Wie schon im letzten Jahr haben Yuppie-Club ein Benefizfestival zugunsten der Armenspeisung Rappelkiste e.V. ins Leben gerufen. Diese Mal waren Begging For Incest, Eat My Body, Tacheless und Yuppie-Club mit von der Partie. „Noise gegen Armut“ war dieses Mal der Name des Festivals und Krach gabs jede Menge auf die Ohren, was man bei Bands der Musikrichtungen Death-Metal und Grindcore aber auch erwartet.mZum GlĂźck liegt das Helvete nur ein paar Minuten zu FuĂ von mir entfernt, so dass ich gemĂźtlich kurz vor 20 Uhr losgehen konnte. Im Helvete angekommen erstmal schauen, wo Ăźberhaupt das Konzert stattfinden sollte, denn im Erdgeschoss ists eine normale Metalkneipe und von einer BĂźhne nichts zu sehen. Aber der Keller brachte dann des Rätsels LĂśsung.
Wo sonst auch eine Metal-Disco stattfindet, war heute das Konzert und auch schon einiges los, Tacheless hatten ziemlich pĂźnktlich mit ihrem Set angefangen. Insgesamt 16 Songs standen auf ihrer Setlist und auch wenn viele von ihnen nicht soo lang sind, mussten sie sich doch ran halten, zumal die Fans auch noch lautstark eine Zugabe forderten. Fast alle Songs ihrer 2009 wiederverĂśffentlichten CD „Freiheit“ bekamen die Fans von Tacheless zu hĂśren und nur beim HĂśren blieb es nicht, sie machten auch ordentlich mit. Der Sound war fĂźr die kleine Halle schon mal relativ anständig, wobei bei dieser extremen aggressiven Musik ein bisschen zu viel oder zu wenig hier oder da auch nicht soo auffällt. Die Jungs, wie auch das Publikum, hatten jedefalls ihren SpaĂ und witzelten auch auf der BĂźhne herum, fĂźr Unterhaltung war gesorgt. Bei den Zugaben wurde seitens der Orga schon gedrängelt, denn Tacheless hatten bereits Ăźberzogen. Naja, man soll ja schlieĂlich aufhĂśren, wenn es am schĂśnsten ist. Also schnell die BĂźhne umgebaut, schlieĂlich sollten noch 3 weitere Bands spielen, bevor zu Metalklassikern in der Disco gerockt wird.
Als nächstes waren Eat my Body mit ihrem Set dran. Hier ging es dann auch ziemlich hart zur Sache, wenn auch nicht ganz so hart wie beim Opener des Benefizkonzertes, was mich nun nicht unbedingt gestĂśrt hat ;) Der Platz vor der BĂźhne wurde auch zusehens voller, wobei man teilweise schon einen respektvollen Abstand zu einigen Fans halten musste, deren „Tanzstil“ eher an eine Mischung aus Kung-Fu, Kickboxen und Urwaldbewohner erinnerte. Auf jeden Fall brauchten sie eine Menge Platz. Weitere Fans hatten sich einen noch ungewĂśhnlicheren Tanzstil ausgesucht und versuchten sich an einer Art Standardtanz, was auf jeden Fall ziemlich amĂźsant aussah: Zwei langhaarige Metaller in enger Umarmung beim klassisch-Headbanging ;) Ok, dass ein Fan als Huldigung dem Frontman Blutsvente das Bein abgeleckt hat, schreibe ich mal eher dem Bierkonsum zu. Aber wie man sieht: nur weil hier recht schnelle, laute und aggressive Musik gespielt wird, muss doch keiner zum Lachen in den Keller gehen. Wobei: wir waren ja eh schon im Keller, also durften Fans wie Bands auch jede Menge SpaĂ haben. Und das war definitiv der Fall. Zum letzten Song und gemeinschaftlichem Headbangen ist Blutsvente dann noch zu seinen Fans von der BĂźhne, doch leider drängte auch hier die Zeit, so dass die Band leider dem Wunsch nach noch mehr Extrazugaben nicht entsprechen konnte und nach neun Songs war leider schon wieder Schluss.
Als nächstes waren die Jungs von Yuppie-Club an der Reihe und hier wurde es dann so richtig voll. Voll ab ging auch der gesamte vordere Bereich vor der Bßhne, so dass ich mich lieber ganz an den Rand verzogen habe. Manchmal ist mittendrin statt nur dabei eben doch nicht das Wahre. Das dachten sich sicher auch die beiden etwas älteren Damen, die sich in die erste Reihe gestellt hatten. Wer das genau war, blieb ein Geheimnis, aber ich vermute stark nähere Verwandschaft der Band, denn Lee ermahnte das Publikum, dass sie bitte auf die erste Reihe aufpassen sollen, da dort insgesamt 120 Jahre stßnden und das nur an einer Ecke. Und von jemandem in den Rßcken geschubst zu bekommen, ist dann ja doch nicht angenehm. Aber dass die beiden mit Stolz und Eifer bei dem Konzert dabei waren, fand ich total super. Meinen Dad kÜnnte ich zu so etwas glaube ich nicht bewegen, selbst wenn ich Musiker wäre. Also Hut ab!
