„Punk Rock und Rock’n’Roll: wild, rau, live und virtuos“, so wird das aktuelle Album von Matt „Gonzo“ Roehr – ehemals Gitarrist bei den Böhsen Onkelz – angekündigt. Seine englischen Soloalben bescherten ihm eine Menge Erfolg und bekamen bis jetzt im US-Radio mehr als 3000 Radioeinsätze. Die Single „Fuel Into The Fire“ hielt sich in den US-Independent-Charts mehrere Monate in den Top 10 und in Arizona wurde ein Musikvideo gedreht, das gleichzeitig eine Hommage an den Kultfilm „Easy Rider“ darstellte. Mit seinem neuen Album „Blitz & Donner“ öffnet er wieder die Schublade des Deutschrocks und veröffentlicht 12 Songs, die an die wildesten Zeiten seiner langen Karriere erinnert.
Line-Up:
Matt Roehr – Gesang, Gitarre
Tracklist:
- Himmelsstürmer
- Ja, Nee, Is‘ Klar!
- Die Wahrheit
- Zeitgeiststreiter
- R.I.F.
- Gedankenpolizei
- 24/7/365
- Freiheit
- Revolution
- Kein Zurück
- Ich Bin Nicht Wie Du
- Sekt Oder Selters
Als ich die CD das erste Mal in den Händen hielt, fiel mir vor allem das total genial gestaltete Coverartwork auf, was sofort an Rock’n’Roll, Tattoos und fette US-Cars erinnert. Und damit liegt man auch nicht wirklich falsch. Rock’n’Roll gibt es hier eine Menge und zwar gepaart mit deutschen Texten, die Geschichten aus dem Leben erzählen, und rauhem Gesang. Ich gebe zu: rauher, leicht prolliger und manchmal heiserer Gesang ist nicht wirklich mein Ding und allzu oft muss ich bei dieser Kombination an die Kollegen von Freiwild denken, wobei Gonzo mit seiner Musik wesentlich sympathischer rüberkommt. Das liegt nicht allein an der musikalischen Ähnlichkeit zu Motörhead, vor alem wenn es etwas Rock’n’Rolliger zugeht wie z.B. bei „Ja, Nee, Is‘ Klar!“. Der Opener „Himmelsstürmer“ und „Zeitgeistreiter“, „R.I.F.“, „Die Wahrheit“, „Revolution“ und „24/7/365“ rocken geradeaus und machen einfach nur Spaß. Auch ein dreckig gespielter Blues kommt hier nicht zu kurz.
Matt Rohr zu seinen neuen Songs: „Ich will mit meinen Texten Sozialkritisches in verständliche Formeln verpacken und damit zum Weiter- und Umdenken anstoßen.“
Den erhobenen Zeigefinger spart er sich zum Glück und verpasst dem Hörer nur ab und zu mal einen kräftigen Denkanstoß. Ich persönlich finde das Album musikalisch sehr stark, kann mich aber einfach nicht mit dem Gesang anfreunden. Denn die Kombination gibt es heutzutage einfach viel zu oft. Ob diese Schublade einen längerfristigen Erfolg verbuchen kann bleibt abzuwarten, ich würde Gonzo wünschen, dass er mit seinem Blues lastigen Rock’n’Roll Erfolg hat. Dass das Album bei den Fans dieser Musik ankommt zeigt der Charteinstieg auf Platz 17 der deutschen Media Control Album-Charts.