Cathrin hatte die Möglichkeit, sich mit der Dark-Melodic-Rock Band DoNotDream aus Oldenburg vor ihrem Auftritt auf der Reflection:Dark Bühne des Essen Original 2008 ein wenig zu unterhalten. Die 8 Musiker aus dem Norden waren zu ihrem zweiten Auftritt in diesem Jahr im Ruhrgebiet und hatten sich auch schon einige Fans mitgebracht.
Cathrin (venue): Hallo, ich bin Cathrin und schreibe für das Online-Musikmagazin venue music. Ihr werdet ja gleich auf dem Essen Original spielen, ein Festival aus der Reihe „Umsonst&Draussen“, bei dem Bands aus so ziemlich allen Genres, von Jazz über Hip-Hop, Rock, Pop, Schlager bis Klassik spielen, was erwartet Ihr davon? Ihr habt ja in Oldenburg schon auf dem Stadtfest gespielt, wie ich gelesen habe. Ist das anders, oder war das auch so in der Art?
Lars (DoNotDream): Also, wir sind erstmal recht unvoreingenommen hierher gekommen und haben recht schnell gemerkt, dass man das mit dem Oldenburger Stadtfest nicht vergleichen kann. Das Oldenburger Stadtfest -Oldenburg ist ja unsere Heimatstadt- ist bedeutend kleiner und wir haben gesehen, dass hier viel mehr los ist. Es gibt z.B. viel mehr Bühnen. Wir freuen uns auf den Auftritt und warten gespannt, was daraus wird.
Tina (DoNotDream): Ein Stadtfest ist ja insofern immer sehr interessant, weil man dort das Laufpublikum hat, nicht in einer festen Halle ist und dadurch natürlich auch viele Leute erreicht, die man sonst vielleicht nicht unbedingt ansprechen würde.
Cathrin (venue): Ihr habt dieses Jahr noch nicht so viele Gigs gespielt, aber an Pfingsten wart Ihr in Duisburg im Pulp. Wie ist eure Musik dort beim Publikum hier aus dem Ruhrgebiet angekommen? Vorher hattet Ihr noch nicht hier in der Nähe gespielt. Wie war es dort?
Lars (DoNotDream): Also das war unsere -ja, man kann sagen- Premiere hier im Ruhrgebiet und für uns auch sehr spannend, mal so zu schauen, wie unsere Musik hier ankommt und wir waren positiv überrascht. Es war super gut, wir haben ja im Vorfeld unter anderem vor Gothminister gespielt und den Abend eröffnet. Zu der Zeit war schon sehr gut was los und wir haben auch erfahren, dass Leute, die uns in Duisburg zum ersten Mal gesehen haben, heute hier sein werden. Das können wir also als durchaus positiv beschreiben.
Cathrin (venue): Bisher habt Ihr Euch auf die Aufnahmen Eures neuen Albums konzentriert. Könnt Ihr schon verraten, welchen Titel es haben wird, oder wann es heraus kommen wird? Gibt es irgendetwas, was Ihr dazu sagen könnt?
Christian (DoNotDream): Nein. Nicht wirklich. Ich meine, wir sind jetzt im Studio, wir nehmen das Album auf, aber zum Veröffentlichungsdatum oder den auch zum genauen Titel des Albums wollen wir uns momentan noch nicht äußern. Das wird dann zeitnah vor Veröffentlichung geschehen. Da kann man noch ein bißchen gespannt sein. (lacht)
Cathrin (venue): Meint Ihr denn, dass es noch dieses Jahr wird?
Christian (DoNotDream): Eine Veröffentlichung wird dieses Jahr höchstwahrscheinlich nicht mehr stattfinden.
Cathrin (venue): Durch die Neuzugänge -Ihr hattet schon einige Besetzungswechsel in der Band, z.B. von Lars als männlichen Gesangspart, sowie die Komplettierung der Band durch Schlagzeug und Bass- habt Ihr Euer musikalisches Konzept geändert, das habt Ihr auch auf Eurer Homepage gesagt. Inwiefern? Was unterscheidet „Herbssturm“ und „Withered Rose“ von früheren Werken?
