Cover: Foo Fighters - Wasting Light

Foo Fighters – Wasting Light

Cover: Foo Fighters - Wasting Light

Was haben The Clash, Ozzy Osbourne und The Cure gemeinsam? Richtig, jeder dieser 3 Musik-Acts wurde bereits mit dem Godlike Genius Award ausgezeichnet, der jedes Jahr vom britischen New Musical Express verliehen wird. In diesem Jahr reihte sich eine weitere Rocklegende in den Kreis der Auserwählten ein: Dave Grohl. Der einstige Nirvana-Schlagzeuger und musikalische Tausendsassa hat es endgültig in die Liga der Rock’n’Roll-Idole geschafft und denkt nicht im Geringsten daran, sich auf diesem Erfolg auszuruhen. 15 Jahre nach Gründung seines Solo-Bandprojektes Foo Fighters hat es die Band geschafft, eine Fangemeinde aus Millionen Rocksympathisanten um sich zu scharen und bringt mit Wasting Light ihr mittlerweile siebtes Studioalbum auf den Markt. Bereits seit Monaten veröffentlichen Dave und seine Musikerkollegen in schöner Regelmäßigkeit Details über die Arbeit an der mit Spannung erwarteten neuen Platte, was nicht zuletzt dazu führte, dass die Konzerte ihrer diesjährigen Deutschlandtour nur wenige Stunden nach Bekanntgabe restlos ausverkauft waren. Aber was soll man auch anderes von einer Band erwarten, deren erste Singleauskopplung Rope vom amerikanischen Rolling Stone zum ‚hairy-testicled, devil-dicked atomic beast of a single‚ erklärt wurde?

Pressefoto: Foo Fighters - Foto: Steve Gullick
Pressefoto: Foo Fighters - Foto: Steve Gullick

‚Freundschaften soll man pflegen‘ und nicht zuletzt dann, wenn derartige Freundschaften zur Entstehung einer der erfolgreichsten Grunge-Platte aller Zeiten geführt haben. Das dachte sich wohl auch Dave Grohl und tat sich nach fast 20 Jahren wieder mit Produzent Butch Vig zusammen, der 1991 bereits für den Erfolg der Nirvana Platte Nevermind verantwortlich war. Sämtliche Aufnahmen für die 11 neuen Songs der Platte entstanden in Daves Garage im kalifornischen San Fernando Valley. Komplett analog und ohne Software, dafür aber mit Daves altem Bekannten Krist Novoselic, der für I should have known die Bass- und Akkordeonparts übernahm. Und so machten sich die ambitionierten Musiker ans Werk um das ‚härteste Foo Fighters Album aller Zeiten‘ aufzunehmen.

Und die Band rund um Dave Grohl hat uns nicht zu viel versprochen: Die neue Platte ist die mit Abstand durchschlagendste Veröffentlichung seit One by One und liefert mit 11 Songs ein fast durchgehendes Gitarren- und Schlagzeuggewitter, welches die Herzen der Alternativfans in die Höhe schlagen lassen wird. Nach dem sich die Musiker für die letzten beiden Alben In your Honor und Echoes, Silence, Patience and Grace darauf konzentriert haben, emotionale Balladen und rocklastige Tracks eng miteinander zu verbinden, beschloss man das Augenmerk für den neuen Sampler verstärkt auf energiegeladene Rockhymnen zu legen. Bereits der Eröffnungssong Bridge Burning verbindet dynamische Gitarrenriffs, ungezügelte Drumparts und nicht zuletzt Daves berühmt-berüchtigt energische Vocals zu einem kraftvollen Rocktrack, welcher den Charakter der darauffolgenden Songs erahnen lässt. Im Song White Limo setzt Dave seine Stimmbänder einer, wortwörtlichen, Zerreissprobe aus und erinnert dabei an frühere Trommelfeuer-Tracks wie In your Honor, was eingefleischte Fans vor Freude strahlen lassen wird.

Textlich beschäftigen sich die vier Musiker vor allem mit den Motiven Vergänglichkeit und Sterblichkeit, die im Track I should have known ihren Höhepunkt erreichen. So lässt eben dieser eine ähnliche Gänsehaut entstehen, wie es damals schon Everlong zu erzeugen vermochte. Der Song macht es sich inmitten dynamischer Powernummern gemütlich und überzeugt durch mitreißende Emotionalität, die im fesselnden Schlusspart des Songs ihr Optimum erreicht. Ein weiteres Highlight der doch eher gemäßigten Sorte ist Arlandria. In diesem Track treffen schnelle Rythmen und ausdrucksstarke Textpassagen aufeinander und ergeben einen in sich stimmigen Track mit Dauerschleifencharakter.

Walk wiederum besitzt einen ähnlich genialen Ohrwurmcharakter wie zuvor schon Learn to fly und kann durchaus als potentieller Chartstürmer gehandelt werden.

Fazit: Alles in Allem kann man behaupten, dass sich die Foo Fighters mit dieser Platte selbst übertroffen haben. Die ruhigen Tendenzen der beiden vorangegangenen Alben sind Geschichte und man konzentriert sich wieder auf das Wesentliche: dynamische Energiefeuerwerke und ein wilder Taylor Hawkins, der sich ab sofort nicht mehr hinter dem Schlagzeuggiganten Dave Grohl verstecken braucht. Die perfekt abgeschmeckte Mischung aus One by One und The Color and the Shape verspricht ein neuer Meilenstein in der alternativen Rocksparte zu werden. Wer dieser Platte keine Chance gibt, der ist selbst schuld!

Tracklist:

  1. Bridge Burning
  2. Rope
  3. Dear Rosemary
  4. White Limo
  5. Arlandria
  6. These Days
  7. Back & Forth
  8. A Matter Of Time
  9. Miss The Misery
  10. I Should Have Known
  11. Walk
Foo Fighters: 
Wasting Light
Unsere Wertung: 100%
Wasting Light 
wurde am 8. April 2011 
über RCA 
veröffentlicht.
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