Interview – Carsten Kettering (Ivory Night, Ross The Boss)

Zur Veröffentlichung der neuen Single “Go Braves” von “Ivory Night” und des ersten “Ross The Boss” Albums “New Metal Leader” stand uns der Bassist der beiden Bands Rede und Antwort.

Andrea (venue): Hallo Carsten. Zuerst möchte ich mich bei Dir bedanken, dass Du uns die Gelegenheit gegeben hast, Dir ein paar Fragen zur “Ross The Boss” Band und “Ivory Night” zu stellen. :-)

Carsten Kettering: Hallo Andrea, ja ich bedanke mich auch dafür, dass Du mich zu dem Interview eingeladen hast. Auch im Namen meiner beiden Bands :-)

Andrea (venue): Als erstes interessiert uns natürlich, wie Du mit den Jungs von “Ivory Night” zu “Ross The Boss” gekommen bist. Ihr hattet ja auch eine Manowar Coverband namens “Men Of War” (zum Review der CD „Hail to Bännjerländ“). War das ein wichtiges Argument bei der Auswahl der “Ross The Boss” Band? Als Manowar-Coverband habt Ihr natürlich die nötige Erfahrung was Manowar-Songs angeht mitgebracht.

Carsten Kettering: Das ging alles über die Manowar Coverband MEN OF WAR. Eigentlich hatten wir uns aufgelöst, als der Anruf vom KEEP IT TRUE Veranstalter Oliver Weinsheimer kam. Der hatte die Idee, eine Art MANOWAR Classics-Show auf dem KIT Festival zu veranstalten. Und Zugpferd dazu ist wohl kein besserer als ROSS THE BOSS persönlich. Also hatte er uns angerufen, ob wir nicht noch eine letzte Show mit „dem“ MANOWAR Gitarristen spielen würden. So eine Chance lässt man selbstverständlich nicht aus. Dabei möchte ich auch unseren ROSS THE BOSS Fanclubleiter Michael „The Lord Of Metal“ Reis hervorheben. Letztendlich war er derjenige, der den Kontakt zu uns von MEN OF WAR hatte und gleichzeitig auch den Kontakt zu Oliver und Tarek Maghary über den MAJESTY Fanclub pflegte. So kam eins zum anderen. Michael gab unser Demo an Oliver, der schickte es Ross und der wiederum war begeistert von dem Demo. Es würde klingen wie die MANOWAR von damals. Ehrlich im Sound und die musikalische Umsetzung passte auch. Also war es dann von allen Seiten keine Frage, ob der Gig stattfinden würde oder nicht. Es kam zu einem riesigen Erfolg. Daraufhin folgten weitere Konzerte in Italien, Griechenland und auf wichtigen Festivals in Deutschland. Dann folgten zwei Demo Aufnahmen mit eigenen Songs und schließlich der Plattendeal mit AFM Records. Eigentlich eine Art „Happy End“ für alle Beteiligten, wie aus einem Hollywood Film ;-)

Andrea (venue): Was für ein Gefühl ist es denn mit dem “Boss” zu spielen? Als Manowar-Fans ist das etwas ganz Besonderes für Euch oder?

Carsten Kettering: Ja, Anfangs war da schon eine Art Druck. Nervosität weniger. Man wollte ja sein Idol nicht enttäuschen. Aber Ross ist so ein lockerer Typ. Er nahm uns vom ersten Moment diesen Druck. Wir frühstückten ausgiebig, lernten uns dabei kennen und probten zwei Tage vor dem KIT Festival. Von da an wurde es zu einer normalen Situation. Wir arbeiten ungezwungen und haben Spaß wenn wir unterwegs sind. Eine Band kann meiner Meinung nach nur dann funktionieren, wenn jeder glücklich ist. Und das sind wir. Eine Band, in der jedes Mitglied gleichberechtigt ist und seine Kreativität einbringen MUSS. Jedoch ist es natürlich ein besonderes Gefühl vor vielen Fans auf der Bühne zu stehen, alles zu geben, damit die Fans eine vernünftige Show erleben!

Andrea (venue): Am 11.11.08 gehts mit der “Ross The Boss” Band und SINNER auf Double Headliner Tour. Ist die Vorfreude schon groß? Seid ihr aufgeregt?

Carsten Kettering: Nein, aufgeregt ist nicht die richtige Beschreibung dafür. Ich stehe ja auch nun seit 15 Jahren auf der Bühne. Daher sehe ich die Sache recht relaxt und wir werden auch nicht ins kalte Wasser geworfen. Wir beherrschen unsere Songs, von daher kein Druck. Vorfreude ist selbstverständlich da. Vor allem das „drum herum“ zu erleben. Die Fahrten im Tourbus, die Locations, die Fans und unseren alltäglichen Blödsinn, den wir untereinander veranstalten, ja darauf freue ich mich sehr :-)

Andrea (venue): Wird die Manowar-Coverband “Men Of War” nach der Gründung der “Ross The Boss” Band weiterbestehen?

