Nachdem ich im Oktober wegen der Spielemesse schon nicht zum Powerwolf Konzert gehen konnte, war der Düsseldorf Termin natürlich Pflicht. Also auf zu Philipshalle.. ähm, natürlich „Mitsubishi Electric Halle“. Recht früh da, gab es noch „Bespassung“ beim Warten, denn ab 16.30 konnten alle mit meet & greet Tickets in die Halle. Und praktischerweise war der Autogrammstand in der Vorhalle aufgebaut in direkter Sichtweite von der Eingangstür vor der ich stand. War das warten nicht so langweilig. Ich find es ja an sich blöd, sich sowas von den Fans bezahlen zu lassen. Hatte bisher nur einmal ein Vip-Ticket bei Mono inc.. aber da gabs auch den kompletten Soundcheck zu sehen. Und Autogramme konnte man nachher auch so bekommen. Darum ging es da nämlich nicht. Aber nun gut, jedem das seine.
Um 18uhr war dann Einlass. Schnell rein und ab in die erste Reihe. Dank der anderen Fans neben und hinter mir, die mir mein Plätzchen „warm gehalten“ haben, konnte ich dann zwischendurch noch mal in die Keramik und ein T-Shirt kaufen. Danke dafür.
Lt. Info des Veranstalters auf fb sollte es um 18.40 mit Kissen Dynamite los gehen. Auf der Karte stand Beginn 19uhr. Naja, dass sie dann um 18.50 los legten war quasi ein Kompromiss ;)
Am Anfang hab ich aber nicht viel von der Musik mitbekommen, da ich mit meiner neuen Kamera gekämpft habe, bei der ich ausversehen irgendwas eingestellt habe, so dass ich den Blitz nicht mehr abstellen konnte. Und das ging natürlich gar nicht, denn Fotografieren war zwar erlaubt aber eben nur ohne Blitz. Das ist ja sehr störend und vor allem gefährlich für die Security, denn wenn die grade jemand entgegen nehmen müssen und dann geblendet werden, kann sich schon mal jemand verletzen, da sie ihren Job dann nicht vernünftig machen können.
Es war übrigens die Weltbeste Grabencrew von CCS Security, schön, euch mal wieder alle gesehen zu haben, ihr macht das immer super! Auch wenn ihr euch mangels Crowdsurfern die meiste zeit gelangweilt habt ;) viel zu tun war während des ganzen Konzerts nicht – natürlich gut. Bis auf den einen, der der Meinung war, aus der Reihe tanzen zu müssen. Aber ihr liebt es ja, wenn’s den einen oder anderen Crowdsurfer mal mehr gibt ;) aber dafür war es selbst bei Powerwolf dann doch nicht voll genug vorne.
Amaranthe kannte ich überhaupt nicht und war sehr positiv überrascht. Das war wirklich eine sehr unterhaltsame Vorband. Interessantes Konzept mit 3 Sängerinnen/Sängern. Und vom Stil her genau meine Musik. Habe mir daher auch nach dem Konzert noch die neuste CD der Schweden geholt. Muss ich dringend rippen und auf meinen mp3player packen. Das im Oktober veröffentlichte Album „Helix“ ist bereits das fünfte der 2008 gegründeten Band, deren Stil man nicht so leicht beschreiben kann, denn es ist ein Mix aus Bands wie In Flames, Machine Head, Fear Factory, Within Temptation, Linkin Park und poppig-radiotauglichen Parts. Mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, aber ich hatte echt Spaß, die Zeit verging daher wie im Flug.
