Mother Tongue sind zurück. Endlich. Endlos schienen die Jahre in denen man sehnsüchtig auf ein Lebenszeichen der L.A.er gewartet hatte, doch das Warten hat sich gelohnt und vorbei und vergessen sind die Zeiten, in denen man von der Auflösung der geliebten Band lesen musste.
8 Jahre nach ihrem eigenbetitelten Debüt sind Mother Tongue wieder auf dem Weg, mit neuem Label und neuen Songs. Diese sind kraftvoll und melancholisch, bizarre und romatisch, bluesig aber auch aggressive, Mother Tongue eben. Zwar anders als früher, aber noch immer wird ihe Musik dem Begriff „Psycho-Blues“ gerecht.
Eine Neubesetzung hat es im Vergleich zum Erstling gegeben, das Schlagzeug bearbeitet seit der in Eigenproduktin entstandenen CD „Broken“ Bryan Tulao.
Tracklist
- Streetlight
- CRMBL
- He’s the man
- Future
- Nightbirds
- Trouble came
- Tides
- Modern man
- Casper
- Greed
- F.T.W.
- Nightmare
- Stars
Eröffnet wird die musikalische Bluesreise von „Streetlight“, einem kurzen Intro, das sofort Lust auf mehr macht. Und das bekommt man auch, denn im selben Moment in dem man sich noch mit den leisen Klängen von „Streetlight“ befasst ruft es einem schon „Crumbl“ eingegen, einem krassen Gegensatz zum Opener. Die erste Frage die mir durch den Kopf schoss: „Woher kenne ich dieses Lied? Ein Soundtrack?“
Dies ist generell ein Eindruck den das Album vermittelt. Man hat den Eindruck die Songs schon zu kennen, man glaubt zu wissen in welche Richtung sie sich entwickeln und doch muss man feststellen, dass es nicht so ist.
Ständig müssen ruhige Klänge den brachialen Gitarren weichen, so z.B. in „Future“, bei dem man anfänglich an eine Ballade denkt, den Songverlauf jedoch total unterschätz. Dann wieder übernimmt der Bass die Führung und bringt den Song in eine ganz andere Richtung. Im nächsten Augenblick vernimmt man gewohnt vertraute Geräusche einer Strasse, Sirenen, die jedoch irgendwie psychedelisch wirken.
Abwechlsung ist hier bestimmt durch Emotion, gelebt und ausgedrückt durch verschiedene Tempi und Klanggwänder. „Trouble King“ besticht durch eine fast swingähnliche Bassline, die im nächsten Augenblick von der Stimme David Goulds förmlich weggeblasen wird.
„Stars“ beendet die Reise, deren Eindrücke man in der kurzen Zeit gar nicht verarbeiten konnte. Dies birgt aber nicht Erschrecken, sondern Faszination. Und man ist sich sicher, hier möchte man nocheinmal hin zurück.