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Interview – Henry Rundell (Voodoo Six)

Am 10.10.08 erschien das neue Voodoo Six Album „First Hit For Free“ (Review auf venue music lesen), welches eine Überarbeitung des bereits 2006 erschienenen Albums „Feed My Soul“ ist. Ein neuer Remix von Mike Fraser (der schon Werke von Van Halen, AC/DC, Aerosmith, Metallica oder The Cult bearbeitet hat) und eine starke Single („Faith“) dazugepackt und schon hält man die aktuelle CD „First Hit For Free“ in der Hand. Wenn Steve Harris von Iron Maiden schon sagt, dass dieses Debütalbum das beste Debütalbum sei, das er in den letzten Jahren gehört hat, dann macht mich das schon sehr neugierig und ich freue mich sehr darüber, dass Sänger Henry Rundell Zeit fand, ein paar Fragen von mir zu beantworten. Wer wissen will, wieso der Sänger nur mit weiss geschminktem Gesicht in die Öffentlichkeit tritt oder was es mit dem Plagiatsrechtsstreit mit der Band „Velvet Revolver“ auf sich hat, der sollte nun weiterlesen.

Andrea (venue): Als erstes hätte ich da eine Frage was Euren Bandnamen angeht: Was bedeutet „Voodoo Six“ und wer gab Eurer Band diesen Namen?

Henry (Voodoo Six): Im Voodoo Tarot ist die sechste Karte „Legba“ (Der Teufel); der Wächter der Kreuzung zwischen den Welten, der Gott, der die Tür zur spirituellen Welt öffnet. Deswegen trägt die Band den Namen „Voodoo Six“!

Andrea (venue): Nach der Gründung von „Voodoo Six“ im Jahre 2003 habt ihr „Iron Maiden“ supportet. Ich las, dass Eure vorherige Band „Dirty Deeds“ auch Support von „Iron Maiden“ war. Wie kam das zustande? Wie kamen „Iron Maiden“ auf Euch?

Henry (Voodoo Six): Vor 15 Jahren spielte unser Bassist Tony Football für ein „Sunday-Team“ und einer der Jungs sagte, dass sein „Saturday-Team“ nach Spielern sucht. So tauchte er in der nächsten Woche in Barkingside, Essex auf, ging in die Umkleide und da saß Steve Harris (von Iron Maiden) in seiner Lederjacke. Er spielte für sie seit er 14 ist. Er ist einer der Gruppe; jeder macht sich drüber lustig und er mag es. Die beiden wurden gute Freunde. Tony lud Steve zu einem Gig seiner Band „Deeds“ in einem örtlichen Pub ein und Steve war so begeistert, dass er sie bei seinem neuen Beast Label unter Vetrag nahm. Drei Alben folgten, aber 2002 wurden die „Dirty Deeds“ aufgelöst und Tony fing an, Leute für sein nächstes Projekt zu suchen.

Andrea (venue): Eine Frage über den Plagiatsrechtsstreit: Die Rockband „Velvet Revolver“ bediente sich eines Gitarrenriffs aus einem Song der vorherigen Band „Dirty Deeds“. Kannst Du uns ein paar Details erzählen? Welcher Song ist betroffen und was denkst Du über diesen Diebstahl?

Henry (Voodoo Six): Gut, ich war nicht bei den „Dirty Deeds“, aber das sagt Tony dazu: „Ein paar Jahre vorher rief mich ein Freund aus L.A. an und sagte mir, dass er etwas im Radio hörte, was sich wie ein Song von mir anhörte und er war ein wenig geschockt als er realisierte, dass es „Velvet Revolver“ war. Als ich es selbst überprüfte, konnte ich es echt nicht glauben, denn es war nicht nur ähnlich…es war das gleiche Riff. Ich rief meinen Verlag an um herauszufinden, ob die etwas wissen – natürlich wussten sie nichts – und dann habe ich das grundsätzlich ihnen überlassen. Ich habe nicht damit gerechnet, jemals wieder etwas darüber zu hören und war überrascht als ich hörte, dass Universal das mit „Velvet Revolver“ geregelt hatte.

Andrea (venue): Ich gehe mal zu angenehmeren Sachen über: Wieso habt Ihr Euch dafür entschieden, das Album welches 2006 veröffentlicht wurde zu überarbeiten und wieder zu veröffentlichen? Auf dem aktuellen Album „First Hit For Free“ ist ein neuer Remix und die fantastische neue Single „Faith“ vertreten. Die restlichen Songs sind vom vorherigen Album.

Henry (Voodoo Six): Wir veröffentlichten dieses Album 2006 unter einem anderen namen „Feed My Soul“, aber unglücklicherweise wollte unsere damalige Plattenfirma weder den Release noch die Tour die wir für das Album planten supporten. Es kam also heraus ohne im Radio gespielt zu werden, ohne Magazin-Reviews und ohne ein Interesse seitens der Plattenfirma. Nachdem wir darum kämpften, aus unserem damaligen Vertrag herauszukommen und eine neue Plattenfirma zu finden, welche richtig für uns war, entschieden wir uns, das Album zu remixen. Wir bekamen einen neuen Gitarristen und schrieben eine brandneue Single für das Album. Ich denke die Tage für Single-Releases sind nahezu gezählt, keiner interessiert sich für Singles, die Alben sind es und wir dachten dass „Faith“ der perfekte Song wäre, um Menschen auf uns aufmerksam zu machen. Ein Statement welches sagt „hier sind wir, das ist die Musik die wir spielen, es ist laut, es ist heavy und wir hoffen, dass ihr es mögt“.