Carsten Kettering: Nein, die Manowar Coverband starb an dem Tag als wir mit Ross auf dem KIT Festival gespielt hatten. Eine Coverband ist ganz nett um Geld zu verdienen, aber mein Augenmerk liegt auf IVORY NIGHT und ROSS THE BOSS. Als Künstler sollte man immer versuchen mit seiner eigenen Kunst Erfolg zu haben und nicht anderen nach zu eifern. Außerdem war die Manowar Coverband herrlich albern für uns als Band. Wir kamen viel rum und hatten unseren Spaß.

Andrea (venue): Die Besetzung der “Ross The Boss” Band und “Ivory Night” ist ja bis auf den Drummer die Gleiche. Spielt der “Ross The Boss” Drummer Matthias noch in einer anderen Band? Wie kam er zur “Ross The Boss” Band?

Carsten Kettering: Matthias hatte damals MEN OF WAR gegründet. Ich kam ja so zu sagen später dazu. Mir bis heute unverständlich wie man einen anderen Bassisten mir vorziehen kann, gell Matze? :-P

Matthias und ich sind sehr gute Freunde schon seit der Schule. Wir hatten zusammen angefangen Instrumente zu spielen, hatten aber nie eine richtige Band. Matthias spielte fast 10 Jahre bei DIVINUS aus Kaiserslautern, jedoch gibt es diese Band mittlerweile auch nicht mehr. Man kann also sagen, Matze ist der Boss der ROSS THE BOSS Band, weil auch ohne Matze, keine ROSS THE BOSS Band, wie sie jetzt besteht *lach* :-)

Andrea (venue): Wie teilt Ihr Euch die Zeit für die Bands ein? Ist ja nicht gerade Pappenstil mal eben so auf Tournee zu gehen und sich nebenbei auch noch um “Ivory Night” zu kümmern.

Carsten Kettering: Doch ist wirklich alles sehr entspannt! Mich treiben mehrere Aufgaben zu Höchstleistungen an. Ich kann nicht fünf Minuten auf meinem Hintern sitzen und warten bis was passiert. Ob proben, Songs schreiben, für IVORY NIGHT Pläne schmieden, den Fankontakt aufrechterhalten oder die notwendige Promoarbeit für IVORY NIGHT. Das alles ist mit dem Erfolg verbunden, je nach dem wie hoch man sich die eigene Messlatte des Erfolges setzt. Meine Ansprüche sind riesig, daher hab ich auch genügend Power da ordentlich was zu machen! Und es geht auch ständig bergauf. Da steckt eben auch ein großes Maß an Selbstdisziplin dahinter. Tu das im Leben was Dir wirklich Spaß macht und schöpfe daraus die Energie für die lästigen alltäglichen Aufgaben.

Andrea (venue): Apropos “Ivory Night”: Wie ich auf Eurer MySpace Seite gelesen habe seid ihr gerade dabei, ein neues Album aufzunehmen. Wie laufen die Aufnahmen?

Carsten Kettering: Momentan befinden wir uns in der Vorproduktion. Wir verpassen den Songs gerade den letzten Schliff und haben noch drei Kandidaten, an denen wir arbeiten müssen. Wer diesen Prozess mitverfolgen will, den lade ich auf unsere MySpace Seite ein. Schaut in den Blogs nach, da findet Ihr mittlerweile über 30 Berichte der Vorproduktion.

Andrea (venue): Kann man schon etwas verraten was die neuen Songs angeht? Müssen sich die Fans auf etwas ganz Neues vorbereiten oder sind die Songs wieder klassisch im “Ivory Night” Stil?

Carsten Kettering: Alleine der immer herausragende Gesang von Patrick Fuchs wird IVORY NIGHT immer wie IVORY NIGHT klingen lassen! Wo die letzte CD MACHINE das Motto „harte Arbeit, Schmutz und Schweiß“ hatte, hat das neue Werk eher das Motto „klug durchdacht und kreativ“. Die Songs der neuen Platte werden eingängiger werden, moderner und doch härter. Mit der frischen Prise an Inspiration, die wir durch unsere letzten Erfolge neu entdeckt haben. Wir geizen nicht damit, wieder das ein oder andere Musikgenre zu durchqueren. Die Songs kommen wie sie kommen und wir werden jedem der harte Musik liebt das ein oder andere Schmankerl ins Körbchen legen. Auf alle Fälle wird es die bisher beste IVORY NIGHT!

Andrea (venue): Stichwort neue Single “Go Braves”: Ihr arbeitet mit dem Pro A-Basketball-Team “Kaiserslautern-Braves” zusammen und der Song wurde extra für dieses Team geschrieben. Wie kam es zu der Idee und dem Deal?

Carsten Kettering: Wir sind alle große Sportfans. Die „Teckpro Braves“ haben eine hervorragende erste Saison in der zweiten Bundesliga gespielt und das Team konnte die Herzen von Kaiserslautern gewinnen. Wir fühlen uns sehr Heimat verbunden, daher die Idee diesem genialen Team auf unsere Art Tribut zu zollen. Dem Management der Braves hat der Song direkt gefallen und dann war alles nur noch Formsache. Basketball ist ein sehr schnelles Spiel, das auch ein Höchstmaß an Technik erfordert und natürlich viel sportliche Kondition. Wenn wir die Jungs durch unseren, Ihren Song anfeuern können, und die Fans in der Halle das unterstützen, dann bin ich mir sicher, dass die Braves nächstes Jahr erste Liga spielen!!! GO BRAVES!!!

