Stellt man sich unter dem Bandnamen „Fatboy“ eine Band vor, die den klassischen Rockabilly zelebriert? Ich musste da spontan an eine Hip Hop Formation denken und wurde glücklicherweise schnell eines Besseren belehrt, als ich das aktuelle Werk „Overdrive“ in den CD-Player schob. Ihren Durchbruch hatten „Fatboy“ 2008 mit dem Album „In My Bones“, das ihnen eine Nominierung als „Beste Gruppe des Jahres“ bei den schwedischen Grammy-Awards einbrachte und das Album erreichte den zehnten Platz in den Album-Charts. Mit „Overdrive“ legen Fatboy nun wieder kräftig nach und zeigen eindrucksvoll, dass der 50er Jahre Rockabilly zwar oldschool ist, aber dennoch sehr modern klingen kann. Aufgenommen wurden die neuen Songs im legendären schwedischen Studio Atlantis mit Janne Hansson und im Della Santa Studio von Mando Diao. Einige Freunde der Band Baskery steuerten die Backing Vocals bei und für das Duett „Memories Of Us“ wurde die legendäre Sängerin, Songschreiberin und Produzentin Sharon Vaughn angeheuert, die unter anderem auch schon mit George Jones, Kenny Rogers, Joan Baez und Boyzone zusammen arbeitete.
Line-Up:
- Thomas Paregis – vocals, acoustic guitar
- Alf Östlund – upright bass
- Hannuh Kiviaho – lead guitar, lap steel, mandolin, vibra & Iphone, percussion
- Jan Lissnils – pedal steel guitar & Hammond organ
- Joakim Lindahl – electric guitar, baritone guitar, acoustic guitar
- Marcus Källström – drums
Tracklist:
- Bad News From Pretty Red Lips
- Draggin’ The River
- Bare Moon
- Overdrive
- Last Train Home
- The Whole Damn Cow
- What Would Elvis Do?
- Time’s Running Out
- Memories Of Us
- Used Heart
Auf „Overdrive“ findet der Rockabilly-Fan alles, was das Herz begehrt: Rockabilly, 50s Rock und Country. Neben Rockabilly-Krachern wie „Bad News From Pretty Red Lips“ und „What Would Elvis Do?“ kann auch die Rumba „Memories Of Us“ mit dem wundervollen Gesang von Sharon punkten. Und nicht nur ihr Gesang kommt großartig zur Geltung. Auch Sänger Thomas Paregis zeigt auf dem Album, wie wandlungsfähig seine Gesangsstimme ist. Er schluchzt, shouted und kann so herrlich schön schmalzig mit Kopfstimme singen, wenn es drauf ankommt. Und nicht selten wird man an Chris Isaak („Last Train Home“), Morten Harket oder den guten Roy Orbison („Used Heart) erinnert.
Mehr gibt es allerdings nicht zu „Overdrive“ zu sagen: Wer auf guten Rockabilly steht, der sollte hier zugreifen und wird ganz sicher nicht enttäuscht. Hätte ich eine Jukebox, wäre die CD sicher ein fester Bestandteil ihres CD-Magazins.