Eine neue Generation des Punkpops entsteht und mit Good Charlotte haben die Punk-Rock-Szene ein neues Kapitel gefunden – eine neue Episode in der Geschichte des Musiklexikons entsteht und schön langsam macht sich die Band, die zuhause in Maryland schon länger eine Sensation sind, auch bei uns einen Namen. „The Young And The Hopeless“ ist das erste Album, das Good Charlotte in Europa auf den Markt bringen und als groben Inhalt könnte man die generationsbedingten Konflikte zwischen Eltern und Kindern diagnostizieren….
Line-Up:
- Joel – Lead Vocals
- Benji – Vocals & Guitar
- Billy – Guitar
- Paul – Bass
Tracklist:
- A New Beginning
- The Anthem
- Lifestyles Of The Rich And Famous
- Wondering
- The Story Of My Old Man
- Girls And Boys
- My Bloody Valentine
- Hold On
- Riot Girl
- Say Anything
- The Day That I Die
- The Young And The Hopeless
- Emotionless
- Movin‘ On
A New Beginning
Baby-Schlaflied-technisch das Intro vom Intro, das man glatt als Opener für einen Kinderfilm ansehen könnte, bevor es dann kurz darauf wirklich zur Sache geht mit viel Schlagzeug und Bass in unterschiedlichen Tempi.
The Anthem
Da musste ich mich beim ersten hineinhören doch wirklich erwischen, wie ich dachte: Das sind doch Busted? – aber nein, aber ähnlich wie bei der Band aus Groß Britannien wird auch hier rhythmisch gerockt, mit Sound und Melodie die von Beginn an ein musikalischer Hochgenuss sind. Auch hier bedient man sich unterschiedlicher Stil-Elemente wie Variation in Lautstärke und Tempo.
Lifestyles Of The Rich And Famous
Musikalische Konzentration auf das Schlagzeug mit eher zurückgehaltenem Gitarrensound, flotten Gesangssolos (ich nenns mal so) und gesteigertem Speed – nichts zum einfach „drüber-hören“.
Wondering
Man könnte sagen, eine kleine Annäherung an ein Randgebiet des Pops ist bei diesem Track gegeben – das soll nicht heißen, dass sie ihren guten Pfad verlassen, ein toller Track mit einer verwertbaren Melodie und gutem Sound, obwohl man erkennt, dass die Stimme hier nicht besonders melodisch eingesetzt wurde sondern eher, ich sag mal „Kurz und Bündig“ rüber kommt.
The Story Of My Old Man
Wer hinter dem Titel etwas gemütliches vermutet hat, der wird leider herb enttäuscht, denn hier wird erhöhtes Tempi wieder groß geschrieben und das gleich von Anfang an. Zwischendurch gibt es auch etwas „ruhigere“ Zwischenparts aber im großen und ganzen geht es hier schon ziemlich punkig zu, und das gefällt mir ziemlich gut.
Girls And Boys
Mein absolutes Lieblingslied auf diesem Album, weil es auch wirklich das Zeug hat auch Leute die sich mit Punkrock nicht besonders identifizieren können auf den Geschmack zu bringen. Ganz besonderer Anziehungspunkt neben dem Ohrwurm-verdächtigen Refrain sind die Kurzen Aussetzer mit der die Aufmerksamkeit der Hörer gesteigert werden.
My Bloody Valentine
Vielleicht kann man es ja sogar schon vermuten, eine kleine Leihgabe aus der Metal-geküssten Rubrik der Musikwelt – nagut, ein bisschen zumindest, aber gekoppelt mit ein bisschen Speed macht sich auch dieser Titel, mit gängigen Zwischenstops ziemlich gut.
Hold On
Hier geht es zur Abwechslung mal richtig ruhig und gemütlich zu – fast schon die nötige Entspannung nach der Trommelfellmassage der letzten Minute – stimmlich ein kompletter Kontrast zu dem, was ich bei „Wondering“ erwähnt habe.
Riot Girl
So schnell ist der Speed also wieder zurück… :-)
Say Anything
Ein bisschen Rock-Ballade dürfte doch auf keinem Album fehlen, oder? – also auch hier nicht – der Versuch eines Liebes – Herz – Schmacht – Songs, der aber nicht in peinlich tiefe Niveaus fällt, wie man es von einigen anderen Bands kennt.
The Day That I Die
Eine kratzige Stimme zu Gitarrensound, der zuerst ein bisschen an Countrx erinnern könnte (viele Einflüsse aus anderen Musikrichtungen machen ein solches Album erst richtig bunt) 2 Stimmiges, ziemlich gut gelungenes Lied – auch für Hörer außerhalb des Genres.
The Young And The Hopeless
Das gleichnamige Lied zum Album entspricht in etwa der Kategorie von „Boys and Girls“ und gehört somit zufällig auch zu meinen Lieblingslieder auf dieser CD. Der Refrain hebt sich besonders durch die Tempoänderung hervor. Ein Titel, der Live sicher noch viel besser zur Geltung kommt.
Emotionless
Das war eines der ersten Lieder, die ich von Good Charlotte kennen gelernt habe – zufällig eines, dass kaum in den Bereich Punk fallen würde. Wieder etwas langsames mit viel Akustikgitarre, und wieder einer Text – Melodie Kombination die schnell ins Ohr geht – gefiel/gefällt mir recht gut!
Movin‘ On
Zum Schluss gibt es dann doch nochmal Punk-Rock pur – und hoffentlich geht es musikalisch wirklich so weiter wie bisher.
Obwohl sich Good Charlotte eher wenig an den guten alten Bands wie Sex Pistols, Ramones oder The Clash orientieren macht ihre Musik auch den Fans der alten Generation Spaß. Und auch mit anderen aktuellen Bands dieser Stilrichtung kann man sie eher wenig vergleicht – obwohl ich sie persönlich neben Busted (bei denen es aber doch um einiges Popiger zugeht) und Blink 182 einordnen würde. Auch wenn man sich inhaltlich eher pessimistisch präsentiert kann man doch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken: punkiger Pop ist eines der Newcomer-Genres der letzten Zeit und hat seinen Zenit noch nicht erreicht.
Fazit:
Was von diesem Album letztlich übrig bleibt sind die Bestätigung eine neue Band kennen gelernt zu haben, die in ihren Beitrag zum alltäglichen Popgeschehen beigetragen wird. Mit unterschiedlichen Einflüssen und doch zumindest 3 richtig guten Songs ist das Album hörenswert und abwechslungsreicher als die Werke einiger verwandter Gruppen.
Mir persönlich sind dann aber Sex Pistols & Co doch lieber :-)