Ein Teil der – bisherigen – Belegschaft von Ivory Night (Patrick Fuchs und Carsten Kettering) , müssen einiges abkönnen. Da spielen sie als Band von Ross The Boss auf dem Bang Your Head-Festival (2010) mal vor 10.000 Zuschauer und einige Zeit später in Essen in einem kleinen Club vor circa fünfzig zahlenden Gästen. Aber sie geben zu jeder Zeit Vollgas. So auch Ivory Night auf ihrer neuen Konserve. Mit „The Healing“ kehren die Jungs nach langer Pause zurück. Allerdings ist das neue Album auch ein Abschied: Von Basser Carsten Kettering, der nach insgesamt neun Jahren freiwillig und ohne Streit die Band verlässt. Nach fast einer Dekade juckt es dem Viersaiter nach neuen musikalischen Abenteuern in den Fingern. Da er maßgeblich am Songwriting der aktuellen Scheibe beteiligt war, wird sich in der Zukunft die musikalische Ausrichtung der Band vielleicht verändern. Man wird sehen welch Neuerungen das kommende Werk aufweisen wird.
Aber zurück zum aktuellen Album „The Healing“: Irgendwie hat die Band die Fusion zwischen Moderne und Old-School-Anleihen gekonnt in Szene gesetzt. Ihr stets melodischer Power-Metal erfährt Bereicherungen durch Thrash-Riffs, progressive Einschübe und prächtige Refrains mit Ohrwurmcharakter. Da gibt es bei aller Aggressivität und Druck noch genug Lücken zum feiern und mitgröhlen. Der Opener „Cash Flow“ ist ein wahrer Nackenbrecher vor dem Herrn, während „Mary I Am“ die Vorliebe zu Bands wie Sonata Arctica bescheinigt. Mit „Concrete Smile“ taucht ein waschechter Melodic-Kracher auf, auf den so manche Band in unserem Land stolz wäre, hätten sie das Potential auf ihrem Silberling. Schön, fast posig taucht man in die Strophe von „Fly By Night“, der eigentlichen Single des Albums, wenn ihr mich fragt. Groovy und zielstrebig zum Hit. Überthront werden die herrlichen Kompositionen von der Stimme des markanten Fronters Patrick Fuchs, dessen Vocals schon von ungewöhnlich schräger Natur sind. Die drei Jahre Wartezeit haben sich mit kräftigen Harmonien und Gitarrenattacken, die schon mal an Iron Maiden erinnern – wie auf „New Asylum“ – durchaus gelohnt und wird den Jungs aus Kaiserslautern viel Lob einbringen.
Line-Up:
- Gesang / Gitarre: Patrick Fuchs
- Gitarre: Benedikt Zimniak
- Gitarre: Tilman Ruby
- Bass: Kalle Keller (Carsten Kettering)
- Drums: Volker Schick
Tracklist:
- Cash Flow
- Mary I Am
- QMF 08/15
- Concrete Smile
- Fly by Night
- New Asylum
- Panic Room
- Neo Nation
- Love long Dead
- The Blinded
- The Cell
- The Healing
- Popstar