Das letzte reguläre Album veröffentlichten die vier Spaßvögel aus Franken im Jahr 2004. 2005 gab es für die Fans die erste DVD, ein Re-Release („Eine gute BLASTphemie zum Kaufen“) und eine Best-Of-CD („J.B.O. für Anfänger“). Am 13. „Rocktober“ 2006 kommt endlich wieder neues Material für die Ohren – wenn auch nur im EP-Format mit fünf Songs. „Rock Muzik“ heisst das gute Stück und die darauf enthaltenen Songs werdet Ihr auf keiner anderen Scheibe mehr finden.
Line-Up:
- Hannes Holzmann – Gitarre und Wüstgesang
- Vito C. – Gitarre und Schöngesang
- Wolfram Kellner – Schlagzeug
- Ralph Bach – Bass
Tracklist:
- Rock Muzik
- Sie-Ben
- Fränkisches Bier
- Explizite Lyrik
- Ohne mir
*Rock Muzik*
Der Titelsong ist die verdammt fette Gitarren-Umsetzung des ’79er Disco-Hits „POP MUZIK“. Mein absoluter Lieblingssong auf der EP (neben Griechischer Wein, aber dazu komme ich später noch). Da ich das Original damals schon sehr gemocht habe kommt mir die Rock-Version gerade recht. Und die ist wirklich verdammt gut gemacht. Hier singen Hannes und Vito wieder abwechselnd wie bei „Ich sag‘ J.B.O.“.
Beide Daumen hoch – der Song kickt ass :-)
*Sie-Ben*
Der Text – der eigentlich gar keiner ist – erinnert mich an den „verrückten Frosch“ aus der Klingeltonwerbung (Ich entschuldige mich dass ich so etwas kenne, aber man kommt im TV ja nicht wirklich drumherum). So abgedreht hat man Hannes noch nie erlebt. Und egal wie verrückt der Text doch ist, die Melodie bleibt im Ohr – nur das mit dem Mitsingen gestaltet sich doch recht schwer.
*Fränkisches Bier*
Endlich durfte dieser J.B.O.-Klassiker – eine Coverversion des Schlager-Evergreens „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens – auf CD gebannt werden. Bisher durfte man dem Song nur live lauschen – ich persönlich hatte leider noch nicht das Vergnügen. Hier darf Vito C. wieder beweisen, dass er ein Meister des Schöngesangs ist. „Fränkisches Bier“ darf in keiner feiernden Bierrunde fehlen und lädt zum Mitgröhlen ein. Die zweite und letzte Coverversion auf dieser EP ist auch ein absoluter Volltreffer.
*Explizite Lyrik*
Hey pst hört mal: Wusstet Ihr, dass J.B.O. kein Problem damit haben gerade heraus zu sagen was sie wirklich denken und was in der Welt wirklich so abgeht? Ich denke das wisst Ihr, denn J.B.O. machen explizite Lyrik.
„Wir singen explizite Lyrik, Klartext Poesie
Wir dichten nicht, wenn wir dicht sind
Doch ganz dicht sind wir nie
Explizite Lyrik, wir singen’s frei heraus
Wir wissen’s nun mal besser als
die meisten hier im Haus.“
Musikalisch bewegt sich der Song im jazzig, swingig und rockigen Bereich. Schwer zu beschreiben, aber leicht mitzusingen und geht auch sofort ins Ohr.
*Ohne mir*
Nach „Ich sag‘ J.B.O.“ die nächste musikalische Abrechnung mit der Hip Hop Kultur mit der ich mich vollkommen identifizieren kann. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen – es wird mit allem abgerechnet was zwei Beine hat. So bekommen die talentlosen Eintagsfliegen mancher Castingshows genau so eins auf die Mütze wie ein bekannter Rapper mit Maske, die Politik, Klingeltonanbieter oder Big Brother „Stars“. Und weils so schön passt ist der Song musikalisch im Eminem-Stil gehalten. Einfach super und animiert dazu wieder den Mund aufzumachen wenn jemandem etwas in der heutigen Welt nicht passt: „Macht euern Scheiss doch ohne mir!“
Fazit:
Mit der Rock Muzik EP haben J.B.O. dieses Jahr ein absolutes Meisterwerk zustandegebracht. Hier dürfte jeder einen Lieblingssong finden: 2 Coversongs, einer Stil-Parodie („Ohne mir“) und zwei Eigenkompositionen – Was will man mehr?! (Anm. d. Red.: Ein komplettes Album vielleicht?) Die EP ist so vielfältig wie ein Album und die Stücke sind wie von J.B.O. gewohnt mit viel Liebe zum Detail produziert. Daumen hoch und ein ganz großes Kompliment an die rosa Jungs.