King’s Tonic – Rock Monarchy

„Der König ist tot – lang lebe King’s Tonic“ – so beginnt die Presseinfo der vier Jungs aus Dortmund. Und die lassen es sich auch in 2010 nicht nehmen, ein Jahr nach Veröffentlichung der letzten Platte „21“ ein neues Album abzuliefern. „Rock Monarchy“ ist eine Split-CD, die neben fünf englischsprachigen neuen Songs, auch drei deutsche Versionen inklusive einem weiteren deutschen Bonustrack enthält. So darf jeder frei entscheiden, welche Download-Variante er sich kauft bzw. ob er in seinem heimischen CD-Regal die englische oder deutsche Version der „Monarchie des Rock“ stehen haben will. Dank Wendecover kein großer Aufwand und eine echt witzige Idee.

Bei den vier Power-Jungs ging es die letzten Jahre immer weiter bergauf – ohne Stillstand. So zog es King’s Tonic um den halben Erdball und während mehreren Tourneen durch Europa, Südostasien, Russland oder die USA stellte man fest, dass man es dort durchaus teutonisch mag – genau wie in Deutschland. Und so kam man auf der US-Tour im April 2010 auf die Idee, Alternativtitel zu den neuen Songs aufzunehmen. Die Band zeigt deutlich wo ihre Wurzeln liegen und dass die Songs auch gut in der Muttersprache funktionieren. So kann man auch in der Heimat die Aussagen viel besser in die Ohren und Hirne der deutschen Fans transportieren. Denn ein Statement darf schließlich nicht untergehen. „Eine Rock Monarchie braucht nur drei Akkorde, kein Königreich der Worte. Elektro-Deutschland ist geschockt – das ist die Monarchie des Rock!“ – jetzt wo die deutsche Rockband „Juli“ auf elektronische Klänge zurückgreift wird es Zeit, mal wieder anständig in die Punkrock-Kiste zu greifen. Weiterentwicklung schön und gut – man sollte seine musikalischen Wurzeln dabei aber auch nie vergessen. Denn das ist das was die meisten Fans von ihrer Lieblingsband erwarten.

Line-Up:

• James – Vocals
• Swen O. – Bass
• Spiros – Guitar
• Christos – Drums

Tracklist:

1. Rock Monarchy
2. Modern Times
3. Punk Rockoco
4. Renaissance
5. My Kind Of Romanticism
6. Monarchie des Rock
7. Punk Rockoco
8. Renaissance (Wer braucht heute noch MTV?)
9. 21 (weiter, weiter)

Und auf „Rock Monarchy“ bekommen sie genau das, was man von einer King’s Tonic Platte erwartet: Guter rotziger Punkrock mit viel Power und Melodie. Und die Jungs zeigen deutlich, dass man sich musikalisch durchaus weiterentwickeln kann, ohne großartig in die Trickkiste zu greifen. Die fünf englischsprachigen Songs rocken schön geradeaus und überzeugen mit melodischen Hooks und krachenden Gitarren. Dazu kommt noch James Gesang, der meiner Meinung nach mit jedem Album professioneller und charismatischer wird. „Rock Monarchy“ kracht gleich zu Beginn schön kräftig aus den Boxen und der mehrstimmige Gesang gibt einem das Gefühl, als würde eine Gruppe von Menschen mitsingen und sich für die „Monarchie des Rock“ einsetzen. Die anderen Songs schlagen in die gleiche Kerbe, was aber nicht heissen soll, dass auch nur eine Sekunde Langeweile aufkommt. Das Album macht wirklich Spaß und ich muss zugeben, dass mir die deutschsprachigen Versionen der neuen Songs sogar besser gefallen als die Englischsprachigen. Die Idee mit dem Wechselcover finde ich auch klasse und hebt das Album schön von der langweiligen Masse ab. Kein 0815 Kram, die Musik trifft mitten in die 12 – und von mir gibt es satte 9 Punkte.