Sechs Songs, nicht ganz 13 Minuten, an jedem Track eine Explicit-Markierung und von Anfang an Vollgas, wir haben es also mit Punkrock in der Darreichungsform „EP“ zu tun. In diesem Fall von Guttermouth, in der Ankündigung als „Punk Rock Veteranen“ bezeichnet, eine Bezeichnung, die bei einer Band nach 28 Jahren durchaus zutreffend ist. Nach fünf Jahren ohne Veröffentlichung – das letzte Album „Shave The Planet“ kam 2006 raus, 2011 dann eine Split-EP zusammen mit The New Threat – wurde es auch mal wieder Zeit für ein bisschen neuen Krach.
Erschienen ist die EP am Freitag und netterweise kann man sie nicht nur käuflich – zum Beispiel bei Amazon(*) oder iTunes(*) – erwerben, sondern sich in voller Länge auch bei Streamingdiensten und YouTube anhören. Netter Service, zumindest für Menschen außerhalb Deutschlands oder mit einem VPN-Zugang. Man kann es nicht oft genug erwähnen: Google/YouTube und die GEMA sollen sich doch endlich mal einigen, das ist echt kein Zustand, dass offiziell, legal und absichtlich vom Label oder Künstler selbst bei YouTube hochgeladene Videos in Deutschland nicht verfügbar sind, weil die beiden sich nicht einigen können.
Tracklist
- The Point
- Freckles the Pony
- I’ve Got It Made
- A Punk Rock Tale of Woe
- Shitty Situation
- Old Man
Der größte Nachteil an so einer typischen Punkrock-EP: Sie ist viel zu kurz, aber dafür wird keine Zeit mit irgendwelchen Intros, viel zu langen Solos oder anderem Schnickschnack vergeudet. Vom Start weg gibt es Vollgas, dazu muss man natürlich in der passenden Stimmung sein und im Idealfall ein bisschen Platz im Wohnzimmer geschaffen haben, denn irgendwie bekommt man direkt Lust loszudürfen. Irgendwie innovativ sind die Songs jetzt nicht, keine Experimente, sondern einfach nur Punkrock – schön :)
Leicht hatte es die Band aber mit der Veröffentlichung trotzdem nicht:
After releasing 9 studio albums over the years, it’s sometimes hard to find new ideas and motivation, and life often gets in the way of creativity. A few of us had worked on some ideas in the years and talk started again on possibly releasing new songs, however, with the heavy touring schedule of the band, this proved very difficult. In the last 2 years something changed. While touring Australia in 2015, there was an opportunity to stay at a studio for a week in between legs of the tour. While staying at the studio, we were able to complete some of the ideas and record them as demos. Once back in the States we tweaked some of the songs once again. By then,we felt they were ready to be recorded properly. With no pressure of deadlines, we felt we were finally able to write songs we wanted to put out.
Andererseits ist das natürlich auch ein Luxus, den sich nicht jede Band leisten kann: Einfach mal so lange an einer Veröffentlichung arbeiten, wie es eben dauert, ohne Termindruck so lange an den Songs arbeiten, bis dann fertig sind. Schade am Ende nur, dass es nur sechs Songs wurden, nach 10 Jahren hätte es gerne das Album Nummer 10 werden dürfen.