Was für eine Überraschung – noch eine Glam-Sleaze-Band. Diesmal aus Torino, Italien und inspiriert wird auch diese Band vom Leben, Sex und dem Tod. Ihre Erfahrungen verpacken die Jungs in deutliche Texte und legen einen anständigen Hard-Rock und Punk-Sound drüber. Sleazy, dreckig und voller Hass und genauso sehen auch ihre Live-Auftritte aus. Energiegeladen und ausgelassen wie man sich eben ein Glam-Punk-Konzert so vorstellt. Das aktuelle Album hört auf den Namen „Dead On Arrival“ und wurde zwischen März und November 2009 in den Nr.8 Studios in Torino aufgenommen.
Line-Up:
- Harry – vocals
- Simo – guitars
- Juri – guitars
- Dome – bass
- Roby – drums
Tracklist:
- 700.000
- Grey Celebrations
- Luxury Depression
- Girls ® Dead
- How (Could I)
- Going Down
- Somewhere Out of This Mind
- All Tomorrow’s Parties
- Over and Over
- Through the Sand
- Our Memories May Be Right
- Lovecrash
- More Than It Hurts You
Die 13 Songs strotzen nur so von dreckigem Glam-Punk, der mich vom Stil her sehr an „Hardcore Superstar“ erinnert. Ein gutes Beispiel dafür ist der Song „Grey Celebrations“, der an Hardcore Superstars „We Don’t Celebrate Sundays“ verdammt nah herankommt. Aber erstmal gibt es bei „700.000“ anständig was auf die Ohren. Mit Motorengeknatter beschleunigt die Scheibe von 0 auf 100 in 10 Sekunden. Denn länger braucht die Musik nicht, um sich beim Hörer ins Gehör zu fressen. Nur über die Gesangskünste von Harry kann man sich wohl streiten: Selten trifft er einen Ton genau und schreit mehr, als er singt. Aber genau das passt meiner Meinung nach so richtig gut zum rotzigen Punk-Image, welches die Jungs vermitteln wollen. Bei „Psychopunch“ funktioniert das schließlich auch ;-) Die restlichen Songs bewegen sich irgendwo zwischen Rotz-Punk, Glam und Power-Punk mit Disco-Beat Elementen. Aber so richtig im Gedächtnis bleiben will irgendwie keiner der 13 Songs und die abschließende Ballade „More Than It Hurts You“ will so gar nicht funktionieren. Mein Tipp: CD reinlegen, abrocken und nach „Lovecrash“ ausschalten. Die Scheibe macht eine Menge Spaß, aber um sich von der Masse an Glam-Bands abheben zu können, fehlt noch eine kleine Portion Perfektion im Gesang.