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Cover: Fat Belly - Set The Flag

Fat Belly – Set The Flag

Cover: Fat Belly - Set The FlagMelodic Punkrock ist immer so eine Sache. Hierzulande denkt man bei Punkrock als erstes an Bands wie Die Ärzte, Die Toten Hosen, NoRMAhl oder WIZO. Guten melodischen Punk á la Millencolin, Blink-182, NOFX oder Green Day, der ein wenig in die Richtung Gute Laune-Skatepunk geht, findet man eher selten. Dass man allerdings nicht nach Skandinavien oder Amerika fliegen muss zeigen Fat Belly aus Hannover mit ihrem aktuellen Longplayer „Set The Flag“. Seit Ende 2005 ist die fünfköpfige Band unterwegs – man munkelt, dass die Jungs sich nur zusammengefunden haben, um gemeinsam im Proberaum abzuhängen und ihren Idolen nachzueifern. Und seitdem wird auch anständig abgerockt. Die erste EP von Fat Belly ist bereits vergriffen und das von Jenzzz Gallmeyer (Terry Hoax, Gigantor) produzierte Debütalbum „Turn The Amplifiers On (Alter)!“ erschien Ende 2009. Nun wurde es Zeit für eine neue Veröffentlichung und es ist bekanntlich nicht leicht, nach einem hochkarätigen Debütalbum ein ähnlich gut zündendes Album nachzulegen.

Line-Up:

  • Benny – Gesang
  • Hinde – Gitarre, Gesang
  • Herr Julian – Drums
  • Ebbe – Gitarre, Gesang
  • Honka – Bass, Gesang

Tracklist:

  1. Ready 2 Rock
  2. Sober (Again)
  3. Home Is Where The Heart Is
  4. Same Old Story, Somehow New
  5. Ireland’s Call
  6. One For The Road
  7. Life Behind A Glass
  8. Forever And A Day
  9. Hopeless Kids Elite
  10. Gotta Go
  11. Take Me Away
  12. Britpopmuckemussaufhör’n
  13. Until This Place Is Burning
  14. Los Strangeles (Hey Hey)

Und „Set The Flag“ kann wirklich überzeugen: Straighter Punkrock mit Ohrwurmmelodien und einer Menge Spaß. Der Song „Life Behind A Glass“ wurde schon als kleiner Vorgeschmack in Form eines spaßigen Videos veröffentlicht und macht deutlich, was einen auf „Set The Flag“.

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Alle Songs auf dem Album gehen direkt ins Ohr, machen Laune und hinterlassen nach einem Konzert sicher einen Haufen Abriss-Schutt. Denn bereits der Opener „Ready 2 Rock“ verpasst dem Hörer voll einen auf die 12 und zeigt wo die Eier hängen. Diese deutliche Ansage dauert zwar nur knapp eine Minute, aber so ist man wenigstens auf das vorbereitet, was noch kommt. Es folgt der melodische Kracher „Sober (Again)“, der musikalisch schonmal nichts zu wünschen übrig lässt. Die eher helle Stimme von Benny kommt clean, sowie auch mit sämtlichen technischen Effekten wie zum Beispiel Hall oder Echo bestens rüber. Mit einem wummernden Bass-Intro geht es mit „Home Is Where The Heart Is“ schon wieder weiter und ich habe den Eindruck, die Jungs legen hier noch einen Zahn zu. „Same Old Story, Somehow New“ schlägt in die gleiche Kerbe. „Ireland’s Call“ ist zu meinem absoluten Lieblingssong auf der Scheibe geworden, weil der Refrain so wunderbar mit zu gröhlen ist und mit „One For The Road“ geht es genauso melodisch weiter. Charakteristisch ist auch der mehrstimmige Gesang, der im Refrain die Melodie noch mehr unterstützt. Fast schon Power-Pop lastig und tanzbar wummert „Forever And A Day“ aus den Boxen, bevor einem mit dem High-Speed Song „Hopeless Kids Elite“ schon wieder die Mütze vom Kopf geweht wird. Und bei „Gotta Go“ bekommt der Punk-Fan sogar seine Shoutings, auf die er wahrscheinlich schon lange gewartet hat. Völlig aus der Reihe tanzt der Song bzw. das in deutscher Sprache geshoutete Statement „Britpopmuckemussaufhör’n“ – die Verwunderung hält aber nicht lange an, denn mit dem Kracher „Until This Place Is Burning“ und dem Wortspiel „Los Strangeles (Hey Hey)“ geht die Scheibe auch leider schon zu Ende.

Fazit: Eine hochkarätige Punk-Scheibe mit dem gewissen Amerika-Flair. Ich will jetzt nicht schreiben, dass Green Day und Co. einpacken können, aber „Fat Bally“ können sich mit „Set The Flag“ ruhig mit den ganz Großen in eine Reihe stellen. Die Flagge wäre also schonmal gehisst – ich bin gespannt, was noch so kommt…

Fat Belly: 
Set The Flag
Unsere Wertung: 90%
Set The Flag 
wurde am 24. Februar 2012 
über Intono Records (rough trade) 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
Amazon.deAmazon MP3Bei Apple Music hören
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