Ungebändigt, entschlossen und vor allem wild – Solche Eigenschaften schießen einem bei dem Wort „Bestie“ wohl direkt in den Kopf. Am 26.01.2018 erscheint über Sony Music das neue Album der vier Franken. Natürlich stellt man sich wie bei jedem Release nun die Frage, ob das gute Stück auch diesmal durch z.B. brachiale Melodien und ein gutes Konzept überzeugen kann. Wird die „Bestie der Freiheit“(*) ihrem Namen gerecht?
Wie mit jedem Album entwickeln sich auch diesmal die Masken und Bühnenoutfits weiter, für die Hämatom bekannt sind. So wie das Erscheinungsbild einer Bestie, sind die Masken der vier Himmelsrichtungen düsterer gestaltet und geben den Musikern ein zunehmend mystisches Erscheinungsbild.
13 Songs +2 Bonustracks ist das Album stark. mit „Zeit für neue Hymnen“, „Warum kann ich nicht glücklich sein“, „Mörder“ und „Lange nicht perfekt“ sind bereits vier Songs als Video ausgekoppelt worden. Sie geben einen ersten Geschmack auf das, was uns da Ende Januar erwartet.
Gerade der Opener „Zeit für neue Hymnen“ fasst die Änderungen zu den voran gegangenen Alben und besonders zu „Wir sind Gott“ im Refrain sehr gut zusammen. „Es ist Zeit für neue Hymnen, es ist Zeit für einen Neuanfang. Es ist Zeit für neue Hymnen, Schluss mit alten Traditionen, wir reißen Mauern ein!“ schreit Sänger Nord einem entgegen.
Die Mischung macht es ja bekanntlich. Somit befindet sich auf dem neuen Album neben einem Haufen donnerndem Zeug, auch das eine oder andere verhältnismäßig ruhige Stück. „Lichterloh“ ist eine ruhig dahin treibende Ballade. Mit „Zur Hölle mit eurem Himmel“ setzen Hämatom wieder auf die allseits präsente Gesellschaftskritik und kombinieren diese mit überraschend ruhigen Melodien.
Wer sich einfach ordentlich die Trommelfelle zerschlagen lassen will, der sollte direkt mal in den Zusatztrack „Bon Voyage“, „Lauter“, „Mein Leben – Meine Regeln“ oder „Mörder“ rein hören. Bis auf „Mörder“ zeichnen sich die hier genannten Songs zwar nicht durch die gewohnt tiefgründigen Texte aus, bieten dafür aber einen melodischen Abriss, der den Adrenalinspiegel ordentlich anhebt.
Auch dieses Album kommt selbstverständlich in verschiedenen Versionen daher. So hat die Limited Edition „Freak Box“ nicht nur eine kleine 3D Figur von einer der vier Himmelsrichtungen an Bord, sondern kommt u.a. mit einer DVD-Aufzeichnung des 2017er Auftritt in Wacken und eine Dokumentation über die Entstehung der Scheibe. Damit geben Hämatom ihren Anhängern (den selbsternannten „Freaks“) einen intimen Einblick in das Geschehen hinter den Kulissen.
Fazit: Mit einer basslastigen Anlage entfaltet die perfekte Produktion der Bestie erst ihr richtiges Potential. Hämatom haben ihren Plan, mit dem neuen Album mehr auf ordentlich donnernde Instrumental-Parts und weniger auf tiefgründige Texte zu setzen, perfekt inszeniert. Dachte man, das Vorgängeralbum „Wir sind Gott“(*) würde der größte Meilenstein der Bandgeschichte sein, so wird man von diesem Album schnell bekehrt. Hämatom legen mit jedem Album die Messlatte ein Stück höher. Ab dem 26.01.2018 liegt diese jedoch in einer schwer erreichbaren Höhe. Wir sind gespannt, ob das nächste Werk die „Bestie der Freiheit“ noch toppen kann.
Tracklist:
- Zeit für neue Hymnen
- Mein Leben – Meine Regeln
- Warum kann ich nicht glücklich sein?
- Mörder
- Lichterloh
- Ich hasse dich zu lieben
- Lange nicht perfekt
- Zur Hölle mit eurem Himmel
- Lauter
- Unter Strom
- Bis zum letzten Atemzug
- Wehleidige Monster
- Todesmarsch
- Schrei nach Verschwörung (Bonus)
- Bon Voyage (Bonus)
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