Andrea (venue): Denkst Du, dass das Album so mehr Aufmerksamkeit bekommt das die erste Veröffentlichung? Ich kannte Euch vorher nicht, aber mit der besseren Promotion und dieser tollen Single könnt Ihr mehr Hörer erreichen denke ich.

Henry (Voodoo Six): So ist es. Wir haben ein großes Promoteam um uns aufgebaut. Das management steht total hinter der Band und glauben an die Musik die wir machen…Alles in allem haben wir alles richtig gemacht.

Andrea (venue): In meinem Review über „First Hit For Free“ schrieb ich, dass Eure Musik meiner Meinung nach ein wenig wie „Guns N’Roses“ oder „Aerosmith“ klingt. Der Gesang erinnert mich oft an die Stimme von Steven Tyler. Denkst Du, dass ich Recht habe was das angeht?

Henry (Voodoo Six): Als Sänger ist Steven Tyler in jeder Hinsicht mein Lieblingssänger!!! Mein Vater gab mir Aerosmith’s „Draw The Line“ als ich 12 war und ich dachte, dass es das beste Ding auf der ganzen Welt war!!! Als ich Steven Tyler singen hörte wusste ich, dass ich ein Sänger in einer Rock’n’Roll Band sein will.

Andrea (venue): Was waren die ersten Reaktionen der Fans und des Publikums auf das neue Album? Mögen sie Euer neues Album genauso sehr wie ich?

Henry (Voodoo Six): Die Fans waren so gut zu uns, wir bekamen solch großartige Komplimente von ihnen…die meisten Fans mit denen ich geredet habe sagten, dass es eins der besten Alben sei die sie in den letzten Jahren gekauft haben. Jeder Gig den wir während unserer Headliner-Tour gespielt haben war unglaublich – mit Leuten die überall total auf uns abgefahren sind!!!

Andrea (venue): Eure Tour startet am 29.10.08 in Portugal und Ihr spielt in Spanien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Irland und UK. Freut Ihr Euch drauf, in Deutschland zu spielen? Habt Ihr jemals in Deutschland gespielt? Wenn „ja“: Mögt Ihr das deutsche Publikum?

Henry (Voodoo Six): Yeah, die Tour mit „Extreme“ wird stark werden. Wir freuen uns alle auf die Europa-Tour. 2006 spielten wir bei „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ in Deutschland als Teil einer Festival-Tour, welche sehr viel Spaß gemacht hat. Ich fand, dass das deutsche Publikum übergeschnappt ist, sie scheinen ihren Heavy Metal wirklich zu lieben, ich hoffe, dass der Rest von Europa auch so sein wird.

Andrea (venue): Ich sah, dass Du immer ein weiss geschminktes Gesicht hast: Wieso? Ist das so etwas wie eine Maske eines Voodoo-Gottes? Erst dachte ich an den „Phantom der Oper“.

Henry (Voodoo Six): Im Voodoo Tarot ist die sechste Karte „Legba“ (Der Teufel); der Wächter der Kreuzung zwischen den Welten, der Gott, der die Tür zur spirituellen Welt öffnet (Anm. d. Red.: Wie schon beim Bandnamen erklärt wurde). Wenn ich auf der Bühne stehe nehme ich das Alter Ego von Legba an, deswegen das Make-Up und das Kostüm. Ich denke das gibt einen theatralischen Rahmen, etwas was andere Bands in diesem Genre manchmal übersehen.

Andrea (venue): Was bevorzugt Ihr mehr: Songs zu schreiben und aufzunehmen oder auf der Bühne zu stehen und Gigs zu spielen?

Henry (Voodoo Six): Für mich ist es das live spielen, nichts ist besser als auf der Bühne zu stehen und einen „fucking loud heavy metal“ rauszuhauen!!! Aufnehmen macht Spaß, aber es ist eine andere Atmosphäre.

Andrea (venue): Wenn Du mit anderen Musikern zusammenarbeiten könntest: Welchen Musiker würdest Du wählen, um ein paar Gigs zu spielen oder einige neue Songs aufzunehmen?

Henry (Voodoo Six): Meine Traumband mit der ich tot oder lebendig zusammenarbeiten würde: John Bonham am Schlagzeug, Keith Richards an der Rhythmus-Gitarre, Slash an der Lead-Gitarre, Steve Harris am Bass und Steven Tyler, um noch einen draufzusetzen.

Andrea (venue): Noch einige spezielle Worte am Ende für unsere deutschen Leser und Eure Fans?

Henry (Voodoo Six): Wir freuen uns Euch zu sehen und ich habe einen Wunsch!!! So viele wie möglich von Euch müssen sich verkleiden und das Thema ist Sex, Tod und Voodoo!

Andrea (venue): Vielen Dank für das Interview und ich wünsche Euch ganz viel Erfolg mit Eurem neuen Album und viel Spaß auf der Bühne. :-)

Henry (Voodoo Six): Vielen Dank, wir freuen uns drauf, Euch diesen November zu rocken!!!

Das Interview wurde per Mail geführt von Andrea/labormaus69.

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