„Hier haben Fiddler’s Green schon vor 12 Jahren gespielt. Damals allerdings nachmittags um Vier und noch ohne mich…“, erzählte mir Stefan nach dem Konzert. Ja, hier mitten im Wald gleich neben der Jugendfarm Meilwald scheint die Zeit wirklich nicht viel angerichtet zu haben – die alten Schießanlagen noch von vor-dem-Krieg stehen immer noch. Geschossen wird hier aber nicht mehr, dafür gab’s am 5. 7. ne gehörige Portion Irish-Independent-Speedfolk und der war mindestens genauso laut. *g*
Viele Leute waren allerdings nicht gekommen, denn die Werbung für das Benefizkonzert, bei dem unter anderem auch Eclipse (Band von Backliner Beppo, zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder auf der Bühne) spielten, wurde erst ein paar Tage vorher gestartet und deshalb wussten außer den Leuten von der Jugendfarm auch nicht wirklich viele Menschen von dem anstehenden Event. Das war jedoch kein Nachteil für uns, denn die Leute, die da waren, hatten endlich mal genug Platz zum Tanzen. :) Schade allerdings um die Einnahmen für die Jugendfarm…
Wie immer heizte zuerst Folk Raider André das Publikum an, bevor Fiddler’s Green den Ort des Geschehens betraten und mit „Bonnie Ship The Diamond“ loslegten. Die Stimmung war von Anfang an gut. Die Band absolvierte ihr Standard-Tourprogramm mit Stücken wie „Whiskey In The Spa“, „Home“, „Carlow“, „Girls Along The Road“, „Jacobites“, „Lanigans Ball“, „Queen Of Argyll“, „The Jolly Beggar“ und einigen anderen. Dass es den Jungs Spaß machte, konnte man kaum übersehen. Spontane Programmänderungen blieben nicht aus und bewiesen, wie flexibel Fiddler’s Green sind und wie sie auf das Publikum eingehen. Die Kinder, die während des ganzen Konzerts auf der Bühne rumtanzten, wurden mit in die Show einbezogen und waren fortan der Mittelpunkt des Geschehens. Besonders fiel ein kleines „Mädchen“ von vielleicht 2 oder 3 Jahren auf, das von Anfang bis Ende auf der Bühne und dabei schier begeistert von der Musik war. Am Ende stellte sich allerdings raus, dass das „Mädchen“ mit den langen blonden Locken und dem süßen Lächeln Jonas hieß, wie die Mutter der erstaunten und verwirrten Band berichtete. *g* Jedenfalls beschäftigte das Kind Fiddler’s Green die ganze Zeit, Tobi bewies Geschick im Umgang mit dem Knirps (Bier sollte man aber nicht anbieten!), Stefan und Albi tanzten mit ihm im Reigen und bei „Blarney Roses“ musste man höllisch aufpassen, dass man den Kleinen nicht trat. Achja, Blarney Roses – nach verzweifelten Schreien der Fans über das ganze Konzert hinweg gaben die Fiddlers als letzte Zugabe (nach „Tangerine“) das begehrte Lied zum Besten, bei dem dieses Mal ziemlich viele Leute auf der Bühne den Backgroundchor bildeten. So viele habe ich da noch nicht erlebt… Aber es war trotzdem wie immer ein riesen Spaß und sogar Jonas bewies Ausdauer – immerhin, so ein kleines Würmchen und das tanzt so lange rum und das um diese Tageszeit… Respekt! Das ist der Newcomer der nächsten Generation. ;-) Immerhin sah er einem bestimmten Musiker der Band gar nicht mal so unähnlich…
Eine riiiieesen Stimmung also dort mitten im Wald nordöstlich von Erlangen. Leider wollten die Anwohner dann auch irgendwann mal schlafen und so hatte der Spaß dann leider auch ein Ende. Ein paar hundert zufriedene und nassgeschwitzte Fans verließen das Gelände durch den dunklen Wald, andere campten direkt dort auf der Wiese.
Es war ein tolles, familiäres Konzert mit einer gutgelaunten, motivierten und gesprächigen Band, die die Fanherzen mal wieder höher schlagen ließ. Und das alles in einer sehr schönen Location, wo öfters mal so etwas veranstaltet werden sollte – nicht nur alle 12 Jahre. :)
Für diejenigen, die das Konzert versäumt haben: am 9. 1. 2004 findet im E-Werk in Erlangen die Präsentation zur neuen Maxi-CD (eine Singleauskopplung aus dem neuen Album „Nu Folk“, das im Oktober diesen Jahres erscheinen wird) statt. Nicht verpassen! :)
Alle weiteren Infos gibt es auf fiddlers.de