Cover: Helloween - 7 Sinners

Helloween – 7 Sinners

Cover: Helloween - 7 SinnersEine Metal-Band, die jetzt schon seit 25 Jahren im Geschäft ist, als eine der erfolgreichsten deutschen Bands des Genres nicht nur bei den Verkaufszahlen Maßstäbe gesetzt hat und eines auf keinen Fall geworden ist: alt und langweilig. Sie gelten als Erfinder des „German Melodic-Speed-Metal“, zu dem glücklicherweise eine gehörige Portion Humor und Selbstironie gehören (man muss schließlich nicht alles übertrieben ernst nehmen, schon gar nicht Metal). Helloween geben mit „7 Sinners(*) ein neues Album ab, das zwar einerseits nach Helloween klingt, aber trotz (oder gerade wegen?) der langen Bandgeschichte frisch wirkt. Das ist mit Sicherheit nicht zuletzt der Experimentierfreude der Band zu verdanken, auch wenn nicht alle Experimente immer gleich viel Anklang bei Fans und Kritikern fanden (ja, ich konnte bisher auch noch keinen Zugang zum Jubiläums-Album „Unarmed“ finden). Aber auch das zeichnet Helloween aus: Eben nicht zu versuchen es jedem Recht zu machen, sondern einfach ein eigenes Ding machen.

Besetzung:

  • Andre Deris – vocals
  • Michael Weikath – guitar
  • Sascha Gerstner – guitar
  • Markus Großkopf – bass
  • Dani Löble – drums

Tracklist „7 Sinners“

  1. Where The Sinners Go
  2. Are You Metal?
  3. Who Is Mr. Madman?
  4. Raise The Noise
  5. World Of Fantasy
  6. Long Live The King
  7. The Smile Of The Sun
  8. You Stupid Mankind
  9. If A Mountain Could Talk
  10. The Sage The Fool The Sinner
  11. My Sacrifice
  12. Not Yet Today
  13. Far In The Future

Anhand des Titels nicht schwer zu erraten ist das Grundthema des Albums: Die 7 „Todsünden“, die sich auch im Cover-Artwork wieder finden. erwähnenswert sind dann noch zwei musikalische Besonderheiten von den Aufnahmen zu dem Album. Zum einen wurde das gesamte Album ohne „Klick-Track“ eingespielt, also ohne einen akustischen Taktgeber (auch Metronom genannt ;)). Das hat Dani auch im Interview mit Slick erläutert. Den Unterschied mag der Hörer nicht erkennen können, gerade das aber macht das so beeindruckend – vor allem Dani musste sich also für sein Schlagzeugspiel voll und ganz auf seine „innere Uhr“ und sein Taktgefühl (oh, ein Wortspiel) verlassen. Und ein klein wenig esoterisch mag es anmuten, dass die Band für die Aufnahmen ihre Instrumente auf den Kammerton 432 statt 440 (was üblich ist) gestimmt haben. Im Videoreport aus Teneriffa wurde bereits erläutert, dass die Frequenz von 432 Hz eine natürliche sei, die eine beruhigende Wirkung hätte. Ob das nun stimmt oder nicht kann ich bisher nicht sagen. Auf jeden Fall lässt sich „7 Sinners“ auch prima nebenbei hören, man muss nur ein bisschen auf das unwillkürlich einsetzende Schütteln des Haupthaars (so noch vorhanden) aufpassen. So etwas kann am Steuer eines Autos unangenehme Nebenwirkungen haben.

Die Highlights des Albums sind schon beim ersten Hören schnell gefunden, die Band hat netterweise die beiden meiner Meinung nach stärksten Songs direkt an den Anfang des Albums gestellt: „Where The Sinners Go“ und „Are You Metal?“ sind meine beiden Favoriten auf diesem Album und auch schon in meiner allgemeinen Metal Playlist. Direkt gefolgt von – hier sind Helloween bei der Reihenfolge etwas durcheinander gekommen ;) – „If A Mountain Could Talk“, „The Sage The Fool The Sinner“ und „Who Is Mr. Madman?“. Das soll nicht bedeuten, dass die anderen acht Songs nichts taugen würden, im Gegenteil – „7 Sinners“ gehört zu den wenigen Alben, die man an einem Stück ohne (Ab-)Nutzung der Skip-Taste hören kann, durchaus auch mehrfach hintereinander. Und um es mal gesagt zu haben: Es gibt mehr als genug Metal-Bands, die froh wären nur einmal einen Song in der Qualität des schwächsten Songs des Albums hinzubekommen.

Waren meine Erwartungen an das neue Album nach „Unarmed“ eher größer oder war ich da eher zurück haltend? Das kann ich nicht mehr genau sagen, es hing wohl auch ein wenig von meiner jeweiligen Tagesform ab. Was ich sicher sagen kann: Im Gegensatz zur Empfehlung von Andrea in Sachen „Unarmed“ kann man jedem Helloween-Fan den Kauf der „7 Sinners“ uneingeschränkt und ohne vorheriges Reinhören empfehlen. 

Helloween: 
7 Sinners
Unsere Wertung: 100%
7 Sinners 
wurde am 29. Oktober 2010 
über DRA (Sony BMG) 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
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