Ich hatte die Gelegenheit, den Jungs (bzw. Justin) von „The Go Set“ (aktuelles Release: A Journey For A Nation) während ihrer Europatournee ein paar Fragen zu stellen, die die Australier auch gerne beantwortet haben. Dabei haben sie von ihren bisherigen Erfahrungen auf Tour in Europa, möglichen Traumzielen, sowie für die Zukunft geplanten Releases erzählt.
Justin: Hi Cathrin hier ist Justin. Kein Problem!
Cathrin (venue): Als ersten habe ich eine Frage wegen Eurem Namen: Was heisst „The Go Set“? Und wer gab der Band diesen Namen?
Justin: Ich denke es ist schwer zu verstehen, aber es ist eine Art „Slang“ Name. Grundsätzlich bedeutet es „sich anstrengen“ oder „vorankommen“.
Cathrin (venue): Ihr habt die ersten Shows Eurer Tour durch Europa gespielt. Hattet ihr Spaß?
Justin: Ja, es war großartig. Wir hatten viele Leute die zu unseren Shows kamen und unsere Musik schon kannten, das war absolut unglaublich. Jeder war sehr freundlich und die Säle waren gut gefüllt – wir fühlen uns geschmeichelt!
Cathrin (venue): Habt ihr jemals in Deutschland gespielt?
Justin: Nein. Ich bin ein wenig durch Deutschland gereist, aber habe dort noch meine Shows gespielt.
Cathrin (venue): Es ist weit von Australien nach Europa und ich denke einige Dinge sind unterschiedlich. Was sind die größten Unterschiede? Sind die Leute anders oder verhalten sich anders?
Justin: Gut…eigentlich sind da nicht so viele Unterschiede zwischen Deutschen und Australiern (vor allem die Bayern!). Wir lieben beide gutes Essen, Bier und Rock’n’Roll. Die hauptsächliche Schwierigkeit die wir haben ist die Sprache. Weil viele unserer Songs eine politischen oder soziale Sicht haben, können wir normalerweise unsere Aussagen leicht erklären wenn wir unsere Songs auf der Bühne ankündigen – aber mit der Sprachenbarriere ist das ein wenig schwierig. Der einzige andere Unterschied in Sachen Publikum ist denke ich, dass die Deutschen anfangs etwas reservierter sind. Nachdem sie die Show eine Weile verfolgt haben tauen sie aber auf!
Cathrin (venue): Und auf der anderen Seite: Was ist nicht unterschiedlich?
Justin: Parties, der Sinn für Humor, soziales Bewusstsein und die Liebe zu Punk und Rock’n’Roll…
Cathrin (venue): Ich las, dass Ihr auch in Asien und der USA spielen werdet. Auf welche Konzerte freut Ihr Euch am meisten?
Justin: Vielleicht Asien. Wir spielten zuvor in Japan und es war toll. Mit meiner alten Band tourten wir viel durch die USA. Die USA macht auch Spaß, aber es ist harte Arbeit, sich ein Publikum zu erspielen.
Cathrin (venue): Wenn Ihr wählen könntet: Gibt es eine Band mit der Ihr spielen oder eine Tour zusammen auf die Beine stellen wollt?
Justin: Ich denke im November 2008 werden wir durch Europa mit den Real McKenzies touren…die Jungs sind wie unsere Brüder, also wird das ein Riesenspaß. Andere Bands mit denen wir touren wollen? Vielleicht Antiflag, The Pogues, Billy Bragg…
Cathrin (venue): Träumt Ihr von einer speziellen Location in der Ihr spielen wollt? Und wenn ja: Welche Location (oder Festival) würde das sein?
Gut, auf dieser besagten Bühne haben wir letzte Woche gespielt – in Kreuzberg, am Tag der Arbeit (1. Mai).. dort waren abertausende von Punks…das war ein Spaß. Wir würden auch gerne in Brasilien spielen und wir hoffen, dass das nächstes Jahr passieren wird.
Cathrin (venue): Eure Musik klingt sehr fröhlich. Wenn man sie hört gibt es keine Chance still zu stehen. Man muss tanzen, springen oder irgendetwas dieser Art tun. Wenn Ihr Konzerte spielt, reagiert das Publikum so? Auch wenn einige Euch vielleicht nicht kennen? Meiner Meinung nach muss es so sein weil die Musik einfach Spaß macht.
Justin: Zu Hause ist unser Publikum immer verrückt – mit tanzen, „crowd surfing“ und dem ganzen Kram. In Europa brauchten die Leute bis sie die Show kennengelernt haben – aber dort war auch eine menge Energie in diesen Shows. In Frankreich war es teilweise irre. Unser Hauptziel ist Songs zu schreiben, die eine politische und soziale Botschaft haben und gute, positive, spaßige Energien rüberbringen, so dass das Publikum mit einem positiven und gestärken Gefühl die Show verlässt.
Cathrin (venue): Eure CD wurde nicht in Deutschland veröffentlicht. Der beste Weg sie zu bekommen, ist Eure Konzerte zu besuchen. Denkt Ihr, es besteht nach Eurer Tour um die Welt eine Chance auf einen Release in Deutschland? Ich denke es wäre sehr nett, weil ich die Songs sehr mag und ich hoffe, dass der Rest des deutschen Publikums es auch mögen wird.
Justin: Letzte Woche unterschrieben wir einen Deal mit „Coretex“ in Deutschland für die nächsten zwei Alben…so werden sie von nun an für unser Zeug zuständig sein!!
Cathrin (venue): „A Journey For A Nation“ ist Euer drittes Album und Eure Musik hat sich während der letzten Jahr und CDs weiterentwickelt. Eurer Meinung nach: Was veränderte sich am meisten? Die Musik? Die Aufnahmen? Und wenn Ihr zurück schaut, was würdet Ihr anders machen?
Justin: Ich denke dass sich die Band im Laufe der drei Alben im Spielen der Instrumente, im Texte schreiben und dem Aufnehmen verbessert hat. Unser letztes Album war besser produziert und arrangiert und wir wollten eine Menge an Folk-Instrumenten verwenden. Wir schreiben gerade unser viertes Album welches in Deutschland Anfang 2009 veröffentlich wird. Es schaut so aus, als würde es eine Doppel-CD werden. Das neue Zeug ist schneller und ein wenig schwerer als die letzte Platte und es wird eine Bonus Akustik-CD enthalten.
Cathrin (venue): Ich sah das Musikvideo auf Eurer MySpace Seite. Plant Ihr ein anderes Musikvideo zu machen – vielleicht fürs Musikfernsehen?
Justin: Ja, wir haben nun ein paar Videoclips. Ich denke sechs. Wir versuchen immer mehr Footage zu bekommen, um neue zu machen. Momentan bearbeiten wir eine Tour-DVD, welche in den nächsten sechs Monaten veröffentlicht werden sollte.
Cathrin (venue): Wenn Ihr einen Song für eine Single wählen könntet, welchen Song würden ihr nehmen?
Justin: Ich denke die aktuelle Single in Deutschland vom „A Journey For A Nation“ Album ist „The Rising Tide“.
Cathrin (venue): Ich bedanke mich für das Lesen und Beantworten meine Fragen und wünsche Euch viel Glück und viel Spaß beim Touren.
Justin: Kein Problem, vielen Dank auch!! Ich hoffe wir sehen uns bald, wenn wir mal wiederkommen.
Das Interview wurde per Mail geführt von Cathrin/Huepfmaus. Die Übersetzung hat Andrea/labormaus69 gemacht.