Christian (DoNotDream): Ja, ich denke mal schon, dass wir vor der Herbststurm unser Konzept geändert haben, da ist der größte Wechsel des Konzepts eingetreten, weil unser damaliger Sänger und Bassist, sowie unser Schlagzeuger gegangen sind. Wir standen so ein bisschen vor dem Punkt „wie machen jetzt weiter, wie gehts jetzt weiter“ und haben uns dann zusammengesetzt, haben unsere Musik neu definiert, überlegt was wir machen wollen. Vorher war die Musik ein bisschen ruhiger, wir haben gesagt OK; wir machen das alles jetzt ein bisschen härter und haben dann angefangen, die Songs neu zu arrangieren, neu zu bearbeiten. Wir haben dementsprechend Musiker gesucht, so dass dann die „Herbststurm“ entstanden ist. Und sich das Ganze dann zur „Withered Rose“ weiterentwickelt hat. Dies ist wieder ein Schritt in der Richtung, in die wir uns bewegen wollen. Und ich denke, das neue Album wird diesen Schritt -vielleicht- komplettieren. Wir werden sehen.
Cathrin (venue): Seitdem gab es ja noch weitere Wechsel im Line-Up, z.B. Sebastian an der Geige, Simon an den Keyboards. Wie wird sich das wiederum auf die neue CD auswirken?
Tina (DoNotDream): Zu den Keyboards kann Simon am besten noch selber was sagen.
Simon (DoNotDream): Ja, also beim Keyboard ist es so, dass wir einfach den Sound nutzen, so dass man mehr Facetten hat. Das Grundkonzept, die Dynamik, die ganzen Grundlagen die wir haben, werden weiterhin bestehen bleiben, aber es wird sich weiter entwickeln. Und das wird man auf dem kommenden Album auf jeden Fall hören.
Christian (DoNotDream): Was auch denke ich mal ein wichtiger Punkt ist: bis zum letzten Album habe ich die Songs meistens selber geschrieben und jetzt ist Simon mehr in das Songwriting mit eingebunden, so dass wir nun in dem Bereich mehr Teamwork haben und ich denke mal, da wird sich schon zeigen, dass andere Facetten dazu kommen, eben mehrere Seiten Einfluss nehmen.
Cathrin (venue): Lars, Du hast ja vor Deinem Einstieg in die Band 2004 als „ehrenamtlicher Manager“ -wie Du Dich selbst bezeichnet hast- versucht, die Band über das Internet auch über die regionalen Grenzen von Oldenburg hinaus bekannt zu machen. Machst Du solche Tätigkeiten weiterhin? Denn es wird Dir ja sicher Spaß gemacht haben und jetzt wo Du selber dabei bist: ist das ein doppelter Anreiz, das weiter zu machen?
Lars (DoNotDream): (Lacht) Also auf jeden Fall mache ich das weiterhin noch sehr gerne, es macht mir einfach Spaß, ich bin sehr kontaktfreudig, es macht mir Spaß mit Menschen zu kommunizieren, Menschen kennen zu lernen. Und das Internet ist einfach eine geniale Art und Weise, eine Band wirklich über die regionalen Grenzen hinaus bekannt zu machen, sogar über die deutschen Grenzen hinaus, weil man einfach die Möglichkeit hat, Leute in Regionen zu erreichen, in denen man noch nie gespielt hat. Und es ist sehr schön, Resonanz zu bekommen und festzustellen, dass man auf einmal eine CD-Bestellung aus Moskau hat. Das sind schöne Geschichten. Oder man bekommt eine eMail aus einem Land, bei dem man vielleicht noch nie drüber nachgedacht hat, dort das Publikum zu erreichen. Das ist einfach sehr schön: schön solche Resonanz zu bekommen. Dies ist über das Internet möglich. Und diese Arbeit mache ich weiterhin sehr gerne und sehr engagiert.
