Schluss, aus und vorbei!
Die Tour zum 2016 erschienenen Album „11“ gipfelte in einem überragenden Abschluss in der Geiselwindener Musichall. Wie immer war die Location sehr gut gefüllt und die Stimmung der Fans blieb trotz gefühlten 40 Grad in der Halle am Maximum. Als Support gab es einen Vorgeschmack der Band, welche die diesjährige Blast Christmas Tournee begleiten wird.
nulldB sollten dank diverser Highlights ihrer Karriere dem ein oder anderen bereits ein Begriff sein. Mehrere Touren mit Doro, Stahlzeit und Betontod, Eröffnungsact für Night of the Jumps, zwei Auftritte auf dem Holy Ground in Wacken und die Ehre als Eröffnungsact für Alice Cooper spielen zu dürfen, können die 4 Würzburger bereitsauf ihrem Konto verbuchen. Im August 2017 erschien unter dem Majorlabel „Sony Music Entertainment“ dann das lang ersehnte Album „Geboren in Ketten“, auf welchem sich nulldB gänzlich weiter entwickelten.
Hiervon konnte man sich in Geiselwind dann bestens überzeugen. Die Setlist war reichlich gefüllt mit den größten Highlights aller drei erschienenen Alben der Band. Über „Im Auge des Sturms“ vom gleichnamigen Debütalbum, heizten nulldB mit Songs der beiden anderen Alben „Endzeit“ und „Geboren in Ketten“ ein, die jeden Metalfan im Raum mindestens im Takt mitnicken ließen. Neben den hart klingenden Liedern „Dämon“ und „Endzeit“, konnte man sich nun selbst überzeugen, wie sehr sich die Jungs gewandelt hatten. Mit „Babel (auf zum Himmel)“, „Geboren in Ketten“ oder „Öffne deine Augen“ zogen nulldB zwar weichere und vor allem melodischere Saiten auf, konnten damit aber sichtbar viele Zuschauer für ich begeistern. Auch die Bühnenpräsenz der Band wird dem ein oder anderen sicherlich im Gedächtnis bleiben. Während die meisten Bands lediglich mit einem Banner ihre Bühne schmücken, fuhren nulldB härtere Geschütze auf: neben einem ordentlichen Hintergrundbild im endzeitlichen Stil, gab es leuchtende Glühbirnen und passende Mikroständer in Kettenoptik zu bestaunen. Die Würzburger sind Profis, das merkt man immer wieder. Statt stur ihre Setlist runter zu spielen, wurde das Publikum mit eingebunden und auch untereinander agierten die 4 Musiker miteinander. Man sah ihnen an, dass Sie sehr viel Spaß daran haben, gemeinsam auf der Bühne zu stehen und das ganze auch mit Herzblut betreiben.
Trotz verschiedener Zweifel meinerseits, wurden nulldB wirklich sehr gut vom Publikum der selbsternannten „Verteidiger des wahren Blödsinns“ aufgenommen und lassen somit äußerst gespannt die zweite Dezemberhälfte erwarten.
Natürlich waren aber trotz gelungener Vorband alle wegen dem rosaroten Wahnsinn da. J.B.O. betraten mit wenig Verspätung die Bühne und verlangten doch auch prompt den Fans ein „Glaubensbekenntnis“ unter strenger Beobachtung zweier gut gelaunter und selbst berufener Priester ab. Vor einem ordentlich großen Bühnenbild mit dem bekannten „J.B.O.“ Schriftzug und diverser Lichtinstallationen (natürlich standesgemäß immer in Pink), passten die Musiker in ihren pinken Bühnenoutfits perfekt in das Szenario. Natürlich fehlten Hits und Dauerbrenner wie der gute alte „Bolle“ oder „Guter Tag zum sterben“ und „Wir ham ne Party“ nicht. Wer die Erlangener Mannen schon einmal gesehen hat weiß, dass das Herzstück eines jeden Auftrittes der rosa Musiker unter anderem die beiden Helferlein sind, die passend zur Thematik im Song verkleidet die Bühne entern. So gab es zu „Im Verkehr“ wieder einen Regen aus aufgeblasenen Kondomen, zu „Rock Muzik“ sprangen sie in pinker Verkleidung und mit Mikroständer in der Hand umher und animierten beim „Panzer Dance“ mit Plastikgewehren und pinker Militärkleidung die schwitzende Menge vor der Bühne zum mitmachen. „Rammstein sind wirklich gute Freunde von uns und haben uns geraten, mal mehr Pyrotechnik einzusetzen“ kündigte Sänger Vito den nächsten Song an. Pünktlich zum Start von „Rammstein Reggae“ kam auch schon die Bühnencrew mitsamt von sage und schreibe 4(!!!) Wunderkerzen auf die Bühne zurück. Ratschlag angenommen und gut erfüllt, würden wir mal sagen. J.B.O. enttäuschen nie ihre Fans. Da aber auch jeder Abend mal zu Ende geht, gab es nach über zwei Stunden dann mit unter anderem „Dr.Met“ und „Geh mer halt zu Slayer“ nochmal einen gebürtigen Abschluss der nun wirklich aller aller aller letzten Show der „Elf“ Tour.
Setlists:
nulldB
- Dämon
- Blinder Passagier
- Öffne deine Augen
- Im Auge des Sturms
- Babel (auf zum Himmel)
- Wach auf
- Geboren in Ketten
- Der schwarze Garten
- Endzeit
- Roter Regen
J.B.O.
- Glaubensbekenntnis
- Bolle
- Rock Muzik
- Arschloch & Spaß dabei
- Im Verkehr
- Ich liebe Dir
- 1001 Nacht
- Ich hätt gern mehr
- Gänseblümchen
- Wir ham ne Party
- Die Waldfee
- Panzer Dance
- Rammstein Reggae
- Bimber Bumber Dödeldei
- Könige
- Gimme Dope Joanna
- Hose runter
- Vier Finger für ein Halleluja
- Guter Tag zum sterben
- Wacken ist nur einmal im Jahr
- Kuschelmetal
- Dr. Met (Zugabe)
- Geh mer halt zu Slayer (Zugabe)
- Verteidiger des wahren Blödsinns
- Ein Fest
nulldB:
J.B.O.: