Die schwierigste Frage in einem Review ist wohl die Frage nach der Musikrichtung der Band. Poolstar beantworten diese kurz und schmerzlos: „emo-grunge-punk-alternative-indie-rock from berlin city“. Und was diese Band Euch mit Ihrer neuen CD „Poolstar“ (VÖ 06.10.06) alles bietet, das versuche ich Euch ein wenig näher zu bringen. Der Bandname „Poolstar“ ist übrigens eine Hommage an den Rolling Stones Mitgründer Brian Jones.
Aber erstmal etwas zur Bandgeschichte:
Poolstar spielten über 300 Konzerte in Deutschland, Belgien, Luxemburg und der Schweiz (unter anderem mit den Beatsteaks, Seeed, Iggy Pop, Revolverheld, Oomph!, Boss Hoss, Extrabreit, Element Of Crime oder Die Happy), waren 10 Wochen auf VIVAplus, veröffentlichten 2 Singles, 2 Videos, ein Album, eine Motocross-Hymne und einen American Football-Fansong. Nun wird es Zeit für den nächsten Schachzug: Am 06.10. kommt das zweite Album raus. Das Kind mit dem Namen „Poolstar“ wurde in kompletter Eigenregie im eigenen LOOPRATS-Studio in Berlin Kreuzberg aufgenommen. Und weil man eine Sache immer anständig macht, wird das Album auch noch auf dem ebenfalls bandeigenen Label GOMRecords veröffentlicht.
Frei nach dem Motto „Nur wo Poolstar draufsteht ist auch Poolstar drin“ – so war der Albumname auch schnell gefunden. Alles 100% Poolstar.
Line-Up:
- vocals, moves and sweat: TÖFF MALSTROEM
- guitar, bass and hair: FELIX KINNIRO
- drums, caps and sticks: „TURTLE“ HOUZA
- blacks and whites, bass and beeps: MING-LI
Tracklist:
- cause i say so
- come with me
- alone again
- song for me
- go!
- exercise #1
- silverspoon
- you don’t see me
- gone forever
- don’t wanna be like you
- exercise #2
- mexican girl
- no tomorrow
- get outta our way! (Bonus Track)
- der verkehrspolizist (Bonus Track)
- alone again (kock remix) (Bonus Track)
- exercise #3 (Bonus Track)
Auf dem Album findet man eine bunte Mischung aus Punk-Nummern, Balladen oder „Kick-Ass“ Songs. „Alone Again“ und „Silverspoon“ sind beide schon im iTunes Store zum Download erhältlich. „Get Outta Our Way“ ist der offizielle Berlin Thunder-Fansong. Neben diesem Bonustrack findet man noch einen Remix von Alone Again (vom Berliner Electro-DJ KOOK) und das Video von „Something In Your Eyes“ (Die erste Poolstar-Single aus dem Jahr 2004). Die „exercises“ sind spaßige und ungeschminkte Outtakes aus dem Übungsraum.
*Cause I Say So*
Der Opener des Albums macht dem Hörer gleich klar, auf welche Musik er sich da eingelassen hat. Der Song rockt gewaltig aus den Boxen und ist eine Ode an das Selbstbewusstsein:“Hey, Hello, How’re Doin‘ Today? Are You Ready For The Ricochet?“
*Come With Me*
Eine etwas andere Ballade – alles andere als balladesk rübergebracht. Die Ballade für Kate und Pete „gönnt“ dem Hörer keine Verschnaufpause. Der Mittelteil ist eine krasse Abwechslung und klingt schon fast süßlich – bis es wieder kracht.
*Alone Again*
Der Song ist der absolute Hit und einer meiner Favoriten – wem da noch die Füße stillstehen dem ist nicht mehr zu helfen.
*Song For Me*
Oder auch „Ode an mich selbst“. Hier hätten wir mal eine klassische Ballade wie man sie kennt. Und da man krachende Gitarren außerhalb des Refrains vergeblich sucht, kann auch Töff beweisen was er stimmlich so drauf hat.
*Go!*
Wieso denn immer heulen wenn man vom Partner verlassen worden ist? Poolstar zeigen hier dass es auch anders geht. „Go!“ ist eine bitter-böse Abrechnung mit der Verflossenen. Ich kann mir vorstellen, dass das Lied genau die richtige Therapie gegen Liebeskummer ist. Einfach abrocken und vergessen…
*Silverspoon*
Erst habe ich überlegt wieso man denn einen Song über einen Silberlöffel schreibt. Aber ich konnte nicht lange überlegen weil der Rock’n’Roll mich total umgehauen hat. Die Live-Hymne schlechthin zum Gutfühlen. Kommt auf Festivals oder generell bei Live Auftritten garantiert sehr gut an und macht einfach Laune.
*You Don’t See Me*
Der Groove und das Tempo des Songs verraten es schon – es geht um Liebe mit all ihren Facetten. Der Refrain geht ins Ohr und verleitet zum Mitsingen oder bzw. zum „Mitjammern“ ;-)
*Gone Forever*
Gar nicht düster beginnt „Gone Forever“ – das ändert sich aber in den nächsten Sekunden. Sehr mysteriös:“Don’t Be Afraid My Sweet Angel, I Just Override All Your Memories. I Erase You To Copy Myself Into An Outrage, Is It All For Me?“
*Don’t Wanna Be Like You*
Der Song ist ein klassisches Abrechnungslied. Hier wird einem besonders großen Arschloch musikalisch kräftig in den Hintern getreten. Kick-Ass-Rock vom Feinsten. Danach geht es einem garantiert besser…
Nett sind auch die Gitarreneinlagen die an ein Maschinengewehr erinnern.
*Mexican Girl*
Ein sehr schöner rockiger Rumba-Opener – gefällt mir vom Groove her sehr. Hier wird zur Abwechslung mal in spanisch gerockt. Der Beitrag von Poolstar zur horizontalen Völkerverständigung.
*No Tomorrow*
Auch die Beziehung zwischen Gesang und Gitarre kann einmal zu Ende gehen. Wieder eine Ballade in der Töff seine grandiose Stimme zum Ausdruck bringen kann.
*Get Outta Our Way*
Der Song ist der offizielle Fansong des American Football-Vereins „Berlin Thunder“. „You Can’t Resist, You Can’t Escape, You Have Run Out Of Look, ‚Cause We’re The Hammer And you’re The Anvil And You’ll Be Thunderstruck. Hier wird den Gegnern mal gezeigt wo der Hammer hängt. Wer mit dem Song das Spiel nicht gewinnt…
Fazit:
Tja was soll ich zu der CD nun sagen. Meiner Meinung nach sollten Fans von Skatepunk wie z.B. den Donots zugreifen. „Poolstar“ machen Punk’n’Roll der absolut Spaß macht und gute Laune verbreitet. Live reissen die Jungs garantiert das ganze Publikum mit. Von mir gibts 9/10 Punkten für diesen Silberling.