Um kurz nach 21 Uhr ertönte das Intro „Lupus Daemonis“ von Powerwolf und dann legte die Band los. Direkt beim ersten Song „Fire & Forgive“ zeigte die Band, was uns die nächsten Stunden erwarten würde: geile Musik, super Stimmung, toller Sound, prima Licht und eine Portion Feuer.. es wurde dann auch zwischendurch so richtig heiß.. schon am Anfang wurden die ersten Pyros eingesetzt, die Feuerkanonen von Attila machten Rammstein alle Ehre ;)
Mein Nacken ging direkt fast von 0 auf 100 – ein kleines bisschen war ich ja schon aufgewärmt – denn als nächstes kam eines meiner Lieblingslieder „Army of the Night“. Musik ist einfach geil. Und bei so Songs da kann man doch gar nicht anders als die Musik im ganzen Körper spüren, egal, wie kacke vielleicht der Tag war oder sonstwas, das macht einfach gute Laune und man ist voll dabei. Genau so wie die Musiker, denn man merkte Jungs an, dass sie Spaß bei dem haben, was sie machen. Da sprühte der Funke direkt aufs Publikum über. Charles und Matthew flitzen über die Bühne, wechselten die Positionen, spielten mit dem Publikum. Falk – sofern er grade auch nur kurz nicht spielen musste – war ebenfalls überall und nirgends zu sehen und heizte noch mal alle an. Auch Drummer Roel stand immer wieder auf und interagierte mit den Fans. Und Attila natürlich sowieso…
„Amen and Attack“ war der erste Titel, den ich von Powerwolf kannte. Damals wusste ich aber noch nicht, ob ich das wirklich gut finden sollte. Denn musikalisch fand ich es geil, aber dieses „ein, zwei…“ und „drei, vier..“ fand ich so albern. (Finde ich bei der Textstelle immer noch ;) ). Es hatte ja noch ein Album gedauert, bis ich mich „Armata Stigoi“ und auch „Amry of the Night“ dann so restlos überzeugten, dass ich mir auf einen Schlag nicht nur das zu der Zeit aktuelle Album „Blessed & Possessed“, sondern direkt ALLE Alben geholt habe ;)
Warum ausgerechnet Düsseldorf nicht ausverkauft war, kann ich gar nicht verstehen. OK, die Band war erst im Oktober in Oberhausen gewesen, aber dennoch verdient so ein Konzert eine proppevolle Halle. So war es aber vorne angenehm, denn wirkliches Gedränge gab es nicht. Auch Moshpit hab ich so gut wie nicht mitbekommen, wenn dann war es weiter hinten. Vereinzelte Crowdsurfer kamen zwar immer mal über die Menge, aber insgesamt war es sehr entspannt vorne. Auch gut, so kann man besser hüpfen, tanzen und headbangen ;)
Es ging Schlag auf Schlag weiter, ein Hit jagte den nächsten. Wobei: mir fällt kaum ein Song ein, der KEIN Hit ist. Gut, ich brauche nicht zwingend die irgendwie obligatorische Ballade (in diesem Falle „Where the Wild Wolves Have Gone“), aber natürlich hat Attila eine perfekte Stimme dafür. Und so kann man mal ein bisschen Pause machen und Nacken und Füße schonen…
Ärgerlich war, dass das einzige Plec, was schon während des Konzerts in meine Richtung flog, an dem neben mir abprallte und dann irgendwohin verschwand. Da der aber sofort auf allen vieren auf dem Boden rumkrabbelte, um es auf jeden Fall zu finden, dachte ich mir „ach komme, egal“ und habe mich dann lieber wieder auf die Musik konzentriert. Allerdings hat auch er es nicht gefunden, sondern ein paar Songs später der Typ hinter mir ;) es war anscheinend irgendwie in mein umgebundenes Longsleeve gefallen oder so und dann durch mein Hüpfen später erst auf dem Boden gelandet. Das nennt sich abstauber ;) und bei mir halt Pech, dass ich das nicht bemerkt habe.. naja, was solls, wäre ein schönes Andenken gewesen, aber am wichtigsten ist ja, dabei zu sein und die Musik zu genießen. Und das habe ich in jedem Fall!
Mit „Stossgebet“, „All we need is Blood“, „We drink your Blood“ und „Lupus Dei“ ging der Hauptteil des Konzerts nach 15 Songs mit viel Feuer und Pyros zu Ende.
Doch natürlich war das noch nicht alles, denn es kam noch eine Zugabe von insgesamt 3 Titeln: „Sanctified With Dynamite“, „Coleus Sanctus“ und „Werewolves of Armenia“. Aber zwischendurch gab es auch den typischen „ich singe vor und ihr nach“-Teil, teils als Chor mit Attila und Falk Maria Schlegel, die versuchten, jeweils ihre Seite des Publikums zu gesanglichen Höchstleistungen anzustacheln.
Für mich war es eigentlich jetzt schon das Konzert des Jahres. Das war so dermaßen geil. Das hat Spaß gemacht ohne Ende. Für mich hätte es nur noch mind. eine Stunde weiter gehen können ;) Das Material dazu haben Powerwolf ja allemal. OK, so konnte ich noch bequem die S-Bahn bekommen und war bereits gegen 0 Uhr daheim, aber sie haben noch so viele tolle Lieder, die ich echt gerne live gehört hätte. Was zu Powerwolf passen würde, wäre ein Auftritt mit Orchester und Chor – das wäre absolut episch.
