Dass ich dieses Konzert besuchte, ergab sich eigentlich definitiv erst zwei Tage vorher. Und spontan wie ich nun mal bin, habe ich in meinen ohnehin schon proppenvollen Wochenendplan noch ein Fiddler’s Green – Konzert gestopft, aber das bereue ich keineswegs!
Die erste Überraschung erlebte ich am Freitag um 14.30. Da sich mein Auto zu diesem Zeitpunkt bei meiner Mutter befand, habe ich mir eine Freundin (Simi) als Chauffeur aufgetrieben. Eben selbige kam aufgeregt zu mir nach Hause um mir zu erzählen, dass sowohl ihr Wohnungs- als auch ihr Autoschlüssel samt Routenplaner in der abgesperrten Wohnung liegen… Toll!
Also, nächste Aktion: Marcus anrufen und ihn um sein Auto bitten und gleich einen weiteren Konzertbesucher mitnehmen. Der sagte sofort zu und meinte, er komme so schnell es geht.
Aber: Männer fahren definitiv NICHT besser als Frauen! Nachdem Marcus dann aus welchen Gründen auch immer um 17.15 am Altstädter Kirchenplatz auftauchte, haben Simi und ich die ganze Aktion in die Hand genommen und haben abwechselnd aus dem Twingo soviele km/h rausgeholt, wie nur ging.
Für mich war aber definitiv klar: Ich kann nicht mehr beim Interview mit Peter Pathos dabeisein und fotografieren. :-(
Wie dem auch sei, wir waren um ca. 21.00 Uhr vorm Kalle-Werk, Karten gab’s auch noch jede Menge, auch für meine Begleiter. Da auch keine Vorband spielte, war das Konzert auf 22.00Uhr angesetzt und wir hatten noch Zeit. Allzu voll war es anfangs auch nicht, die meisten Leute kamen ca. eine halbe Stunde vor Beginn.
Als die Band ziemlich pünktlich begann, befanden sich jedoch trotz allem so um die 400 Leute im Kalle-Werk. Allerdings mussten wir auf den berühmt – berüchtigten „Folkraider“ (Backliner Andre) verzichten und mit Nebel Vorlieb nehmen. Aber auch ohne Andre schlug sich die Band gut durch den Abend. Ein buntes Programm mit alten Songs wie „Raggle Taggle Gipsy“ und „Don’t turn away“, Klassikern wie „Rocky Road To Dublin“ oder „Hip Hurray“ aber auch vielen Songs der aktuellen CD „Folk Raider“ wie die „abgrundtief tarurige Ballade“ (O-Ton Peter) „Out Of Your Life“ oder „Take Me To“, das ordentlich fetzt, sorgten für Stimmung und ließen (fast) niemanden still stehenbleiben. Gemischt wie auch die Musik aus Irish Folk, Ska, Rock und vielen anderen Richtungen ist auch das Publikum.
Ein Opa trägt seinen Enkel bei „Donkey Riding“ auf seinen Schultern durch die Menge wie viele andere „Donkeys“ mit ihren „Ridern“. Ich wurde dabei auch gleich auf meinem Donkey Marcus in den Hintern gekniffen – und das nicht nur einmal! Aber was willst du da schon groß machen, wenn du nicht mal weißt, wer das ist…
Bassist Rainer stand auch wieder auf der Bühne, nachdem er die erste Staffel der „Folk Raider“- Tour mit einem eingegipsten Fuß bestritt und im Sitzen spielen musste und auch Akkordeonspieler Stefan hat ein neues „Dekoschaf“, auf das er sein Bein stellt wenn er Bodhran spielt.
Anzumerken wäre hierbei aber noch, dass Sänger Albi irgendwann der Hunger übermannte und er auf der Bühne anfing, eine Bockwurst zu essen. Nix dagegen, ich will ja nicht, das mir der arme Kerl noch umkippt aber das sollte man vielleicht nicht mitten im Song machen. Gegen eine Ess- und Raucherpause hätte ich nichts gehabt. ;-) Albi sang infolgedessen auch zeitweise seeehr undeutlich was sowohl bei der Band als auch beim Publikum für Erheiterung sorgte.
Negativ zu erwähnen ist aber der schlechte Sound des Konzertes. Gut, dafür kann die Band auch nichts aber, wer auch immer am Mischpult saß, der Hit war das echt nicht. Der Sound war ziemlich unausgeglichen und schwammig, der Gesang teilweise zu laut und Rainer habe ich eine Zeit lang gar nicht mehr gehört. Vielleicht lag es auch am Veranstaltungsraum… i don’t know.
Nichtsdestotrotz war es ein gelungenes Fiddler’s Green – Konzert mit allem was dazugehört, so dass der Sound allen vergeben wird.
Ich freue mich schon auf’s Westbad! :-)