Guten Tag, gehören sie auch zu den Leuten, die schon immer mal wissen wollten wie es sich wohl anhört, wenn ein Maler, ein Heilerziehungspfleger, ein Zerspanungsmechaniker und eine Erzieherin zusammen musizieren? Dann sind Sie bei Melobar richtig.
So heisst es am Anfang der offiziellen Presseinfo der Südoldenburger Band „Melobar“, die sich 2007 zusammenfand. Nunja, eigentlich ist es mir völlig egal, welche Berufe die Musiker einer Band ausüben – zumindest hat dies keinen Einfluss darauf, ob ich eine Band hören will oder nicht. Die Musiker lernten sich über verschiedene Musikerplattformen kennen und beschlossen, eine Mischung aus PunkPop und Rock mit deutschsprachigen Texten unters Musik-liebende Volk zu bringen. Im Mai 2008 nahmen die Mittzwanziger ihre erste CD „Hallo“ auf. Eigentlich kein Bahnbrechender Albumname, aber man konnte damit erste Gigs an Land ziehen und frei nach dem Motto „wer rastet, der rostet“ produzierten „Melobar“ im „Wellencocktail“ in Hannover weitere Songs für das darauf folgende Mini-Album „Alle rennen“. Im August 2009 verließ Sänger Markus die Band und Britta stand von nun an am Mikrophon. Mit ihr entstand das aktuelle Werk „Sommer“ und schon fällt es mir leichter, die Band in eine musikalische Schublade zu werfen. Deutschsprachige Rockbands mit männlichem Gesang gibt es wie Sand am Meer, aber sobald eine Frau das Mikro in der Hand hat, kann man die vergleichbaren Bands an einer Hand abzählen. Mir fallen da sofort Silbermond, Wir sind Helden und Juli ein, wobei die Songs von „Melobar“ deutlich positiver rüberkommen als bei ihren Kollegen von Silbermond, die für meinen Geschmack etwas zu weinerlich geworden sind. Wir sind Helden sind wesentlich experimenteller und während Juli eher in den Elektro-Pop-Bereich gerutscht sind, halten sich „Melobar“ um die charismatische Frontfrau Britta dort auf, wo Juli mal angefangen haben und was sie anfangs so sympathisch gemacht hat: Im Deutschrock-Bereich mit rauhen Gitarren und einer eher oldschool klingenden Produktion. Nur von Sängerin Britta hätte ich mir etwas mehr Ausdruckskraft gewünscht, da der Gesang ab und zu etwas lasch rüberkommt. Wenn da noch etwas gefeilt wird, dann kann ich Melobar auch ruhigen Gewissens den ganzen Juli-Fans da draussen wärmstens ans Herz legen. Und auch wenn „Sommer“ schon im Oktober letzten Jahres erschien und vielen Hörern sicherlich die kalte Jahreszeit und die Vorfreude auf die warme Jahreszeit versüßt hat: Der nächste Sommer kommt bestimmt – hier ist der perfekte Sound dafür.
Line-Up:
- Britta Drees – Gesang
- Christian Hörstmann – Gitarre
- Andre Fahrenkamp – Bass
- Christoph Wilkens – Schlagzeug
Tracklist:
- Hotel Kalifornien
- Im Kreis drehen
- Sommer
- Ich geb nicht auf
- Zeiten
- Fernweh