Mensch-Maschinen?
Der Kampf zwischen Menschen und Maschinen wird von der Traumfabrik Hollywood in allen erdenklichen Varianten umgesetzt. Das Paradebeispiel dafür ist die „Terminator-Filmreihe“, in der Super-Computer und Kampfroboter die Herrschaft über die Menschheit anstreben. Allerdings ist in der Realität eine friedliche Co-Existenz durchaus möglich. Das beweisen die Norweger Icon Of Coil mit ihrem dritten Album „Machines Are Us“ eindrucksvoll. Andy LaPlegua (Gesang, Programmierung), Sebastian Komor (Programmierung) und Christian Lund (Live-Keyborads) gehen mit ihrem Maschinenpark eine fruchtbare musikalische Symbiose ein.
Das Trio zeigt wie abwechslungsreich und spannend elektronische Musik sein kann. Geschickt wird old-school-EBM im Stile von Front 242 oder Nitzer Ebb mit aktuellen Electro- und Dance-Sounds verschmolzen, um daraus Tanzmusik der Extraklasse zu erschaffen. Einer treibenden Clubnummer wie „Existence In Progress“, die mit hoher BPM-Zahl, wuchtigen Bässen und einem Ohrwurm-Refrain, den man nach dem ersten Hören nie wieder vergisst, aus den Boxen schallt, kann sich niemand entziehen. Es scheint fast so, als ob die sympathischen Norweger bereits zu Mensch-Maschinen mutiert wären. „Nein, das mit Sicherheit nicht“, versichert Bandleader Andy LaPlegua. „Mit ‚Machines Are Us‘ möchten wir den Leuten zeigen, dass es den Kampf Mensch gegen Maschine eigentlich nicht gibt. Unsere Zukunft ist nicht so eindimensional wie es uns Hollywood glauben machen will.“ Die Technik kann sehr nützlich sein. Clubtracks wie das hymnische „Dead Enough For Life“ oder „Shelter“ wären ohne Maschinen nicht denkbar. Allerdings setzen die drei Norweger ihren Gerätepark besser und intelligenter als das Heer seelenloser Future-Pop-Klone. „In diese Future-Pop-Schublade passen wir überhaupt nicht. Das haben wir auch niemals gemacht. Es ist absolut nicht erstrebenswert wie eine schlechte Kopie eines 1995er-Trance-Acts zu klingen. Das ist nicht unser Ziel. Die Musik auf dem Album spiegelt sehr gut unsere unterschiedlichen Geschmäcker wieder.
Ob nun old-school-Techno, Nitzer Ebb, The Klinik oder Black Sabbath, alles was wir gut finden, hat in irgendeiner Weise auf der Scheibe Platzgefunden. Wir haben zu 100% das gemacht, wozu wir Lust hatten. Wenn jemand für unsere Musik unbedingt ein Etikett braucht, dann passt die Bezeichnung Technological-Body-Music wohl am besten“, sagt die 1997 gegründete Band und trifft damit genau ins Schwarze. Nachdem sich Icon Of Coil durch die ersten beiden Alben „Serenity Is The Devil“ (2000) und „The Soul Is In The Software“ (2002), etliche Clubhits, Spitzen-Platzierungen in den DAC sowie energiegeladenen, erfolgreichen Konzerten auf der ganzen Welt an der Spitze der internationalen Electro-Szene etablieren konnten, ruft man mit dem grandiosen Album „Machines Are Us“ eine neue Musikrichtung ins Leben: Technological-Body-Music!
Line Up:
Andy LaPlegua
Sebastian Comor
Christian Lund
Discographie:
- „Shallow Nation“ (Single) (2000)
- „One Nation Under Beat“ (EP) (2000)
- „Serenity Is The Devil“ (Album) (2000)
- „Seren EP“ (2001)
- „Acess And Amplify“ (Single) (2002)
- „The Soul Is In The Software“ (Album) (2002)
- „Android“ (Single) (2003)
- „Machines Are Us“ (Album) (2004)