Andrea (venue): Auf der Single ist auch eine Hip Hop-Version enthalten. Wie steht ihr dazu? Und wer kam auf die Idee, den Hip Hop-Song aufzunehmen? Wollt ihr damit auch diejenigen mit einer “Go Braves” Hymne versorgen, die nicht gerade auf Metal stehen?

Carsten Kettering: Der Hip Hop Song ist meiner Meinung nach genial. Da hat unser Produzent Ronny Lang (vocallessons.de/St.Ingbert) volle und tolle Arbeit geleistet. Man muss vielleicht ein paar mal hin hören, aber so groß ist der Unterschied zur Rockversion nicht ;-) Tatsächlich wollen wir mit dem Hip Hop Song auch das eher Mainstream angehauchte Publikum der Braves ansprechen. Überwiegend läuft in der Halle „Crossover“ Mucke, und daher ist dieser Song eine gelungene Alternative zum rockigen Original.

Andrea (venue): Normalerweise stelle ich ja immer gerne die Frage, mit wem mein Interviewpartner gerne mal auf der Bühne stehen oder etwas aufnehmen möchte. Ich denke bei Euch ist das nun mit “Ross The Boss” ziemlich klar. Dann eine andere Frage in der Richtung: Habt Ihr Vorbilder, die evtl. Eure Musik beeinflussen?

Carsten Kettering: Als ich mit Matthias angefangen habe Musik zu machen, haben wir immer gesagt „Eines Tages spielen wir bei MANOWAR“. Womit wir natürlich sehr viel Häme und Spott ernteten. Es ist zwar nicht ganz so gekommen, aber wir haben es immerhin geschafft mit 1/4 der Original Besetzung nun eine Band zu haben! Da steckt aber wie gesagt viel Arbeit und Engagement für die Sache dahinter. Momentan bin ich aber auf dem Stand zu sagen, dass ich keinerlei musikalische Vorbilder habe. Dazu mache ich das schon zu lange. Ich lasse mich einfach durch meine eigene Kreativität treiben. Jedoch würde mich eine Zusammenarbeit mit Devin Townsend reizen, oder eine Jam session mit Twiggy Ramirez ;-)

Andrea (venue): Wie wichtig ist Dir der Fankontakt? Die Fangemeinde wächst ja ständig. Wie gehst Du damit um?

Carsten Kettering: Fankontakt ist das Wichtigste. Ohne Fans die Deine Musik nicht hören oder hören wollen gäbe es auch keine Band. Ich sehe daher den Fankontakt gleichermaßen wichtig zu dem Schreiben neuer Songs. Über MySpace halte ich täglich den Kontakt aufrecht. Jeder kann mich immer anschreiben wenn Fragen sind. Kein Problem. Beeindruckend war die Südamerika Tour mit IVORY NIGHT. Wir spielten eine Stunde im Schnitt und hatten zwei Stunden Autogramme zu geben. Tausend Fotos mit den Fans gemacht und ich hoffe, damit jeden glücklich gemacht. Das war eine sehr beeindruckende Erfahrung und jeder neue Kontakt ist eine Bereicherung für die Bands in denen ich spiele.

Andrea (venue): Hast Du noch ein paar Worte für unsere Leser und Eure Fans?

Carsten Kettering: Bei unseren Fans, von ROSS THE BOSS und IVORY NIGHT, möchte ich mich für den geilen Support über all die Jahre bedanken und ich hoffe, wir können Euch noch weitere Jahrzehnte mit unserer Musik begeistern. All den Lesern, die durch dieses Interview aufmerksam geworden sind, möchte ich auf unsere Website www.ross-the-boss.com und www.ivorynight.de einladen, um nähere Informationen zu erhalten. Die IVORY NIGHT Website ist seit dem 30.10.2008 in neuem Design, so dürfen sich alle über eine umfangreichere Homepage und einfachere Bedienung freuen. Schreckt nicht zurück, Euer Kommentar in unserem Gästebuch zu hinterlassen. Für Kritik und Anregung stehen wir sehr offen gegenüber.

Den treuen Lesern von venue.de möchte ich besonders danken, dass sie dieses sehr gute Online Magazin weiterhin so prächtig unterstützen, damit es ein so informatives Portal und Sprachrohr für Musikfans und die gesamte Szene bleibt!

Andrea (venue): Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, die Fragen noch so kurz vor der Tour zu beantworten :-)

Carsten Kettering:Ich danke Dir Andrea, dass Du mich zu diesem Interview eingeladen hast. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon darauf, Dir von der ROSS THE BOSS Tour zu berichten :-) Dann sag ich mal, „Bis die Tage“

Das Interview wurde per Mail geführt von Andrea/labormaus69.

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