Am Rande zu erwähnen wären noch diejenigen, die es für angemessen hielten, ihre ca 8-12 jährigen Kinder mit in die erste Reihe zu nehmen (in der ersten Reihe standen mind. 3). Und das teils noch ohne Gehörschutz. Da waren die Jungs von CCS Security aber auf zack und machten unmissverständlich klar, dass ein Gehörschutz auf jeden Fall Pflicht ist und verteilten diesen dann. Und die Eltern wollten in einem Fall noch diskutieren. Das geht mal gar nicht.
Ich finde es generell super, wenn Kinder mit auf Konzerten sind – kommt natürlich auf das Kind, das Alter und das Konzert an. Kids von Musikern kennen das ja von klein auf, da gehört das dazu. Aber dann doch bitte auf dem Rang, bzw. in einer gesicherten Zone. Auch wenn wir hier ja „nur“ bei Powerwolf und nicht bei Bands wie Die Toten Hosen, Kreator oder gar Slayer waren, wo es im Publikum deutlich mehr zu Sache geht. Doch wenn dann doch mal Moshpit ist oder wer von hinten angehüpft kommt, Leute umfallen oder was auch immer, dann kann man einfach auf die Kids nicht so aufpassen, wie man müsste.
Das hat dann auch eine Mutter, die ihre Tochter zuerst zwei rechts von mir in die erste Reihe gestellt hatte (wenigstens mit vernünftigem Gehörschutz) gemerkt. Irgendwann – ich meine, nach dem doch mal Crowdsurfer kamen – stand sie dann in der zweiten Reihe, konnte dann natürlich nicht mehr so viel sehen. Aber dass man so auf das Kind einfach nicht so aufpassen kann, wurde deutlich, als von hinten gegen Ende des Konzertes wieder ein Crowdsurfer kam.
Die Security hatte den schon früh gesehen, einer von ihnen stand dann direkt auf den Trittbrettern der Absperrung, um ihn entgegen zu nehmen und bedeutet den Leuten vorne im Publikum noch, die Arme hochzunehmen, um den Corwdsurfer hoch zu halten und weiter zu reichen.
Und wenn ich das dann nicht mal mitbekomme, mich nicht umdrehe, nicht reagiere und dann voll nen Schuh an den Kopf bekomme, dann muss ich sagen: selber Schuld! Das hat wohl ganz schön gerummst. Ich hoffe natürlich, dass nichts weiter passiert ist, sie hat dann auch Entwarnung gegeben, tat aber sicher echt weh. Aber man stelle sich vor, den Schuh hätte das Kind abbekommen! Wenn die Mutter schon sowas nicht mitbekommt und nicht auf sich aufpasst, wie soll sie dann auf das Kind aufpassen? Wer vorne ist, sollte wissen, dass Crowdsurfer kommen und auch, was dann zu tun ist. Es war ja nichts bösartiges, nix. Eben ganz normal „Konzertalltag“. Kurz darauf ist sie dann auch mit der Kleinen verschwunden. Natürlich ist es sicher geil für Kids, das so hautnah mitzuerleben, aber man sollte schon schauen, ob das wirklich sinnvoll ist oder nicht. Das aber nur als Anmerkung zum Randgeschehen….
Es war auf jeden Fall ein saugeiler Abend. Ich war so geflasht. Die Musik reißt mich einfach mit. Leute, geht zu Konzerten. Genießt die Musik. Es lohnt sich, „Vielen Dankeschön!“
Setlist Powerwolf:
- Intro – Lupus Daemonis
- Fire and Forgive
- Army of the Night
- Incense & Iron
- Amen & Attack
- Let There Be Night
- Demons Are a Girl’s Best Friend
- Killers With the Cross
- Armata Strigoi
- Blessed & Possessed
- Where the Wild Wolves Have Gone
- Resurrection by Erection
- Stossgebet
- All We Need Is Blood
- We Drink Your Blood
- Lupus Dei
- Intro – Agnus Dei
- Sanctified With Dynamite
- Coleus Sanctus
- Werewolves of Armenia
- Outro – Wolves Against The World