein wirklich gutes Jahr :)
Tracklist:
- Unbreakable (Part 1)
- Strike
- Give ‚Em Hell
- Bad Guys Wear Black
- And There Was Silence
- Metal Nation
- Where Angels Die
- Unbreakable (Part 2)
- Marching Again
- Born Again
- Blaze Of Glory
- Conviction