Cathrin (venue): Durch die ganzen Besetzungswechsel hattet Ihr ja so einige Schwierigkeiten bewältigen müssen: Bass und Schlagzeug kamen eine zeitlang vom Band. Wie haben die Fans das aufgenommen?
Tina (DoNotDream): Es war ja nicht nur Bass und Schlagzeug vom Band, wir hatten ja sogar mal kurzfristig für einen Gig in Regensburg einen Gastsänger weil wir zu der Zeit völlig unterbesetzt waren. Also komischerweise haben die Fans das ganz gut aufgenommen, Tom -der damals eingesprungen ist- hat seinen Job auch wirklich gut gemacht. Also: es geht alles. Das sind Durststrecken, über die man sich hinweg retten muss. Es war uns einfach wichtig, dass wir da nicht den Kopf in den Sand gesteckt sondern gesagt haben „wir machen weiter, da müssen wir jetzt durch“ und dann wird das auch wieder anders.
Cathrin (venue): Diese Probleme habt Ihr ja ziemlich gut gemeistert, das hat Euch sicher auch zusammen wachsen lassen und stark gemacht. Danach kann Euch doch eigentlich gar nichts mehr schocken, oder?
Tina (DoNotDream): Ich hoffe nicht. (lacht)
Lars (DoNotDream): Warten wir doch den heutigen Tag ab. (lacht)
Cathrin (venue): Ich habe auf Eurer Seite auch gelesen, dass Ihr 2002 mit den Bands „Soul in Sadness“ aus Regensburg und „Dead Poets Society“ aus Bayreuth das „Into my Arms“-Festival ins Leben gerufen habt, welches zwei Mal mit Erfolg stattgefunden hatte. Danach hat man davon nichts mehr gehört. Wird es das noch mal geben?
Christian (DoNotDream): Vielleicht werden wir das irgendwann noch mal reaktivieren.
Tina (DoNotDream): Es ist ja leider so, dass es „Dead Poets Society“ als Band nicht mehr gibt. Es gibt eine Nachfolgeband…
Michael (DoNotDream): (ruft dazwischen): die gibts auch nicht mehr.
Christian (DoNotDream): …und auch „Souls in Sadness“ machen nicht mehr so viel, man hört momentan kaum noch etwas. Und es war ja ein Projekt, ein Festival, was aus diesen drei Bands bestand: aus Oldenburg, Regensburg und Bayreuth. Und das „Geheimnis“ war eben diese Verbindung. Und da dann „Dead Poets Society“ weggebrochen ist, ist dieses Projekt irgendwie zu Ende. Deswegen muss man überlegen, ob man das vielleicht noch mal anders auflegt, aber es wird nicht das Gleiche sein, denn es ist so nicht mehr machbar. Vielleicht veranstalten wir das auf andere Art und Weise noch mal.
Cathrin (venue): Ihr habt ja schon viele Auftritte hinter Euch, auch als Support oder auf Festivals mit sehr großen bekannten Bands, wie z.B. „Visions of Atlantis“ oder den „Apocalyptischen Reitern“, mit welcher Band hat es am meisten Spaß gemacht? Gib es da Unterschiede bei diesen bekannteren Bands?
Christian (DoNotDream): Besonders hervorheben, etwa eine Band mit der das besonders gut geklappt hat, ist glaube ich schwer. Man kann zusammenfassend sagen, dass wir mit allen Bands sehr gut zurecht gekommen sind und keinerlei Probleme gehabt haben. Es waren eigentlich immer alles nette Leute und wir hatten immer unseren Spaß, so dass ich persönlich jetzt keine besonders herauspicken könnte.
Cathrin (venue): Mit welcher Band würdet Ihr am liebsten mal spielen oder auf Tour gehen? Was wäre da so Euer größter Wunsch?
