Layla Milou – The Pink Parade

Cover: Layla Milou - The Pink Parade
Cover: Layla Milou - The Pink Parade

Layla ist 21 Jahre jung, wurde in Emmendingen bei Freiburg geboren, lebt nun in Köln und schreibt quirligen und temperamentvollen Punk und neben ihren eigenen Songs baut sie auch bekannte Songs zu jugendlichen Coverversionen in ihrem Stil um. „The Pink Parade“ heisst ihr Debütalbum und schon auf der Single-Auskopplung erklärt sie, wie das Musicbiz mit ihren eigenen großen Augen sieht – als „Funfair“, zu deutsch: ein spaßiges Volksfest. Bei solch einer steilen Musikkarriere würde ich das warscheinlich auch so sehen, denn immerhin fing sie mit 14 Jahren bereits mit ersten Auftritten an. Sie arbeitete mit Chören und Schulbands zusammen und trat als Solistin sowie mit einigen schon recht etablierten lokalen Bands auf. Doch sie wollte unbedingt was Eigenes machen und zog in die Großstadt Köln, schnappte sich ihren Gitarristen und sang in den Büros mehrerer Record-Companies vor. Das Ergebnis war ein Plattenvertrag beim Stuttgarter Label 7us und mit einem Team aus engagierten „Business-Cracks“ im Schlepptau will sie nun bis ganz nach oben. Die mir vorliegende Scheibe ist ihr Sprungbrett – mal schauen wie hoch die damit springen kann.

Tracklist:

  1. I Do What I Always Like To Do
  2. Cinderella’s Dream
  3. Smooth Operator
  4. We Rock The House
  5. L.A.
  6. I Do Myself
  7. I’m Armed
  8. Be My Baby
  9. Happy
  10. I Miss You
  11. Funfair
  12. We Go Wild
  13. I Can Feel You Near Me

Der Titel der CD erinnert etwas an „P!NK“ und der Style kommt nah an die frühen Anfänge von „Avril Lavigne“ heran. Was als erstes auffällt ist die Quirligkeit und das Selbstbewusstsein, das Layla in ihrem Stücken vermittelt. Sie singt klar heraus was sie denkt und das, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Kommerzieller Rock wird mit Pop und Punk gemischt und genau diese Mischung dürfte bei den jugendlichen Hörern sehr gut ankommen. So auch ihr Style, der teils rebellisch, teils vogelfrei und unabhängig rüberkommt. Die eigenen Songs versprühen einen jugendlichen Flair, wobei hier ihre fröhliche und sehr jung klingende Gesangsstimme verantwortlich ist. Da macht es auch nichts aus, wenn nicht alle Töne exakt getroffen werden. Layla ist immer unterwegs, immer am Singen und Tanzen und reisst alle mit. Den Coverversionen stehe ich allerdings etwas skeptisch gegenüber: Das eher ruhige und träge „Smooth Operator“ zu einem kessen und quirligen Song umzubauen halte ich als eine nicht unbedingt tolle Idee. Auf YouTube wird dieses „Experiment“ zwar bejubelt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mehrheit der kommentierenden User keinen blassen Schimmer hat, wie das Original klingt. Bei „Be My Baby“ ist das anders – der Song hatte schon im Original einen eher fröhlichen Charakter und Laylas Umsetzung passt hier auch super.

Die große Portion Selbstbewusstsein steht der jungen Layla wirklich ins Gesicht geschrieben und genau so tritt sie auch mit ihrer Band auf. Fröhlich, quirlig und mit einem Tempo, dass deutlich vermittelt wo sie hin will: Ganz schnell nach ganz weit oben. Ich persönlich muss immer an die rebellische Avril Lavigne denken und freue mich, dass es auch ein Mädel aus Deutschland gibt, was diesen punkigen Weg einschlägt. Viele vor allem jüngere Hörer scheinen voll drauf abzufahren – mein Ding ist es musikalisch nicht wirklich, aber wäre ich 15 Jahre jünger, dann würde mir die Scheibe mit ziemlicher Sicherheit gefallen. Heute muss ich sagen, dass ein bisschen Überdrehtheit und Selbstbewusstsein weniger dem Album auch gut getan hätte. Auf mich macht sie auf den ersten Blick auch einen etwas arroganten Eindruck und die Musik ist etwas zu glatt gebügelt. Mal schauen wie die kommenden Platten klingen, nachdem sie sich musikalisch ja nun ausgetobt hat. 7/10 Punkte.

Layla Milou: 
The Pink Parade
Unsere Wertung: 70%
The Pink Parade 
wurde am 3. Juli 2009 
über Imusic Rec (Intergroove) 
veröffentlicht.
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