Out & Loud Festival: Newcomer-Band sagt wegen Frei.Wild ab

Vor wenigen Tagen freute sich die Newcomer-Band Dein Feuer noch über ihre Bestätigung für das diesjährige Out & Loud Festival in Geiselwind, da sagen sie ihren Auftritt auch schon wieder ab. Grund dafür ist die Bekanntgabe von Frei.Wild als einer der Headliner des Festivals. Dein Feuer geben ihre Absage mit recht drastischen Worten bei Facebook bekannt und fordern die anderen für das Festival angekündigten Bands per Facebook-Verlinkung auf, es ihnen gleich zu tun:

Offener Brief an die Veranstalter des Out & Loud Festivals,
vor wenigen Tagen wurde unsere Newcomer-Band DEIN FEUER offiziell für das diesjährige Lineup bestätigt.
Heute Abend wurde bekanntgegeben, dass die Band Frei.Wild ebenfalls beim Festival auftreten wird.
Wir sind DEIN FEUER – offen und bunt!
Wir treten nicht mit Bands auf, die Stimmung machen gegen Migranten, Ausländer und gegen Andersdenkende – egal wie viel Publikum diese Bands mobilisieren!
Wie kann man als Veranstalter eines großen öffentlichen Events seine gesellschaftliche Verantwortung so missachten – vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Debatten?
Da Frei.Wild auftritt, treten wir beim O&L Festival AB!
Wir fühlen uns ausgetrickst!
Warum erfolgt die Bekanntgabe dieser – eurem Wortlaut nach: „polarisierenden“ Band – erst jetzt, nachdem der Kartenverkauf bereits begonnen hat?
Warum wird die Mehrheit der Metal-Fans, die so etwas nicht unterstützen wollen, einfach übergangen?
Unsere Fans geben die Karten unter Protest zurück!

Wehrt Euch!
Teilt Euer Festival, teilt Eure Bühne nicht mit populistischen Bands!
Es liegt an uns allen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen

Der Aussage, dass Frei.Wild Stimmung gegen Migranten und Ausländer machen würde, werden Fans der Band mit Sicherheit heftig widersprechen. Und die Aussage, dass eine Mehrheit von Metal-Fans Frei.Wild nicht sehen wolle kann man durchaus in Zweifel ziehen. Immerhin sprechen die Verkaufszahlen von Frei.Wild und auch die Besucherzahlen von anderen Festivals mit Frei.Wild im Line-Up da eine andere Sprache. Zumindest kann man wohl davon ausgehen, dass es einer recht großen Zahl von Metal-Fans mindestens egal ist, ob auf einem Festival nun Frei.Wild spielen oder nicht.

Wir alle dürfen uns aber immerhin auf eine neue Runde Frei.Wild-Diskussionen in den sozialen Netzwerken freuen. Ob das erneute Aufeinanderprallen von Fans und Gegnern der Band auf dieser Ebene aber irgendwas bringt, darf bezweifelt werden. Die Fronten scheinen hier sowieso schon maximal verhärtet zu sein, eine ernsthafte Auseinandersetzung dürfte auch weiterhin ausgeschlossen sein.

Nun denn, dann packen wir jetzt bitte alle wieder das Frei.Wild-Kommentar-Bullshit-Bingo aus, streichen die jeweils passende Kästen ab und wer zuerst eine Reihe voll hat, der ruft laut Bingo. Oder Bullshit. Oder beides. Man könnte auch mal wieder einen Film schauen. „Und täglich grüßt das Murmeltier“ habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

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