Ziemlich kurzfristig kam dieses Jahr die Benachrichtigung: 12.10. – Fanclubtreffen im Erlanger Jugendclub Omega. Nun denn, noch schnell angemeldet und nach Erlangen gedüst. :)
Um 20 Uhr war Einlass und bis dato hatte sich schon eine recht große Gruppe vom ?harten Kern“ der Fiddlers-Fans vor dem Omega versammelt. Es schüttete wie aus Eimern, doch da der Club unter einer Autobahnbrücke steht, blieben wir trocken (mal vom Sekt abgesehen *g*).
Da das Treffen im Vorjahr wohl nicht so der Brüller gewesen sein musste, weil es eher wie ein Konzert war und die Beteiligung der Fans fehlte, hatte man dieses Mal in einem Brief dazu aufgefordert, sich doch selber etwas einfallen zu lassen. Das hatten einige Fans dann auch getan: sie wollten die Fiddlers zum Beispiel nach einem blöden Popsong tanzen oder völlig unvorbereitet einige lustige Songs spielen lassen. Voller Vorfreude warteten wir das Geschehen ab.
Nach dem Öffnen der Türen und der Abfertigung am Einlass inklusive Stempel an exquisiten Stellen machte man es sich drinnen gemütlich, wo es wohlig warm war. Es sollte ein Unplugged-Konzert geben und deshalb war auch eine winzig kleine Bühne aufgebaut. Um 20.30 Uhr sollte es dann losgehen. Bis dahin hatten unbestätigten Angaben zufolge 48 Fans den Club betreten, was nicht nach vielen klingt. Das Omega war aber trotzdem gut gefüllt. Die Stimmung war bis dahin schon sehr gut und die Band – zur Abwechslung mal elegant gekleidet – ließ sich auch schon zu ersten Pläuschchen mit den Fans ein. Ein Statement von Sänger Peter Pathos: „Heute ist der graueste Tag des Jahres, aber wir wollen es hier drinnen bunt werden lassen.“
Nach einigen Schlückchen Sekt und vielen „Begrüßungsknuddlern“ der zum Teil aus ganz Deutschland angereisten Fans ging es dann endlich los. Die Fiddlers betraten die Bühne und leiteten – trotz einem allgemein recht schlechten Gesundheitszustand – locker durch ein sehr abwechslungsreiches Programm. Den Anfang machte man mit dem Uralt-Stück „Shakin‘ An Egg Jig“ und nahm den Titel sehr wörtlich. *g* Weitere Kuriositäten folgten. So spielten Fiddler’s Green den Song „Tainted Love“ von Soft Cell oder den Klassiker „The Riddle“ – für viele Highlights des Abends. Der Schwerpunkt lag deutlich auf den älteren Stücken wie „Too drunk“, „Profiteers“ oder „Matty Groves“, was für die vielen eingefleischten Fans eine sehr schöne Abwechslung war. Natürlich wurden auch neuere Stücke wie „Fall For You“ oder die Singleauskopplung aus dem letzten Album „Girls Along The Road“ nicht vergessen und sorgten schnell für eine fröhliche Stimmung, wie man sie von vielen Fiddlerskonzerten kennt.
Nun gönnten sich die Fiddlers eine kleine Pause und ließen die zahlreich erschienenen Gastmusiker zu Wort bzw. Instrument kommen. So trug zum Beispiel Vito C. von J.B.O. zusammen mit anderen Musikern den Song „Welcome To Heartlight“ von Kenny Loggins und später auch „TNT“ von AC/DC (zum Teil mit dem Text von „DND“ – wer sich dran erinnern kann: der Song war auf der allerersten J.B.O.-Kassette „No Sleep ‚Til Bruck“ drauf) vor. Auch die Merlons Lichter enterten die Bühne und trugen gleich 3 Songs von ihrem noch nicht erschienenen Album vor, an dem sie gerade arbeiten. (Die klingen im Übrigen sehr vielversprechend. :)) Von den Fans wurde allerdings ständig „Des Weges Weise“ gefordert, was auch prompt in einer superschnellen Version zum Betsen gegeben wurde, die wohl lange Zeit ihres Gleichen suchen wird. Dann trug Albi von den Fiddlers zusammen mit einem mir Unbekannten an der Klarinette einen Song vor. Außerdem sang ein unbekannter Erlanger Newcomer ein paar Lieder, die aber das Publikum nicht richtig begeistern konnten.
Vor den ganzen Gaststars wurden die Fiddlers von den Fans aufgefordert, sich in der Pause ein paar Musiker zusammenzutrommeln, mit denen sie dann diverse lustige Lieder spielen sollten. Allerdings ging die Band nicht darauf ein, was wir sehr schade fanden. Außerdem machten sie sich meiner Meinung nach dadurch etwas ungläubig, da sie ja in dem schon erwähnten Brief extra zur Eigeninitiative aufgefordert hatten. Schade eigentlich…
Nun denn, schließlich hörte man von der Band noch weitere Lieder wie die Schmacht-Songs „Home“ oder „Stay By My Side“. Der Anlass für letzteres war übrigens ein Heiratsantrag von einem männlichen Fan für seine Freundin, die zusätzlich am nächsten Tag (zu dem Zeitpunkt nur ein paar Stunden entfernt) Geburtstag hatte. Für das glückliche Paar wurde dieser Abend wohl unvergesslich. :)
Gegen 23.30 Uhr fand das Unplugged-Konzert auch leider schon ein Ende. Auf die Publikumswünsche ging man aber leider nicht ein, was einige Fans so bescheiden fanden, dass sie sich kurzerhand ein paar Instrumente schnappten und selbst ein bisschen rumspielten. Im Anschluss konnte man noch ein wenig mit der Band labern oder auch Tischfußball zocken.
Dieses Fanclubtreffen fand ein recht gemächliches Ende; das Omega leerte sich langsam und schließlich schickten auch wir uns an, den Ort des Geschehens zu verlassen.
Fazit: Ein sehr schöner, wie interessanter Abend, der allerdings einer gewissen Ironie nicht entbehrte (eben durch die angesprochene Zurückhaltung der Band, die Fanwünsche und -ideen entgegenzunehmen). Jedenfalls kann man sich schon auf folgende Treffen freuen, denn die größtenteils offene und fanfreundliche Art der Fiddlers hat mir und den anderen Fans sicherlich auch sehr viel Spaß und dieses Treffen zu etwas Besonderem gemacht. :)
Links:
- Offizielle Homepage von Fiddler’s Green
- Fiddler’s Green Fanclub
- Fotos vom Fanclubtreffen in der Venue-Galerie
- Die aktuelle CD „Folk Raider bei JPC“