„Symphonies Of Pain – Hits And Rarities“(*) ist bereits das zweite Best-of Album von Mono Inc. innerhalb von knapp 4 Jahren. Im Jahr 2014 erschien das Doppelalbum „The Clocks Ticks On 2004-2014 “(*), welches mit 16 Songs die ersten 7 Studioalben der Band gleichermaßen berücksichtigte. Dazu kam eine zweite CD mit Akustikversionen.
Die neue Compilation enthält noch mehr Mono Inc. vom Feinsten: jeweils 17 Titel sind auf den beiden Silberlingen. Dabei ist der erste das „best-of“ und der zweite enthält Bonus-Tracks und unveröffentlichte Songs.
An sich könnten die ersten 17 Songs eine Setlist eines Mono Inc. Live-Konzertes sein (OK, da würden dann einige Klassiker fehlen und die Reihenfolge wäre zum Ende auch nicht unbedingt so). Der Fokus liegt dabei auf Songs der Alben zwischen 2009 und 2012, also „Voices of Doom“, „Viva Hades“ und „After the War“, die neben der „Together till the End“ auch meine Favoriten sind. Auch wenn ich vielleicht teilweise andere Titel für ein Best-of gewählt hätte. Aber so hat ja jeder seine Vorlieben. Ich generell bin mehr für die schnelleren Songs, auch wenn ich einige der Balladen oder langsameren Lieder natürlich auch total gerne mag.
Auf jeden Fall konnte ich einige Songs wieder und neu entdecken, die in Vergessenheit geraten waren oder mir nie so bewusst als Hits waren. Dazu gehören unter anderem „My Sick Mind TV“, „Euthanasia“ und auch „Wave no flag“. Und bei „Forgiven“ musste ich aufhorchen: ist das nicht Major Voice? Ist der Song neu aufgenommen worden oder hat er schon immer die Additional Vocals eingesungen? Tatsächlich: das Booklet meiner „Voices of Doom“(*)-CD sagt mir, dass die Additional Vocals bei „Forgiven“ von Ronald Zeidler gesungen werden. Und das ist: Major Voice. Ich wusste gar nicht, dass die Band und er sich so lange kennen. Seine Stimme ist immer noch der Hammer!
Natürlich durften Klassiker und Hits wie „Children of the Dark“ oder „Viva Hades“ nicht fehlen. Insgesamt 4 der Titel waren bereits auf dem ersten Best-of aus 2014 enthalten („Voices of Doom“, „Symphony of Pain“, „Arabia“ und „Get some sleep“).
Interessanter für alle Fans von Mono Inc., die aber nicht jede Single oder Extended-Version der Alben haben, ist CD Nummer 2. Live konnte man den einen oder anderen Track zwar mal hören, dennoch sind da ein paar Raritäten dabei, die nicht jeder kennt. Also ein „Muss“ für einen Mono Inc. Fan.
Insgesamt sind die Songs ruhiger, aber direkt „Ghostship“ (von der Single „Together till the End“) hat es mir total angetan.
„Cemetry of Hearts“ und „Beggars and Kings“ gehen beide schnell ins Ohr, könnten vielleicht noch ein bisschen rockiger sein, aber es sind absolut typische Mono-Songs. Ruhiger wird es mit der Akustikgitarren-Ballade „So long farewell“, die Streicher im Hintergrund passen hier sehr schön.
Oh, da war sie wieder. Die warme Countrygitarre. Ich finde den Sound einfach geil. Nicht nur daher ist auch „For all we have to suffer“ ein echter Ohrwurm.
Bei „Don’t let you go“ wird es elektronischer, sphärischer und ruhiger. Der Song ist mal komplett anders arrangiert, steigert sich aber mit den Strophen, Schlagzeug und Gitarre steigen mit ein.
Die nächsten beiden Tracks haben es auch in meine Mono Inc.-Lieblingssongs-Liste geschafft: „Why can’t I“ und „Damn happy man“. Das eine ist schön rockig und das zweite groovt gut und die Elektrosounds finde ich interessant.