Auch Yuppie-Club hatten eine ordentliche Setlist (18 Songs) fĂźr den Abend vorbereitet, dass die Songs alle ziemlich kurz sind, macht durchaus Sinn, denn so gab es zwischendurch immer wieder kurze Verschnaufpausen fĂźr die Fans, die nun erst richtig abgingen. Auf der BĂźhne war es anscheinend brutal heiĂ, denn schon nach ziemlich kurzer Zeit entledigten sich fast alle Bandmitglieder der fĂźr sie so typischen Masken (Inzwischen hat die Band aber nichts mehr gegen Fotos ohne Maske -„wenn sie gut sind“: Zitat Lee- so dass ich doch noch einige Bilder von den Jungs machen konnte). Nun hatte ich die Jungs ja schon mehrfach gesehen, aber ich muss sagen, dieser Auftritt gefiel mir bisher am Besten. Vielleicht auch wegen der tollen Stimmung im Publikum. Doch auch die Band waren sehr gut drauf und es gab viel um die Ohren. NatĂźrlich lieĂen sie es sich ebenfalls nicht nehmen, doch noch eine Zugabe mehr zu spielen, als eigentlich vorgesehen, sooo viel mehr kam der Zeitplan dadurch ja auch nicht in Verzug. Aber schlieĂlich mussten auch sie ihr Set beenden, damit die BĂźhne fĂźr die letzte Band des Abends vorbereitet werden konnte.
Bei Begging for Incest wurde es dann Ăźbersichtlich auf der BĂźhne, nur Schlagzeug und Gitarre standen dem Frontman zur Seite. Und dies bei seinem letzten Auftritt, wie er dem Publikum ankĂźndigte. Das musste natĂźrlich dann auch ordentlich gefeiert werden (Begging for Incest sind zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Mann fĂźr die Vocals, wer sich dazu berufen fĂźhlt, kann sich noch Ăźber die myspace-Seite der Band melden). Inzwischen war es zwar wieder deutlich leerer geworden, aber die Halle war immer noch gut gefĂźllt und den freieren Platz vor der BĂźhne nutzen die Fans dann auch komplett aus. Ich blieb dann lieber wieder auf Sicherheitsabstand, zum Fotografieren die eindeutig bessere Idee.
Wie lang der Auftritt noch genau gegangen ist, weiss ich nicht, denn ich bin gegen 23 Uhr abgehauen. FĂźr mich war es ein bisschen zu viel Krach auf die Ohren, Grindcore ist eben einfach nicht meine Musikrichtung. Aber die Stimmung im Publikum war einfach super und die Fans feierten so richtig mit. (Nur an den Tanzstil werde ich mich ebenfalls nie wirklich gewĂśhnen kĂśnnen..) So hatten alle ihren SpaĂ und fĂźr Bands wie auch Fans war es ein toller Abend, bei dem die Bands nach dem Konzert dann auch teilweise noch im Helvete weiter feierten. Und nicht zu vergessen fĂźr die Rappelkiste, denn dafĂźr war ja der ErlĂśs gedacht. Bei so einem erfolgreichen Event kĂśnnen die Jungs von Yuppie-Club + Support das nächste Mal vielleicht sogar noch eine grĂśĂere Location fĂźllen, damit noch mehr Fans einen tollen Abend haben und sich die Spendenkasse fĂźr diesen guten Zweck noch mehr fĂźllen lässt. Auf jeden Fall war das Benefizkonzert ein toller Erfolg und sicherlich wird es nicht der letzte Abend dieser Art gewesen sein. Bis zum nächsten Mal!
Mehr Fotos vom Benefizkonzert gibt es in unserer Galerie.
2 Antworten
Um mich kurz vorstellig zu machen, man nennt mich Rossi, ich bin Grßnder und Präsident des HMFC METAL WARRIORS HEIMATERDE, die Jungs vom YUPPIE-CLUB sind Freunde und Mitglieder bei uns.Ich mÜchte hier mal das Geheimnis der älteren Damen beim NOISE GEGEN ARMUT in der ersten Reihe lßften.Die ältere von den beiden war meine Oma, 81 Jahre alt, die andere unser Mitglied Puffi, 50 Jahre alt, und dann war da noch ein älterer Herr, der Lebensgefährte meiner Oma, 71 Jahre.Die drei fahren auch heute mit zur NOISENIGHT nach KÜln,geile Sache in dem Alter,oder?!
Gruss: Rossi und die MWH
Respekt! – kann ich da nur sagen :-)