Lars (DoNotDream): Diese Frage denke ich, ist auch gar nicht so einfach zu beantworten. Wie wir ja schon Anfangs erwähnt haben, sind wir nicht unbedingt wenig Leute und ich denke mal, so setzt sich auch unser musikalischer Geschmack zusammen. Wir sind alle vielseitig musikalisch interessiert und haben deswegen unterschiedliche Vorstellungen. Ich persönlich könnte die Frage so schnell nicht spontan beantworten. Aber einer kleinen Tour mit einer bekannteren Band wäre glaube ich niemand von uns abgeneigt. (lacht)
Cathrin (venue): Und WO würdet Ihr gerne mal spielen? Was wäre ein großer Traum bzgl. Location? Sowas wie „auf dem höchsten Berg der Welt“ oder auf einem bestimmten Festival oder einfach bei einer bestimmten Person im Wohnzimmer?
Tina (DoNotDream): Ich glaube auch das ist schwer zu beantworten. Was aber für uns jetzt auch in näherer Zukunft so ein kleines Etappenziel ist, ist es -wie Lars ja schon angesprochen hatte- mal über die deutschen Grenzen hinaus zu kommen, sich mal in den Nachbarländern umzugucken, mal in den Niederlanden zu spielen, in Österreich, Schweiz und so. Einfach den Horizont ein bisschen erweitern, das wäre schön.
Cathrin (venue): Ausser den ganzen Auftritten, den Festivals und Euren CDs habt Ihr ja auch sonst schon einiges erreicht: z.B. bereits 2001 das Finale des Bandwettbewerbes „Act2001“ in Oldenburg, die Wahl zum „Newcomer des Jahres 2006“ von Radio Subway und nicht zuletzt Platz 4 des „Battle of the Bands 2007“ des Magazins „Sonic Seducer“. Was war davon für Euch der größte Erfolg und was wollt Ihr noch erreichen? Oder sagt Ihr „wir machen einfach Musik und wollen Spaß haben“?
Christian (DoNotDream): Also ich denke mal es geht nicht darum, bei einem bestimmten Bandwettbewerb den ersten Platz zu belegen. Es ist nicht unser vorrangiges Ziel, dass wir wie ein hunder-Meter-Sprinter auf ein Ziel zu laufen. Sondern unser Ziel ist es, möglich viel zu spielen, Spaß an der Musik zu haben, damit herum zu kommen und möglichst vielen Leuten diese Musik zu präsentieren. Das ist denke ich mal so unser Hauptgedanke und es gibt es viele Möglichkeiten, dies zu erreichen und auch diese vielen Arten sich zu präsentieren und die nutzen wir auch alle. So wird das auch weitergehen. Das letzte was jetzt war, war dieser „battle of the bands“ vom Sonic Seducer, das war natürlich schon ein großer Erfolg, weil es eine deutschlandweite Geschichte war. Dieser eingangs erwähnte „Act 2001“ war ja eher eine regional bis leicht überregionale Geschichte und so baut sich das Stück für Stück weiter auf. Wir warten mal ab, wie es weiter geht.
Cathrin (venue): Wollt Ihr sonst noch irgendetwas loswerden, etwas erzählen? Oder seid Ihr sprachlos vor Eurem Auftritt? Hab gehört, es gibt da ein bisschen Chaos und es läuft alles nicht ganz so wie geplant.
Christian (DoNotDream): Ich denke, so ein bisschen Chaos gibt es immer, das gehört einfach dazu, sonst wäre es auch langweilig, das treibt den Adrenalinspiegel ein bisschen nach oben, insofern passt das.
Cathrin (venue): Dann wünsche ich Euch viel Erfolg und viel viel Spaß bei Eurem Auftritt und vielen Dank für das Interview!
DoNotDream: Danke!
Offizielle Homepage: http://www.donotdream.de/
Offizielle MySpace Seite: http://www.myspace.com/donotdream
Das Interview wurde geführt von Cathrin/Huepfmaus.