„Comedown“ ist ebenfalls ein eingängiger Song, während „Ghost Town Gates“ ein sehr ruhiges Stück ist, mit Fokus auf dem Klavier und Martins Stimme, die sehr schön dazu passt.
Dann wird es mit „House on fire“ wieder typisch Mono-rockig mit schönen Gitarrenparts.
Danach kommt der Song, den ich auf der CD immer vorskippe. Wer auf die Akustik-Versionen steht und die deutschen Songs von Mono Inc. mag, dem könnte es gefallen. Und ich finde einfach, dass Martins Stimme nicht zu deutschen Songs passt. Vom Text sprechen wir mal nicht, aber ganz ehrlich: auf Englisch achtet man eher nicht darauf, was genau gesungen wird. Nein, also der Song gefällt mir gar nicht.
„Alter Mann“ ist ebenfalls auf Deutsch, aber ich finde die Melodie und das sonstige Arrangement schön. Wenns dann noch auf Englisch wäre…
Die Coverversion von „Can’t get you out of my head“ ist interessant. Alleine auf die Idee zu kommen, diesen Song zu covern finde ich gut.
Wer die Klavierstücke liebt, dem wird „In my darkest hour“ gut gefallen. Der warme Klang von Steichern und Klavier und dazu ein Duett. Mal etwas anderes.
Von mir aus hätte hier die CD enden können, denn „Feuer“ ist wieder ein deutscher Titel. Die Melodie ist zwar eingängig und das Arrangement Mono Inc.-typisch, aber nun ja… „Boatman“ ist ein toller Titel, aber als Unplugged-Version nicht so gut wie das Original.
Fazit:
Die Scheibe ist nicht nur etwas für neue Mono Inc. Fans, sondern auch diejenigen, die schon viele Alben haben, werden hier noch Schätzchen finden oder auch wieder entdecken. Auf der Hits-CD sind natürlich nicht alle Hits und Klassiker von Mono Inc., schließlich ist es bereits das zweite Best-Of. Aber dennoch könnte es (fast) eine Konzert-Setlist sein.
Die zweite CD bietet einiges schönes neues, auch wenn einem nicht zwingend alle Songs gleich gut gefallen müssen. Auf jeden Fall lohnt sie mehr als die Akustik-CD des älteren Best-Of (es sei denn, man steht da wirklich drauf). Insgesamt sind die Titel auf CD2 recht eingängig, nicht so hart und rockig wie z.B. „Arabia“, sondern eher etwas poppiger und radiotauglich. Man bekommt schnell den einen oder anderen Ohrwurm.
Für mich ist „Symphonies Of Pain – Hits And Rarities“ auf jeden Fall ein Kauftipp. Ich zumindest höre sie schon die ganze Zeit rauf und runter. So kann man sich die Zeit bis zum nächsten Album gut vertreiben.
„Symphonies Of Pain – Hits And Rarities“ Tracklist:
Disk 1
- Voices Of Doom
- Children Of The Dark
- Heile Heile Segen
- In The End
- Symphony Of Pain
- Boatman (feat. Ronan Harris)
- Arabia
- Potter’s Field
- Forgiven
- Wave No Flag
- My Sick Mind TV
- Teach Me To Love
- Euthanasia
- Get Some Sleep
- Viva Hades
- Never-Ending Love Song
- Time To Go
Disk 2
- Ghostship
- Cemetary Of Hearts
- Beggars And Kings
- So Long Farewell
- For All We Have To Suffer
- Don’t Let It Go Wrong
- Why Can’t I
- Damn Happy Man
- Comedown
- Ghost Town Gates
- House On Fire
- Kein Weg Zu Weit (Unplugged) feat. Joachim Witt
- Alter Mann
- Can’t Get You Out Of My Head
- In My Darkest Hours
- Feuer
- Boatman (Unplugged) feat. VNV Nation